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Großeibstadt
Wenn die Ruhe im Ruhestand fehlt: Spaß und Turbulenzen auf der Bühne beim Theater in Großeibstadt
'Ruhestand – und plötzlich war die Ruhe weg!' hieß es beim Theater in Großeibstadt, das zehnmal ausverkauft war.
Foto: Gerda Chlebowy | "Ruhestand – und plötzlich war die Ruhe weg!" hieß es beim Theater in Großeibstadt, das zehnmal ausverkauft war.
Bearbeitet von Franziska Schmitt Fredi Breunig
 |  aktualisiert: 11.11.2024 02:33 Uhr

Ein Jahr vor ihrem 40. Bühnenjubiläum hat die Theatergruppe Großeibstadt bei zehn restlos ausverkauften Vorstellungen im Gemeindehaus gezeigt, was sie kann. Drei Stunden lang durfte beim Laientheater gelacht werden. Das neue Stück "Ruhestand – und plötzlich war die Ruhe weg!" aus der Feder von Regine Rösch war ein großer Erfolg. Das geht aus einem Presseschreiben hervor, dem auch folgende Informationen entnommen sind.

Auch wenn es aufgrund der Rolle des Neu-Rentners Julius Klein und seinem recht antiquierten Frauenbild sowie seinem damit verbundenen "paschahaften" Auftreten vereinzelt Unmutsbekundungen – verständlicher Weise von weiblichen Zuschauern – gab: allen war klar, dass es sich um ein Theaterstück handelte und ein Charakter wie der des Julius Klein in der heutigen Zeit kaum noch vorstellbar ist.

Irmi Klein (Angelika Memmel) ist mit sich und ihrem Leben zufrieden. Sie versorgt Haus und Familie, betreibt eine kleine Pension, liebt "Sturm der Liebe", Kaffeeklatsch und Tupperabende und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren beiden Freundinnen Karola (Michaela Hanika) und Gisela (Birgit Weisensee). Doch an einem Mittwoch im März ist dieses wunderschöne Leben plötzlich zu Ende. Ehemann Julius (Fredi Breunig) verlässt nach 43 Jahren und fünf Monaten, in denen er – seiner Ansicht nach – für Frau und Kind aufopferungsvoll und selbstlos geschuftet hat, seine treue Sekretärin Lieselotte Schäfer (Cilli Grümmer) und geht in den Ruhestand.

Schlagartige Erkenntnis

Während Erwin (Markus Schneidawind) und Franz (Rainer Breunig), die beiden Freunde von Julius, bereits Pläne für gemeinsame Unternehmungen der "Rentnergang" schmieden, wird Irmi schlagartig mit der Erkenntnis konfrontiert, dass ihr gewohntes "Lotterleben" ein jähes Ende hat: ihr frisch pensionierter, handwerklich völlig talentfreier Ehemann hat sich vorgenommen, sowohl das Haus, als auch seine holde Gattin zügig auf Vordermann zu bringen. Schließlich habe sie in ihrem ganzen Leben noch nie erfahren müssen, was es heißt, in einer Firma zu arbeiten. Und so halten Jour-Fix, Teambildungs-Maßnahmen und Businesspläne ihren Einzug und selbst das Mittagessen wird nun per Brainstorming geplant. Da können selbst Tochter Anna (Anna Schmitt) und "Verdachtsschwiegersohn" Stefan (Thomas Weisensee) nur wenig helfen.

Irmi ist am Rande des Wahnsinns und auch bei ihren Freundinnen Gisela und Karola ist nichts mehr so, wie es einmal war. Denn, angespornt von ihrem Freund Julius und dessen Seminarkollegen Karl Mai (Jürgen Grüb), beginnen nun auch Erwin und Franz mit der "Optimierung" ihrer Ehefrauen. Die Nerven liegen blank! Doch unterstützt von Verdachtsschwiegersohn Stefan findet sich ein Ausweg: die Ehefrauen finden einen Job und werden dafür gleich zu Beginn auf ein 14-tägiges Seminar geschickt.

Kein Problem – die Herren der Schöpfung sind davon überzeugt, das bisschen Haushalt mit links zu meistern und nebenher noch locker stundenlang angeln zu können! Doch schon nach kurzer Zeit verwahrlost die Wohnung. Es türmen sich leere Spaghetti- und Raviolidosen, frische Unterwäsche wird zur Mangelware und der Umgang mit einem Bettüberzug stellt sich als echte Herausforderung für die Herren dar! Bald schon sehnen sie sich nach der alten "Weltordnung" zurück!

Stück im "Grösseneuschte" Dialekt

Die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten ihren Spaß und die Rollen waren den insgesamt zehn Schauspielerinnen und Schauspielern auf den Leib geschrieben. Das Stück wird innerhalb der Gruppe in den "Grösseneuschte" Dialekt umgeschrieben und stellt so auch einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des regionalen Dialekts dar.

Auch organisatorisch war bei den Aufführungen im Gemeindehaus Großeibstadt wieder alles bestens organisiert und die Bühnen-, Theken- und Küchenteams versorgten die zahlreichen Gäste. Margit Zepter bedankte sich bei allen Helferinnen und dem großen Team hinter den Kulissen, ohne das eine solche Aufführungsreihe undenkbar wäre.

Zu den Gästen zählten heuer auch wieder zahlreiche befreundete Theatergruppen, Landrat Thomas Habermann, Großeibstadts Ortsoberhaupt Gerd Jäger sowie der neue Pfarrer von Großeibstadt, Jürgen Schwarz.

 
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