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STAATSBAD
Wenn Don Quijote auf den Cellosaiten tanzt
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 |  aktualisiert: 26.04.2023 17:21 Uhr

Bereits seit 2003 ist das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau in der Bayerischen Rhön beheimatet. Hier, in der ländlichen Idylle abseits der großen Metropolen, haben die Musiker des professionellen Projektorchesters ideale Arbeitsbedingungen gefunden, um mit renommierten Gastdirigenten und Solisten attraktive Programme auf hohem Niveau einzustudieren. Da auch die Resonanz darauf positiv ist, beschlossen die Gremien des Kammerorchesters, das Angebot für das Jahr 2012 in Bad Brückenau zu erweitern: Die Anzahl der Konzerte in Orchesterbesetzung steigt von vier auf sechs.

Den Konzertreigen eröffnet am Freitag, 6. Januar, das Dreikönigskonzert. Es beginnt um 19.30 Uhr im König-Ludwig-I.-Saal im Kursaalgebäude des Staatsbades. „Don Quijote tanzt“ heißt das Motto des Konzerts. Der Cellist Jens Peter Maintz und der Gastdirigent Wolfram Christ laden zu einer musikalische Reise auf den Spuren des sinnreichen Junkers Don Quijote de la Mancha ein.

Diese literarische Figur aus dem Roman von Miguel de Cervantes entwickelte schon bald nach ihrer Geburt im Jahre 1605 ein eigenes Leben. Was womöglich als eine herbe Parodie auf die im späten Mittelalter populären Rittergeschichten gedacht war, erwies sich als enorm vielschichtig, so dass in der Literaturwissenschaft bis heute kein Konsens über die eigentliche Aussage und Zielgruppe des Romans besteht.

Viele bekannte Künstler wie Honoré Daumier, Gustave Doré, Salvador Dalí oder Pablo Picasso versuchten, in ihren Gemälden und Illustrationen, die surreale Welt des Don Quijote zwischen Wirklichkeit und Traum einzufangen.

Auch Komponisten vom Barock bis zur Gegenwart ließen sich durch die absurden Abenteuer des Edelmanns aus der spanischen Provinz inspirieren. Unter ihnen ist zum Beispiel der Vielschreiber Georg Philipp Telemann in einer seiner unzähligen Orchestersuiten. Oder auch der zeitgenössische finnische Komponist Aulis Sallinen in seiner Kammermusik Nr. 3 op. 58.

Maintz gewann 1994 den ersten Preis im Fach Violoncello beim ARD-Wettbewerb in München. 17 Jahre lang war die höchste Auszeichnung dieses bedeutenden Musikwettbewerbs vorher nicht mehr vergeben worden.

Seitdem hat Maintz eine facettenreiche Konzerttätigkeit entwickelt, die ihn zu einem der vielseitigsten Cellisten unserer Zeit macht. Er sammelte einige Jahre Orchestererfahrung als Solocellist des Deutschen Symphonie-Orchesters in Berlin und bereiste die Welt als Cellist des renommierten Fontenay-Trios. Seit 2004 ist Maintz Professor an der Universität der Künste in Berlin, seit 2006 Solocellist des Lucerne-Festival-Orchesters unter Claudio Abbado.

Dort musiziert er regelmäßig mit Wolfram Christ zusammen. Dieser ist der Musikwelt als einer der wenigen Bratschisten bekannt, die sich international einen Ruf als Solisten erworben haben. In jüngster Zeit wendet er sich verstärkt dem Dirigieren zu und ist regelmäßiger Gast etwa beim beim Stuttgarter Kammerorchester.

Eintrittskarten für das Dreikönigskonzert sind erhältlich beim Kammerorchester, Tel. (0 97 41) 9 38 90, und bei der Staatlichen Kurverwaltung, Tel. (0 97 41) 80 20. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt. Infos zum Programm und den Mitwirkenden auch unter www.kammerorchester.de

 
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