Zahlreiche Informationen präsentierte Bürgermeister Michael Hey zu Beginn der Bürgerversammlungen in Irmelshausen und Gollmuthhausen. Die Anzahl der Bewohner mit Erstwohnsitz in der Gemeinde Höchheim scheint sich in den letzten Jahren zu stabilisieren und liegt jetzt bei 1075. Wie Hey berichtete, gab es in Irmelshausen im vergangenen Jahr drei Geburten, drei Sterbefälle und keine Hochzeit, in Gollmuthausen zwei Geburten, drei Sterbefälle und zwei Hochzeiten. Er hofft, dass man die Anzahl der Bewohner auf über 1000 halten könne.
Der Gemeinderat traf sich zu 13 Sitzungen und behandelte 209 Tagesordnungspunkte, davon 123 öffentlich. Der Verwaltungshaushalt ist für 2023 mit 2.428.845 Euro geplant, der Vermögenshaushalt mit 2.609.875 Euro. Im Jahr 2021 hat die Gemeinde zum letzten Mal als finanzschwache Kommune Stabilisierungshilfe erhalten (175.000 Euro), für 2023 ist ein neuer Antrag gestellt worden. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist niedrig und liegt bei 291 Euro. Allerdings stehen große Ausgaben bezüglich der Dorferneuerung in Höchheim und Gollmuthhausen an, wofür die allgemeine Rücklage in Höhe von 830.455 Euro (Stand Ende 2022) dringend gebraucht werde.
Ein neues Baugebiet mit acht Grundstücken in Irmelshausen
In Gollmuthhausen soll die Bachverrohrung zur Vermeidung von Überschwemmungen bei Starkregen überprüft werden. Man setze heute mehr auf Versickerung statt auf Ableiten, trug der Bürgermeister vor. Das Konzept könnte nach Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt eventuell in die Dorferneuerung einbezogen werden. Ein neues Baugebiet mit acht Grundstücken in Irmelshausen ist geplant, allerdings liegt es teilweise im Wasserschutzgebiet. Interessenten sollten sich melden, so Hey. Das erstellte Kanalkataster zeige Schäden am Netz in Irmelshausen in unterschiedlichen Stärken, dort bestehe Handlungsbedarf. Die Kostenschätzung für den Radweg Waltershausen – Gollmuthhausen ist erneut gestiegen auf (Stand 2022) ungefähr 6.300.000 Euro. Jede Gemeinde müsste bei 80 Prozent Förderung ungefähr 400.000 Euro nach jetzigem Stand einbringen. Der Bürgermeister appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, wieder zu Dorfgemeinschaften zu werden, die gemeinsam Lösungen finden und mahnte eine respektvolle Kommunikation an.
Internetauftritt soll überarbeitet werden
Dem Aufruf, auch mal zu loben und nicht nur zu kritisieren, folgten zwei Anwesende in Irmelshausen und lobten das Team vom "Milzgrundecho" sowie alle, die Grünflächen und Blumen freiwillig pflegen. Irmelshausen habe außerdem den einzigen Friedhof, der ehrenamtlich gepflegt werde. Wenn der Glasfaserausbau kommt, sollen auch die Strom-Dachständer verschwinden, im eigenen Haus muss jeder die entsprechende Vorsorge treffen, hieß es auf Anfrage. Um die Sitzplätze der Vögel sorgte sich ein Bürger. Das Eternitdach vom Pumphäuschen sollte verschwinden und eine PV-Anlage sollte darauf gebaut werden, so die Anregung. Eine Überarbeitung des Internetauftritts wurde gefordert, bessere Informationen für eventuelle Neubürger und eine Terminkoordinierung für das nächste Jahr. Es wurde gefragt, wer die Brücke beschädigt habe? Das sei nicht mehr festzustellen, meinte der Bürgermeister. Eine Wildkamera aufstellen oder Schilder mit Tonnagebeschränkungen könnten Abhilfe schaffen, so die Ideen der Bürger.
Jugendliche wünschen sich eine bessere Lösung für ihren Treff
Eine bessere Lösung für den Jugendtreff wurde gewünscht, den Umzug in einen Kellerraum der Milzgrundhalle lehnte der Bürgermeister unter Hinweis auf Gasbehälter und Heizungsanlagen ab. Rentner könnten sich im Wald an der Pflege der Neuanpflanzungen beteiligen, so eine Idee. Gedanken machte man sich, wie die Einnahmen der Gemeinde so erhöht werden könnten, dass die Stabilisierungshilfe überflüssig wäre. In der finanzschwachen Kommune Höchheim gebe es wenig Möglichkeiten, so die Antwort. Eine Grundsatzdiskussion über die erneuerbaren Energien wurde unter Hinweis auf die vorgerückte Zeit abgebrochen, man könne nach dem offiziellen Teil noch weiter diskutieren, so der Bürgermeister.
In Gollmuthhausen wurde der teure Radweg kritisiert, der große Eingriffe in die Natur bedeuten würde. Die Holztransporter sollten nicht mitten durchs Dorf fahren, hieß es und der Friedhof sollte teilweise neu gestaltet werden. Für den Spielplatz wurde ein Fußballtor gewünscht. Angeregt wurde außerdem, das Holz, das beim Abriss eines alten Gebäudes anfällt, wieder zu verwerten.
Der Badesee Irmelshausen ist für die neue Saison mit zusätzlich angebrachten Einstiegen in den See und ein neues Spielgerät gerüstet. Ein Gerichtsurteil hat jetzt bestätigt, dass der Wasserspielplatz von der ausführenden Firma falsch gebaut wurde und erneuert werden muss. Momentan werde eine neue Firma gesucht, erklärte der Bürgermeister.