Wenn am 8.September um 10 Uhr in Bad Königshofen der 20. Kunsthandwerkermarkt eröffnet wird, zählt auch Bernd Hieke zu den Ausstellern, nachdem es Museumsmitarbeiterin Anna-Morra-Stein gelungen ist, den seit seiner Kindheit in Elsterberg lebenden Kunsthandwerker in die Badestadt zu locken.
Hieke, der sich auf die Anfertigung von Kupferstichen, Radierungen und Lithografien spezialisiert hat und auch malt, wurde 1944 in Plauen geboren und war bis 1987 zunächst im Elektrohandwerk tätig. Seit 1987 arbeitet er nach dem Studium freiberuflich als Maler und Grafiker. Ausstellungen hatte er schon im In- und Ausland, unter anderem 2002 im Bundeskanzleramt in Berlin.
„Meine Welt ist mein Auftraggeber. Leider kommen bei der jüngeren Neuaufteilung dieser Welt unsere Mitgeschöpfe nicht so glücklich weg. Dies ist mein Thema - nicht immer glücklich“, sagt Hike auf seiner Homepage (www.grafikwerkstatt-hieke). In seinen filigranen Lithographien, den feingliedrigen Kupferstichen und den sensiblen Gemälden verschmelzen Natur und Gedankenwelt zu intensiven Kunstwerken, die eines immer aussagen -die Ehrfurcht vor der Natur. Mit elf Jahren zog er mit den Eltern nach Elsterberg im Vogtland in Sachsen. Die reizvolle Landschaft rund um die Kleinstadt nimmt den Jungen gefangen. Mehr und mehr entwickeln sich Zeichnen und Naturinteresse zu seinen Leidenschaften. Literatur, wie die Naturschilderungen Hermann Löhns, prägen ihn und seine Begeisterung für die Schöpfung. Sein besonderer Augenmerk gilt der Ornithologie. Er liest Fachbücher, stößt irgendwann auf die Werke des Nobelpreisträgers Konrad Lorenz und findet in dessen Schriften Bestätigung und Ermutigung. Mittlerweile ist Hieke auch in Fachkreisen ein anerkannter Ornithologe. In den Werken Hiekes verfließen zumeist detailgenau, aber nie naturrealistisch abgebildeten Motive mit Landschaften und Schriftzügen, fügen sich in nuancenreiche Verläufe warmer, erdiger Farbtöne, die er den Lithographie - Drucksteinen mit eindrucksvollem Gespür für die Feinheiten des Materials entlockt.
An der Lithographie reizt ihn am Lithostein dessen vielfältige grafische Möglichkeiten. Vor diesem Stein, auf dem möglicher Weise schon Generationen von Lithographen vor ihm zeichneten, hat Hieke Respekt.