Ein brisantes Thema stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Gemeinderates: Der Flutschaden an der neuen Kinderkrippe und wie man künftig Schäden dort verhindern will. Dazu begrüßte Bürgermeister Thomas Bruckmüller auch Architekt Peter Kopperger, der in der Januarsitzung in die Kritik geraten war. Starke Regenfälle hatten am 2. Januar dazu geführt, dass der Wollbach stark angeschwoll war und die Kindergartenstraße überflutet wurde. Das Hochwasser war ins Untergeschoss der erst 2023 eingeweihten Kinderkrippe eingedrungen, hatte den Wasserspielplatz überschwemmt und Schäden an den WC- und Technikräumen verursacht.
Der Vorwurf, der Architekt hätte die Hochwassergefahr erkennen und die neue Mauer am Wollbach von vorneherein höher bauen lassen müssen, zumal er bei einem früheren Ortstermin von Ratsmitgliedern explizit darauf hingewiesen worden war, wurde auch diesmal wieder vorgebracht. Weiterhin stand die Forderung nach Prüfung der Haftungs- und Versicherungsfrage im Raum. Architekt Peter Kopperger verwies darauf, dass der Wollbach ein sogenanntes "Gewässer III. Ordnung" ist und ein "Sturzflutkonzept" bislang nicht besteht. "Amtliche Auskünfte über Hochwassergefahren gab es nicht."
Mehrere Alternativen
Zuletzt habe es vor 40 Jahren größere Überschwemmungen im Bereich des Kindergartens gegeben, hatte er gehört. Die neue Begrenzungswand wurde mit 55 Zentimeter über Bodenplatte ausgeführt und im Rahmen des wasserrechtlichen Verfahrens vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen akzeptiert. Zusätzlich wurden weitere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wie Höhersetzung der Elektroinstallation, Stahlbetonmauer zum Bestandsgebäude, keine Aufenthaltsräume im Untergeschoss und wassergeschützte Bauweise im Untergeschoss.
Um künftig derartige Vorfälle und Schäden zu vermeiden, schlug er verschiedene Alternativen vor: Das "Prefa-System" (Hochwasserschutz an den beiden Türen der Räume im Untergeschoss, Kosten etwa 5.800 Euro inclusive Putzarbeiten – der Wasserspielplatz würde aber weiterhin überflutet werden), Erhöhung der Stahlbetonwand am Wollbach um 85 Zentimeter (Kosten etwa 48.200 Euro), Hochwasserschutz wie an der Brend in Bad Neustadt (Stahl-Glaswandkonstruktion, Kosten etwa 38.700 Euro) und/oder eine Hochwasserschutzwand mit "Prefa-System" aus Aluprofilen (Länge 26 Meter, Höhe 60 Zentimeter, Kosten etwa 31.200 Euro).
Von vorneherein hätte man diese Schutzmaßnahmen ergreifen müssen, wurde nochmal aus der Mitte des Gemeinderats deutlich gemacht. Die Mauer sei von Anfang an zu niedrig gewesen, so die Kritik. Nach gründlicher Diskussion sprach man sich für den Türschutz und die Glaswandkonstruktion aus. Zusätzlich soll die Wärmepumpe möglichst höher gesetzt werden. Der Architekt wurde beauftragt, die Arbeiten auszuschreiben und die Angebote vorzulegen. Eine Entscheidung zur Haftungsfrage wurde nicht gefällt.
Nutzungsgebühr erlassen
"Die Kids haben am vergangenen Wochenende die Wände rausgeklopft.", stellte Thomas Bruckmüller fest, als er auf den neuen Jugend- und Vereinsraum in der ehemaligen Raiffeisen-Lagerhalle zu sprechen kam. Die Planung zur Abtrennung der beiden Räume und zu den notwendigen Umbauarbeiten fand Zustimmung im Gemeinderat. Ratsmitglied Cornelia Müller teilte mit, dass ab Herbst im Kindergarten Plätze frei sind. Erstklässlern möchte man – zunächst für ein Jahr - eine Nachmittagsbetreuung anbieten. Bislang haben sich elf Kinder für diese Schulkindbetreuung angemeldet.
Auch heuer wurde dem Katholischen Frauenbund die Hallen-Nutzungsgebühr für den "Wollbacher Sandhasen Basar" in Höhe von 240 Euro erlassen.