Auch wenn die derzeitige Witterung noch kaum an Sommer denken lässt, die Schwimmbadfreunde in Schönau sind schon seit Anfang April dabei, ihr Bad auf Vordermann zu bringen. Bürgermeisterin Sonja Rahm ist froh, dass sich viele Freiwillige einfinden, die auf dem weitläufigen Gelände unter Corona-Abstandregeln arbeiten können. Besonders freuen sich die Bürgermeisterin und ihr Stellvertreter Reinhold Nöldner, dass auch Jugendliche sich haben ansprechen lassen.
In den Wochen vor der Eröffnung gilt es nicht nur, die Becken zu säubern, sondern die gesamte Grünanlage zu pflegen. Die Bürgermeisterin hat selbst auch schon die Arbeitskleidung angezogen und mitgeholfen.
Die Rutsche soll als Attraktion erhalten bleiben
Vorsitzender Christoph Kessler und sein Team sind bemüht, das Schwimmbad nicht nur für die Bevölkerung zu erhalten, sondern auch ein attraktives und ansprechendes Bad vorzuhalten. In diesem Jahr stehen daher nicht nur Pflege- und Säuberungsarbeiten an. Am Kleinkindbecken wird künftig ein Sonnensegel für Schatten sorgen. Das Fundament wird gerade in Eigenleistung erstellt.
Eine Attraktion im Schönauer Schwimmbad ist die Rutsche im Kinderplanschbecken. Doch sie war verrostet, die Halterungen nicht mehr verkehrssicher. "Wir wollen die Rutsche unbedingt erhalten. Sie ist für Familien mit Kindern sehr wichtig", betont Nöldner. Wolfgang Göbel (Technischer Leiter im Verein) macht es möglich. Dank seiner fachlichen Qualifikation ist es möglich, die alte Rutsche komplett aufzuarbeiten und zu erneuern. Momentan liegt die Rutsche noch in der spontan eingerichteten Werkstatt. Im Umkleidebereich wurden Kabinen entfernt, damit Göbel schweißen und schrauben kann.
Das Bad lebt von den freiwilligen Helfern
Im Herbst gab es einen Wasserrohrbruch auf 2,70 Metern Tiefe. Da die Rutsche ohnehin entfernt werden musste, wurde ihre künftige Bewässerung neu verlegt. Auch der Zugangsbereich zur Rutsche konnte erneuert werden.
Dass so ein Vereinsbad, das aus dem Jahr 1974 stammt, viel Arbeit macht und viele Helfer benötigt, ist kein Geheimnis. Der Bürgermeisterin ist es wichtig, dass möglichst viele Schönauer und auch Schwimmbadfreunde von außerhalb sich engagieren. Denn je mehr Hände helfen, desto schneller sind die Arbeiten auch getan. Ihr Sohn Michael Rahm und Robin Bauer brauchten es auf den Punkt: "Wir helfen, weil wir ins Schwimmbad gehen wollen."
Technik aus den 1970ern läuft noch
Robin Bauer freut sich, dass die Bevölkerung so zusammen arbeitet. "Es ist wichtig, dass das Schwimmbad weiter geführt wird. Wir jungen Leute müssen das eines Tages übernehmen. Für unser Dorf ist es etwas Besonderes, ein Schwimmbad zu haben, das gilt es zu erhalten."
Im Keller des Schwimmbadgebäudes befindet sich die Schwimmbadtechnik. Reinhold Nöldner ist stolz, dass die Technik aus den 1970er-Jahren noch funktionstüchtig ist, allerdings räumt er auch ein, dass im Laufe der Jahre viele Neuerungen und Modernisierungen vorgenommen wurden. Gerade was die Überwachung der Wasserqualität angeht, sei in den vergangenen Jahren investiert worden. Die Vereinsmitglieder übernehmen die täglich notwendigen Überprüfungen, um einen sicheren und reibungslosen Schwimmbadbetrieb zu ermöglichen.
Solaranlage wurde in Eigenregie saniert
Das Traditionsbad zu erhalten ist der Jugend, den Schwimmbadfreuden und auch der Gemeinde Schönau ein Anliegen. Bürgermeisterin Rahm ist dankbar, dass sich so viele Freiwillige finden, denn der Gemeinde wäre es nicht möglich, das alles personell und finanziell zu leisten. 2003 übernahm der Verein das Bad, 2004 wurde erstmals unter Vereinsregie eröffnet. Helfer braucht es aber nicht nur für so spezielle Aufgaben wie die Technik, sondern rund ums Jahr auch für den Kassendienst. Silvia Bulheller ist hier die zuständige Ansprechpartnerin.
Beheizt wird das Schönauer Freibad über eine Solaranlage auf dem Hauptdach. Im vorigen Jahr musste die Anlage erneuert werden. Insgesamt waren 6,8 Kilometer Schläuche zu verlegen. Finanziell hat sich die Gemeinde beteiligt. Die Schwimmbadfreunde haben in Eigenleistung die Sanierung vorgenommen.
Das 25-Meter-Schwimmbecken ist jedes Jahr bevor der Badebetrieb los geht gründlich zu säubern. Der stellvertretende Vorsitzende Bastian Türk stand am Wochenende mit entsprechender Ausrüstung im Wasser. Doch nicht nur die gründliche Reinigung sei wichtig, auch gelte es jedes Jahr Fliesen zu erneuern und zu reparieren, damit keine scharfen Kanten zurückbleiben und sich Badegäste verletzen können. Drei Wochen vor dem Eröffnungstermin wird dann nochmal gründlich geschrubbt, bevor das Badewasser eingelassen und die Technik hochgefahren wird.
Abhängig von der Witterung und eventuellen Corona-Auflagen rechnen die Schwimmbadfreunde Schönau damit, das Schwimmbad am Pfingstsamstag, 22. Mai, zu öffnen. Geöffnet wird das Bad ab 20 Grad Wasser- und Lufttemperatur. Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr, Samstag, Sonntag, an Feiertagen und in den Schulferien von 11 bis 20 Uhr. Liegen die Temperaturen unter 20 Grad, gibt es täglich eine Schwimmerstunde von 17 bis 18 Uhr.