(hawo) Am kommenden Donnerstag macht das „Labormobil“ der Umwelt- und Verbraucherorganisation VSR-Gewässerschutz in Bad Königshofen Halt. Brunnenbesitzer können dort Wasserproben analysieren lassen.
Jede Menge Wasser wird im Sommer benötigt, um den Garten schön grün zu halten und das Planschbecken zu füllen. „Es ist sinnvoll, mit einem Brunnen das oberflächennahe Grundwasser zu nutzen und das aus tieferen Schichten gewonnene Leitungswasser sparsam zu verwenden,“ empfiehlt Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende der Verbraucherorganisation VSR-Gewässerschutz im westfälischen Geldern. Doch ist das selbst geförderte Wasser unbelastet? Information dazu bekommt man am VSR-„Labormobil“.
Es macht am Donnerstag, 25. Juni, auf dem Marktplatz in Bad Königshofen Station. Private Brunnennutzer können dort von 9 bis 11 Uhr Wasserproben abgeben. Die kostenpflichtige Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird dann vor Ort durchgeführt, so dass der Bürger schon gegen Ende der Aktion sein Ergebnis wieder abholen kann.
Außer der Grunduntersuchung können auch coliforme Keime, halogenhaltige Pestizide und Schwermetalle bestimmt werden. Da diese Analysen jedoch mehr Zeit benötigen, werden die Ergebnisse dann per Post zugesandt. Zur Probenahme und zum Transport sind Mineralwasserflaschen besonders geeignet, die zuvor mehrmals mit dem jeweiligen Brunnenwasser gespült wurden. Die Flaschen sollten höchstens vier Stunden vor der Abgabe am Labormobil abgefüllt werden.
Das Grundwasser ist oft belastet, etwa durch die Landwirtschaft. Einerseits verschmutzen Nitrate und Pestizide das kostbare Nass, zudem können durch verschiedene Einflüsse Krankheitserreger ins Wasser kommen. Daher sei es sinnvoll, wenn Brunnennutzer ihr Wasser regelmäßig untersuchen lassen, heißt es in einer VSR-Pressemitteilung.
In vertiefenden Gesprächen mit den Fachleuten könnten dann mögliche Belastungsquellen lokalisiert, saniert oder öffentlich gemacht werden. Im Gegenzug erhalte der VSR-Gewässerschutz durch die Analyse vieler einzelner Brunnenwässer Informationen über den Zustand des oberflächennahen Grundwassers einer Region. Kritische Gefährdungen wie steigende Nitratkonzentrationen oder Versauerungen könnten dadurch frühzeitig erkannt werden.
Stichwort
VSR Der „Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“ ist Anfang der 80er Jahre aus einem Zusammenschluss von Bürgerinitiativen hervorgegangen, die damals zusammen ein Laborschiff auf dem Rhein finanziert hatten. Im Laufe der Jahre verlagerte sich der Schwerpunkt der Arbeit auf Grundwasseruntersuchungen, das Einsatzgebiet wurde immer weiter ausgedehnt. Versuchte der Verein früher hauptsächlich auf Industriebetriebe und Kommunen einzuwirken, diskutiert er heute verstärkt mit Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern.