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MELLRICHSTADT
Wie früher: Frisch gepresster Apfelsaft und Kuchen
Anstrengend: Beim Keltern ist Muskelkraft gefragt.
Foto: H. Mauder | Anstrengend: Beim Keltern ist Muskelkraft gefragt.
hm
 |  aktualisiert: 29.09.2014 15:35 Uhr

„I bin a Rhöner Bua“, sangen die „Reyersbächer Baasebender“ im Fronhof, die Sonne lachte und Rudolf Mauder, Leiter des Heimatmuseums Salzhaus, im Karohemd, erklärte den Besuchern das Keltern mit der alten Museumskelter. „Zuerst müssen die Äpfel in der großen Wanne gewaschen werden“, sagt er. Wasser schwappt, als Mauder, ausgerüstet mit blauer Arbeitsschürze und riesigen Gummihandschuhen, darin herumrührt. Dann ging es ans Eingemachte: Die Äpfel wurden zwischen den Steinwalzen der Apfelmühle zu Mus zerquetscht. Beim Drehen packten tüchtige Helfer mit an.

Das Keltern beim Herbstfest im Fronhof ging munter weiter. Die zerquetschten Äpfel wurden in die Obstpresse gefüllt und ausgepresst. Dazu gab Mauder natürlich auch Erläuterungen: „Mit dieser Eisenstange dreht man den Spindelkopf nach unten.“ Kleinkinder, stolz auf Papas Schultern reitend, wollten natürlich auch mal in den großen hölzernen Trichter reinschauen.

„Die Museumskelter ist heuer 104 Jahre alt“, berichtete Mauder nebenbei. Das zwölf Zentner schwere Gerät ist auf einem Wagen mit Eisenrädern montiert und wurde früher in Binsbach bei Arnstein von Hof zu Hof gezogen. Nach der Obsternte mostete dann jeder Landwirt seine eigenen Äpfel und Birnen. „Man konnte vier bis sechs Zentner Äpfel in einer Stunde verarbeiten“, so Mauder.

Inzwischen floss der ausgedrückte Apfelsaft in die Auffangwanne und durch einen Sieb in ein großes Gefäß. Dann folgte der leckere Teil: Die Besucher durften den Saft probieren. „Guut“, hörte man dann, und „herrlich, wie früher!“

Doch noch nicht genug der Köstlichkeiten. Ab 13 Uhr hatte Notburga Karg mit den Landfrauen zum gemütlichen Kaffeetrinken eingeladen. „Rund um den Apfel“ wurden Leckereien aus der heimischen Backstube angeboten. Dazu spielten die Reyersbacher Musikanten auf. Natürlich war das Heimatmuseum Salzhaus mit seinen heimatkundlichen Sammlungen für die Besucher des Mellerschter Herbstmarkts geöffnet.

„Da haben wir uns mal einen schönen Sonntag gemacht“, sagten Gäste aus Thüringen. Das „Kreuzberglied“ passte dazu, die Spätsommersonne auch. Und nicht zu vergessen: der frische, fruchtige Apfelsaft. „Schön war‘s.“

 
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