Als im April 2014 die erste Mundart-Rallye im Landkreis stattfand, hätte sich niemand träumen lassen, dass es einmal so eine Erfolgsstory werden würde. Fredi Breunig hatte seinerzeit dieses Veranstaltungskonzept in die Region gebracht, nachdem er im Vorfeld mehrfach bei Wilhelm Wolperts Mundartabendenden im Haßfurter Raum mitgewirkt hatte. In der Zwischenzeit hat sich die Mundartrallye nicht auf die ursprünglichen Veranstaltungsorte Wargolshausen, Mühlbach, Mittelstreu und Reichenbach beschränkt. In den verschiedensten Konstellationen hat es diese Mundartmarathons bisher gegeben. Zwar mit wechselnden Akteuren, aber immer mit der Rotation der Künstler, die eine gute Mischung aus Programmteil und Unterhaltung mit dem Tischnachbarn garantieren.
Den Mundartwettstreit gestalteten bei der jüngsten Ausgabe neben Fredi Breunig "Spilk", "Owannig" und das Würzburger Weinbäuerle Günter Stock. Diesmal eine reine "Männerwirtschaft", wo Franky Schmitt noch eins draufsetzte und das Gendern an dem Abend für nicht erforderlich erachtete. "Tschobbrrr" (Joachim Bühner), Maddin (Martin Reinhart) und Franky begannen mit ihrem musikalischen Streifzug durch die Landkreisgemeinden, bevor sie Onkel Egons heimliche Geburtstagsfeier in Coronzeiten glossierten.
Für Künstler eine schwierige Zeit
Geprägt von dieser nicht nur für Künstler so schwierigen Pandemiezeit beschrieben sie aber auch die Coronagewinner. Genauso wie Fredi Breunig hatten sie ja erst eine Woche zuvor beim "Derbläggn" in Burglauer die Besucher samt Politprominenz begeistert. Kein Wunder, dass der Träger des Frankenwürfels bei der Mundart-Rallye in die Rolle von "Bruder Elisäus" schlüpfte.
"Das Leben schreibt die schönsten Geschichten", meinte der kabarettistische Tausendsassa und hatte seinen Spaß an dem Wolf, der bei Hohenroth gesichtet worden sein soll. Bürgermeister Straub habe ja die sieben Geißlein – äh Kinder – des Waldkindergartens um Vorsicht gebeten. Schließlich besäße die Einrichtung keinen Uhrenkasten. Er bedauerte den Busfahrer des "Coburgers", glossierte das "Schmitt's-Mary-Haus" und hatte so manch lustigen Trinkspruch auf Lager. Mit dem Hinweis, dass die Walddörfer den brutalsten Dialekt im Landkreis sprechen würden, wurde "Owannig" angekündigt. In der Tat hatte der eine oder andere Gast mit den Liedern und Texten von Martin Raab, Edmund Bühner und Bernhard Schlereth seine Probleme.
Was nicht heißt, dass ihre Lieder, unter anderem über die "Seichames" (Ameise) und über den dramatischen Tod der Henne nicht für Begeisterung sorgten.
Besucher wurden bestens versorgt
Vierter im Bunde war Günter Stock, bekannt als Mitwirkender bei der "Närrischen Weinprobe" und als unterhaltsamer Nachtwächter von Würzburg stand er als Weinbäuerle auf der Bühne und erzählte so manchen Schwank aus seinem Leben. Rund um den Alltag und um sei "Kunnerle" zündete er eine Pointe nach der anderen. Allerdings "Fränkisches Sushi", nach den Worten Stocks handelt es sich dabei um in Scheiben geschnittene Krautwickel, gab es in keinem der vier restlos ausverkauften Veranstaltungslokale. Dafür wurden die Besucherinnen und Besucher im Haus des Gastes in Wargolshausen, im Gemeindehaus Mühlbach, im Sportheim Reichenbach und im "Wilden Mann" in Mittelstreu bestens versorgt.