Welch gute Arbeit beim Musikverein Hendungen geleistet wird, davon konnten sich die vielen Gäste in der vollbesetzten Mehrzweckhalle Hendungen ein umfassendes Bild machen. Sie erlebten ein mitreißendes Jahreskonzert 2018 und spendeten den Musikern entsprechend viel Applaus.
Der junge Dirigent Adrian Blümm hatte mit seinen Musikern in den letzten drei Monaten vierzehn kontrastreiche Musikstücke einstudiert, welche im Konzert dann auch in hoher Qualität präsentiert wurden. Hauptakt war das große Blasorchester in Kombination mit Schlaginstrumenten. Dazwischen wurden die von Petra Kihn geleitete Blockflötengruppe aus Grundschulkindern und das Nachwuchsorchester vorgestellt. Für weitere Abwechslung sorgte noch der gemischte Chor des Gesangvereins Hendungen.
Viel Wert gelegt auf Nachwuchsarbeit
Die Jugendarbeit bildet die Basis für das Fortbestehen und die Weiterentwicklung des Musikvereins. Vorsitzender Christoph Bach brachte deshalb bei seiner Begrüßungsansprache seine Freude darüber zum Ausdruck, dass das Blasorchester in diesem Jahr mit elf Nachwuchsmusikern verjüngt werden konnte, die mit den Erwachsenen schon sehr gut harmonieren und auf volle Akzeptanz stoßen.
Für das Jahreskonzert holte sich der Musikverein Gastmusiker zur Verstärkung aus Eußenhausen, Stockheim, Wargolshausen und Mellrichstadt. Dirigent Adrian Blümm formte aus diesem Generationenmix eine gut harmonierende und dynamische Mannschaft, der man die Freude am Zusammenspiel im Konzert ansah. Flötistin Petra Kihn übernahm die Moderation des Konzerts.
Breites musikalisches Spektrum
Schon das Eröffnungsstück, die „Fanfare For The Common Man“ (von Aaron Copland), zeigte, dass hier kein Adventskonzert gespielt wurde, sondern schwung- und temperamentvolle moderne Blasmusik von teils klassischen, traditionellen und zeitgenössischen Musikstücken in modernen und dynamischen Arrangements. Das zweite Stück war eine Bluesvariation (Variazioni In Blue von Jacob de Haan) und das dritte ein Jazzstandard (It Don’t Mean A Thing von Duke Ellington). Blümm demonstrierte gleich zu Beginn, wie breit angelegt das Spielspektrum seines Orchesters ist.
Dann präsentierte Petra Kihn die Blockflötengruppe, die optisch wie Schneewittchen und die sieben Zwerge wirkten, und in ihrem niedlichen Outfit hochkonzentriert ein Nikolauslied und „Ihr Kinderlein kommet“ vortrugen, wofür sie viel Beifall einheimsten.
Schon relativ reif wirkte der Auftritt des Nachwuchsorchesters, das unter dem Dirigat von Adrian Blümm die drei Lieder „Music Of The Night“, „Ein Kompliment“ und „Hawaii-Five-O“ sehr schwungvoll und harmonisch intonierte. Großer Applaus war der verdiente Lohn.
Dann übernahm bis zur Pause das große Blasorchester wieder das Regiment mit zunächst dem Traditionsmarsch „Die Regimentskinder“ (von Julius Fucik), dem Popmusik-Medley „80er KULT(tour)“ aus fünf Hits der 80er Jahre und „Gabriellas Song“, einem schwedischen Filmhit, zu dem Flötistin Kathrin Mühlfeld inbrünstig und gefühlvoll den Liedtext in schwedischer Sprache sang, einfühlsam vom Orchester begleitet. Das war eine beeindruckende und stimmungsvolle Demonstration der musikalischen Bandbreite dieses Musikerkollektivs.
Schwungvoll ging es nach der Pause weiter
Im zweiten Teil nach der Pause setzten die Musiker ihren glanzvollen Auftritt schwungvoll fort mit dem Coburger Marsch (von Michael Haydn), der Bodensee-Polka (von Alexander Pfluger) und dem Pophit „Walking On Sunshine“ (Katrina & The Waves).
Einen musikalischen Gegenpol setzte dann der Gesangverein Hendungen a cappella mit seinem gemischten Chor unter Leitung von Egon Werner. Die Sänger intonierten vielstimmig die Liedklassiker „Macht der Musik“ (von Paul Cadow), „Hymnus auf das Lied“ (von Anton Frey-Völlen) und „Die Welt ist voll Musik“ (von Klaus Fischbach) als gut abgestimmter, harmonischer Klangkörper.
Den fulminanten Schlussakkord setzte wieder das große Blasorchester mit der Titelmelodie aus der US-Fantasy-Serie „Game Of Thrones“ (von Ramin Djawadi) und „Glasnost“, einer modernen Version der russischen Nationalhymne kombiniert und rhythmisch verstärkt mit zwei traditionellen Melodien, die der Niederländer Jacob de Haan arrangierte.
Nach stürmischem Applaus und Zugabe-Rufen setzten die Musiker noch ein Sahnehäubchen obendrauf mit dem Puccini-Klassiker „Nessun Dorma“ aus der Oper Turandot. Sogar eine geforderte zweite Zugabe wurde geliefert mit einer Kurzversion des bereits gespielten poppigen „80er-KULT-Medleys“.
Ehrungen durch Renate Haag vom Nordbayerischen Musikbund
Das Jahreskonzert und die große Besucherkulisse waren ein würdiger Rahmen, um verdiente Hendunger Musiker mit Auszeichnungen des NBMB (Nordbayerischer Musikbund) zu ehren. Die NBMB-Kreisvorsitzende Renate Haag und Musikvereinsvorsitzender Christoph Bach nahmen die Auszeichnungen vor.
Für erfolgreiches Vorspielen erhielten die Jungmusiker Lea Bach, Jule Hartung und Luca-Pascal Müller das D1-Abzeichen in Bronze und Phillipp-Leon Müller das D2-Abzeichen in Silber.
Für 25 Jahre aktives Musizieren wurde Dirigent Adrian Blümm mit der NBMB-Ehrenurkunde ausgezeichnet und für jeweils zehnjähriges Musizieren Helena Fries, Paula Hartung, Katharina Storath und Frank Werner. Haag bedankte sich bei den Musikern und gratulierte dem Musikverein zu seiner guten zukunftsorientierten und erfolgreichen Basisarbeit.