Zu Beginn dieses Schuljahres nahm die Frischküche am Bad Neustädter Rhön-Gymnasium den Betrieb auf. Trotz pandemiebedingter Hygienemaßnahmen konnten in den ersten Monaten rund 50-60 Schüler und Lehrer am Tag mit leckerem, frisch gekochtem Essen versorgt werden. So heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt.
Besonderen Wert lege der Landkreis als Verpflegungsträger und ebenso das Küchen-Team demnach auf den Einsatz von Bio-Produkten aus der Region. So kommt beispielsweise die Bio-Milch von einer Coburger Molkerei. Kartoffeln, Mehl - mit dem das Brot frisch gebacken wird - und Eier werden regelmäßig von einem knapp drei Kilometer entfernten Naturland Betrieb geliefert. Und auch bei anderen Produkten wird nach Möglichkeit auf biologische Erzeugung geachtet.
Gekocht wird auch zu Homeoffice-Zeiten
Doch was macht eine Frischeküche, wenn etliche Schülerinnen und Schüler zuhause bleiben? In Zeiten von Wechselunterricht und Homeschooling? Wenn auch viele Lehrerinnen oder Lehrer von zu Hause unterrichten? Die Küchencrew kocht laut Landkreis nach wie vor. Inzwischen schnippeln, brutzeln und backen Stefanie Heß-Mohr und Stephan Miller nicht mehr vorrangig für das Schulpersonal, sondern für die Mitarbeiter des Landratsamtes.
Diese Lösung war von Anfang an als zusätzliches Potenzial seitens des Trägers angedacht. Mit viel kreativem Engagement haben die Mitarbeiter des Sachgebietes Finanzen die Idee nun umgesetzt. Seit Mitte April besteht für die Belegschaft die Möglichkeit, an vier Tagen in der Woche zwischen zwei Gerichten zu wählen. Bestellt wird per Mail, Abholung an der Schulküche, Lieferung und Ausgabe im Amt erfolgt übergangsweise durch Mitarbeiter des Klosters Wechterswinkel. "Sozusagen hat das Landratsamt jetzt eine Pandemie-angepasste mobile Betriebskantine", heißt es in der Mitteilung wörtlich.
Auch wenn es ein wenig Umstellung in der Organisation bedarf, so meinen die Köchin und der Koch, kämen sie wenigstens nicht aus der Übung. Es bestehe kein Leerlauf in der Küche und die Kooperation mit dem regionalen Bio-Betrieb bleibe bestehen.
Vegetarische Gerichte sind beliebt
Und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landratsamt schmeckt es: "Das Essen ist super lecker, und die vegetarischen Angebote sehr abwechslungsreich", so eine Reaktion. Sie könne das Angebot nur jedem Kollegen empfehlen. In den ersten Wochen wurde das Angebot gut angenommen - obwohl auch im Landratsamt einige Mitarbeiter im Homeoffice sind. Der Trend geht bei den Bestellungen deutlich zu den vegetarischen Gerichten.
Ein kleiner Wermutstropfen für die Frischeküche sei der ausbleibende direkte Kontakt zu den Gästen. "Die Schülerinnen und Schüler konnten direkt sagen, wenn etwas besonders lecker war – oder auch mal nicht ganz so den Geschmack getroffen hat", so das Küchenteam. Positive Rückmeldungen kommen so überwiegend per Mail in der Küche an. Schüler, die vor Ort sind, bekommen weiterhin ihr Essen in der Schule.
Arbeit an einem Mehrwegsystem
Das System müsse sich erstmal einpendeln und etablieren. Doch die Verwaltung sei zuversichtlich. Und auch an der Etablierung eines geeigneten Mehrwegsystems werde derzeit gearbeitet. So werden aktuell kompostierbare Verpackungen aus Zuckerrohr verwendet - um langfristig allen ein gesundes, nachhaltiges und vor allem schmackhaftes Mittagessen anzubieten, heißt es abschließend.