Einmal im Leben muss jeder Klassikfan die Regensburger Domspatzen in einem Konzert erlebt haben. Mindestens einmal. Jetzt gab es mal wieder die Gelegenheit, den wunderbaren Stimmen dieses einzigartigen Klangkörpers zu lauschen. Die „Bairische Weihnacht“ hätte vielleicht besser in eine Kirche gepasst, doch auch in der Stadthalle hatten die jungen Sänger überhaupt kein Problem damit, ihr Publikum nachhaltig zu verzaubern.
Feinster, glockenheller Sopran, der bis in den letzten Winkel der Stadthalle glasklar strahlte: Das klangliche Gesamtkunstwerk Regensburger Domspatzen ist einfach beeindruckend. Diese Brillanz, dieses völlig sichere Auftreten der jungen Sänger (es handelte sich um einen Nachwuchschor, nicht um den Ersten Chor der Domspatzen) ist einzigartig. In der stimmigen Begleitung von Harfe (Johanna Helbig), Flöte (Ursula Liebl), Hackbrett (Anette Kohlmeier) und diatonischer Harmonika (Michael Weinfurtner) und unter der Leitung von Karl-Heinz Liebl sangen die Domspatzen ihr Programm zur „Bairischen Weihnacht“. All dies ergänzt mit besinnlichen Texten rund um die Geburt des Jesuskindes und mit dem heiteren Auftreten zweier Hirten, die aus sicherer Entfernung (und im tiefsten bayerischen Dialekt) die Ankunft des Heilandes mitbeobachteten.
Heben die Domspatzen mit „Jetzt fangen wir zum Singen an“, dann stockt dem Publikum gleich der Atem. Denn die Klarheit durch alle Stimmlagen verzaubert von der ersten Minute an. Dann geht es weiter unterhaltsam durch die Weihnachtsgeschichte mit dem Volkslied „Ach wann kommen jene Stunden“ und mit dem getragenen und würdevollen „Maria durch ein Dornwald ging“. Die Lieder reichen von einem Münchner Werk zur Herbergssuche mit dem Titel „Felsenharte Bethlehemiten“ bis hin zum Landbergtanz aus dem Lavanttal („Geht‘s Buama auf“) oder dem alpenländischen „Es kimmt an Engl vom Himmel herab“.
Das Weihnachtslied „Still, still, still“ durfte da natürlich nicht fehlen. Und auch Perlen wie „Sei uns mit Jubelschalle“ aus dem Großheppacher Liederbuch präsentierten die Domspatzen auf wunderbare Weise, um schließlich mit dem feierlichen „Adeste, Fideles“ ihr Programm zur „Bairischen Weihnacht“ zu komplettieren.
Als Zugabe erklang „Es wird scho glei dumpa“. Und das Publikum zollte ergriffen wie begeistert minutenlang stehende Ovationen.
Fazit: Man muss die Regensburger Domspatzen einfach mal live erleben.