
(hf) Für ihr Strohhaus aus Braugerste war die Familie Eva und Albert Warmuth, Biobauern aus Wargolshausen, im Jahr 2003 mit dem Umweltpreis 2003 „Öko-Rente“ vom Unternehmen „Neumarkter Lammsbräu“ in Neumarkt in der Oberpfalz ausgezeichnet worden. Nun hat das Unternehmen zehnjähriges Jubiläum gefeiert und zum Preisträgertreffen in die Oberpfalz eingeladen.
Im Rahmen einer Feierstunde überreichte Firmenchef Franz Ehrnsperger ein liegendes Lamm als Trophäe an die Preisträger, darunter eben auch Eva Warmuth aus Wargolshausen. Sie nahm dies mit Dank entgegen und verwies darauf, dass die Familie Warmuth seit 1990 die Neumarkter Lammsbräu mit Braugerste beliefert. Stolz meinte der Firmenchef, dass es wohl einmalig in Deutschland sei, dass aus Braugerste auch ein 400 Quadratmeter großes Wohnhaus entstanden ist.
Preisgeld wurde gut angelegt
Ehrnsperger erinnerte daran, dass die Neumarkter Lammsbräu im Jahr 2001 den Deutschen Umweltpreis, die höchste Umweltauszeichnung Europas, erhielt. Um die Nachhaltigkeit des ökologischen Denkens und Handelns weiter zu fördern, hatte sich die Firmenleitung entschlossen, jährlich eine „Öko-Rente“ in Höhe von 10 000 Euro zu vergeben. Dieser Betrag wird auf verschiedene Kategorien verteilt, nämlich „Journalisten“, „Externe“, „Lieferanten“ und „Mitarbeiter“ und ist mit je 2500 Euro dotiert.
Eva Warmuth erzählt dem Firmenchef, dass das Preisgeld damals gut angelegt wurde und in das Wohnhaus aus Stroh investiert wurde. Mittlerweile gehört das Strohhaus zum Ortsbild von Wargolshausen, hat einen schmucken hellgelben Anstrich und vor allem ein Kunstwerk, das Eva Warmuth selbst gefertigt hat. An der Eckseite des Obergeschosses grüßt eine Frauenfigur, die mit ihren blauen Haaren förmlich aus dem Haus herauszufließen scheint. Mit ausgestreckten Händen heißt sie die Besucher willkommen und lädt jeden ein, hereinzukommen.
Ferienwohnung und Seminare
Viel Platz bietet das Strohballenwohnhaus. Es ist hell und freundlich gestaltet, hat großflächigen Fenster und verfügt über ein Blockheizkraftwerk, das mit Pflanzenöl betrieben wird. Eine Ferienwohnung gibt es im Strohhaus und natürlich werden auch Seminare veranstaltet. Dabei geht es nicht nur um den Baustoff Stroh, sondern auch um die Kunst, denn Eva Warmuth ist freischaffende Künstlerin und außerdem Dozentin an der Akademie für Gestaltung und Denkmalpflege in Ebern.
Die Biobauern bewirtschaften einen 70 Hektar Betrieb, bauen unter anderem Braugerste, Dinkel und Kartoffeln an. Sie haben eine Viehhaltung – Weideschweine – und Direktvermarktung über einen Hofladen. Seit 1990 wird ökologisch angebaut. Für die Öko-Landwirtschaft entschied man sich nach den Worten von Eva Maria Warmuth, um den bäuerlichen Betrieb zu erhalten.