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BAD KÖNIGSHOFEN
Wie Imker die Schöpfung bewahren
Bedeutung der Imker hervorgehoben: Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde am Samstagabend das Fest „150 Jahre Imkerverein Bad Königshofen“ am Bienenzentrum Rhön-Grabfeld eröffnet. Der evangelischen Pfarrer Andreas Biesold (Waltershausen links) und Diakon Rudi Reuter (Herbstadt, Zweiter von links) feierten den Gottesdienst.
Foto: Friedrich | Bedeutung der Imker hervorgehoben: Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde am Samstagabend das Fest „150 Jahre Imkerverein Bad Königshofen“ am Bienenzentrum Rhön-Grabfeld eröffnet.
Von unserem Mitarbeiter Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 30.06.2013 16:52 Uhr

Auf die soziale Arbeit, die Vereine leisten, verwies der evangelische Pfarrer Andreas Biesold zu Beginn des ökumenischen Gottesdienstes im Bienenzentrum Bad Königshofen. Hintergrund war das 150-Jährige Bestehen des Vereins, das am Wochenende gefeiert wurde.

Vereine hätten die soziale Arbeit gemeinsam im Sinn. Das habe vor 150 Jahren zur Gründung des Imkervereins in Königshofen im Grabfeld geführt. Die soziale Idee sei dabei auch gewesen, die Schöpfung zu bewahren. Die Bienenvölker seien es, die zeigen, wie sensibel ihre Welt ist und wie wichtig es ist, „die Schöpfung nicht an die Wand zu fahren.“

In diesem Sinne handle der Imkerverein noch heute. Die soziale Ader spielte auch bei der Kollekte eine Rolle. Die ging nämlich zu gleichen Teilen an die Kindergärten in Bad Königshofen und Saal. In seiner Ansprache erinnerte Diakon Rudi Reuter an das Jahr 1863, als der Imkerverein Königshofen aus der Taufe gehoben wurde. Vor 150 Jahren regierte der bayerische König Maximilian. Die Franken waren damals genau 60 Jahre Teil des Königreich Bayerns.

Auch damals gab es Veränderungen - auch in der Imkere. Anstelle der Bienenkörbe wurden die Holzrähmchen entwickelt und die Honigschleuder kam auf. Das Problem damals war, dass 50 Jahre zuvor die Zuckerrübe dem Honigmarkt seine Bedeutung genommen hatte. Bienenhalter waren damals vor allem Lehrer, Pfarrer und die Eisenbahner. Sie, so die Meinung, hätten die meiste Zeit, um sich um die Imkerei zu kümmern. So entstand zum Beispiel das Klischee vom bienenzüchtenden Pfarrer und man erinnert sich an paradiesische Bilder. Es war eine Zeit, in der die Pfarrer noch Zeit hatten und Garten und die Bienen pflegten.

Der Diakon ging auf den evangelischen Gemeindebrief ein, in dem auf die Bienen und deren Lebensraum eingegangen wird. Erschreckend sei das Bienensterben, das seit Jahren beobachtet wird. Grund dafür seien wohl unter anderem Mittel, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Deshalb hätten die Imker Kontakt mit den Bauern aufgenommen und im April habe nun auch die Europäische Kommission reagiert und einige dieser für Bienen gefährlichen Stoffe aus dem Verkehr gezogen.

Erwähnenswert fand es der Diakon, dass der Schutz für das Saatgut wiederum das Leben der Bienen gefährdet. All das zeige, dass „wieder einmal etwas aus dem Ruder läuft.“ Reuter sprach von der christlichen Tradition, der Schöpfungsgeschichte, sie sie sich der Mensch vorstellt. Wichtig sei auch heute zu wissen, dass der Mensch Diener und Beschützer dieses Gartens sein sollte. „Wir sind Teil der Natur, sollten sie schützen und in und mit ihr leben!“

Pfarrer Andreas Biesold meinte zum Abschluss des Gottesdienstes am Bienenzentrum, dass man den Schutz Gottes oft nötiger habe, als manch einer glaubt.

Münnerstädter Fahnenabordnung

Markus Gütlein, Vorsitzender des Imkervereins Bad Königshofen, dankte Pfarrer Andreas Biesold und Diakon Rudi Reuter für den Gottesdienst und überreichte ein Präsent. Kurz ging er auf die Geschichte „150 Jahre Imkerverein“ ein und hieß mit Walter Kern, den Ehrenvorsitzenden, stellvertretenden Landrat Kurt Mauer sowie Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Biosphärenreservates Rhön, besondere Gäste willkommen. Sein Dank galt dem Imkerverein Münnerstadt, der mit Fahnenabordnung vertreten war, sowie allen Vereinsvorsitzenden und denen, die zum Gottesdienst und dem Abendprogramm gekommen waren. Dazu gehörten Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner, die in ihren Sketchen speziell auf die Imkerei eingingen und, wie immer, die Lacher auf ihrer Seite hatten. Die Stadtkapelle sorgte für die Musik.

 
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