„It's a very nice place here.“ Mit wenigen Worten drückt der italienische Maler Giampiero Pierini auf Englisch aus, was ihm an Bad Königshofen so gut gefällt: Die einzigartige Marktplatzsilhouette mit dem Rathaus, den vielen Brunnen und dem mächtigen Turm der Stadtpfarrkirche im Hintergrund.
Mehrere Tage verweilte der 51-jährige Künstler mit eigenem Atelier in Rom im Grabfeld, um Aquarelle zu malen. Dabei beschränkte er sich nicht auf Stadtansichten, sondern er brachte auch Landschaftsbilder zu Papier, die bei Exkursionen in die Umgebung der Badestadt entstanden.
Pierini, der schon mehrfach in Bad Königshofen ausgestellt hat und kürzlich in einem Bad Neustädter Lokal einen Teil seiner Werke präsentierte, stammt aus einer römischen Künstlerfamilie. 1981 hat er sein Diplom an der Kunstschule in Rom erhalten. Seitdem gewann er etliche Wettbewerbe und heimste so manchen begehrten Künstlerpreis ein.
Dass sich der Italiener nicht zum ersten Mal von Bauwerken und Landschaften des Grabfelds inspirieren ließ, liegt an seiner Freundschaft zu Anna Morra-Stein, die aus Neapel stammt und seit vielen Jahren in Bad Königshofen zu Hause ist. Die Mitarbeiterin der Museen in der Schranne ist selbst künstlerisch tätig und hatte den Römer für ein paar Tage bei sich aufgenommen. „Leider ist er beim Kunsthandwerkermarkt im September nicht dabei“, bedauert sie, dass Giampiero Pierini bereits wieder weiterreisen musste. „Aber vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr.“
Dass der 22. Nordbayerische Kunsthandwerkermarkt, der in diesem Jahr am 13. und 14. September stattfindet, auch ohne den Aquarellmaler aus Italien ein Erfolg wird, davon ist Anna Morra-Stein fest überzeugt. Seit sieben Jahren bereitet sie gemeinsam mit Museumsleiter Andreas Rottmann das zweitägige Spektakel vor, dass sich wie in den Vorjahren nicht nur auf dem Marktplatz, sondern auch auf Bad Königshofens „Flaniermeile“, der Martin-Reinhard-Straße, und rund um die Trink- und Wandelhalle abspielen wird.
Nach Ablauf der Bewerbungsfrist steht fest, dass die Zahl der teilnehmenden Händler ähnlich groß sein wird wie im Vorjahr. „Wir haben über 120 feste Zusagen von Künstlern und Kunsthandwerkern“, sagt Anna Morra-Stein. Darunter seien viele, die schon lange dabei sind. „Es haben sich aber auch etliche neue Aussteller angemeldet“, so die Mitorganisatorin des Nordbayerischen Kunsthandwerkermarktes.
In den kommenden Tagen beginnt die groß angelegte Bewerbung des Marktspektakels. Dazu gehört neben der Vorstellung des detaillierten Rahmenprogramms, das im Laufe der nächsten Woche stehen soll, das Aufhängen von rund 1000 Werbeplakaten und das Verteilen unzähliger Flyer, außerdem Anzeigen in Tageszeitungen und sogar Werbespots im Radio.
Anna Morra-Stein ist deshalb zuversichtlich, dass am 13. und 14. September wieder Tausende Schaulustige in die Stadt strömen werden. „Wenn das Wetter mitspielt, könnten es wie schon einmal sogar an die 10 000 werden“, hofft die Museums-Mitarbeiterin auf eine fünfstellige Besucherzahl.
22. Kunsthandwerkermarkt
Beim 22. Nordbayerischen Kunsthandwerkermarkt am 13. und 14. September (jeweils von 10 bis 18 Uhr) bieten wieder Künstler und Kunsthandwerker ihre Waren an, die ihre Tätigkeit hauptberuflich ausüben. Viele Teilnehmer nutzen zudem die Möglichkeit, den Marktbesuchern ihr Handwerk und ihre Techniken näherzubringen. Auch der 22. Kunsthandwerkermarkt wird wieder von den städtischen Kanonieren eröffnet. Im Rahmenprogramm gibt es neben Musik wieder spezielle Angebote für Kinder. Für Speis und Trank sorgen die örtlichen Gastronomiebetriebe.
