
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, die Städte Meiningen und Wasungen sowie die Ge-meinde Schwallungen haben eine Kooperationsvereinbarung zum Ausbau des Werratal-Radwegs auf dem rund 15 Kilometer langen Teilstück von Meiningen bis Schwallungen unterzeichnet. Wie das Landratsamt mitteilt, handelt es sich dabei um ein wichtiges Gemeinschaftsprojekt zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur in Schmalkalden-Meiningen.
Im vergangenen Jahr wurde dem Antrag für den Ausbau des Radwegs zwischen Schwallungen und Wasungen von der Fördermittelstelle, der Thüringer Aufbaubank (TAB), noch eine Absage erteilt, was in der südthüringischen Nachbarregion zu reichlich Kritik geführt hatte. "Immerhin genießt der Werratal-Radweg sowohl im Radverkehrskonzept 2.0 des Freistaats Thüringen, im Radverkehrskonzept 2025 des Landkreises Schmalkalden-Meiningen als auch im Regionalplan Südwestthüringen einen hohen Stellenwert", so das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Mit der Kreisstadt Meiningen und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen als weitere gewichtige Partner erhoffe man sich nun mehr Gehör beim Fördermittelgeber.
Abschnitt wird zum Radweg mit Mehrwert
„Der Werratal-Radweg gehört zu den Top Ten der deutschen Radwege und ist für den Landkreis von besonderer touristischer Bedeutung“, wird Landrätin Peggy Greiser zitiert. Zudem will der Nachbarlandkreis allgemein fahrradfreundlicher werden – da gilt der geplante Abschnitt als wichtiger Baustein. Auch Thomas Kästner, Bürgermeister von Wasungen, sieht einen Zugewinn in dem Ausbau, für den in diesem Jahr die Planungen beginnen sollen, wenn die TAB grünes Licht gibt. "Wir wollen einen Abschnitt schaffen, der als Vier-Sterne-Radweg zertifiziert werden kann, mit allem, was sich Radfahrer wünschen. Dabei soll nicht nur das Rad-, sondern auch das Wasserwandern attraktiver gestaltet werden", so Kästner. Dazu zählen nicht nur eine glatte Asphaltoberfläche, sondern auch Sitz- und Unterstellgelegenheiten sowie Hinweisschilder zu gastronomischen oder kulturellen Angeboten oder Anknüpfungspunkte zum Wasserwandern.
"Insbesondere das Teilstück zwischen Wasungen und Schwallungen, das direkt an der stark befahrenen B19 entlang führt, ist für viele Radfahrer ein Wagnis", sagt dazu Schwallungens Bürgermeisterin Martina Pehlert. So schön der Werratal-Radweg auch sei, seien in den letzten Jahren vermehrt Beschwerden von Radtouristen und Familien laut geworden, die genau dieses gefährliche Teilstück meiden und zum Beispiel in Wasungen auf den Zug umsteigen würden. Daher solle der Werratal-Radweg nicht nur schöner, sondern insgesamt auch sicherer werden.
Projekt kostet rund 3,4 Millionen Euro
Für Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder ist es wichtig, "dass hier alle beteiligten Akteure an einem Strang ziehen, denn Besucher denken nicht in Gebietskörperschaften oder Ortsgrenzen". Daher freue er sich, dass auch der Landkreis hinter dem Gemeinschaftsprojekt steht und im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit 100 000 Euro unterstützt. Insgesamt soll das Projekt 3,4 Millionen Euro kosten, im Idealfall hofft man auf Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Der Neubau des Streckenabschnitts könnte im kommenden Jahr beginnen.