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Bad Königshofen
Wenn Deutschland singt, ist auch das Grabfeld dabei
Im Park hinter dem Schloß Glücksburg der Stadt Römhild trafen sich Bürger aus der Partnerstadt Bad Königshofen und Römhild. Gemeinsam erinnerte man mit Kerzen in den Händen an 30 Jahre Wiedervereinigung. Die musikalische Gestaltung hatte die Prominentenband Bad Königshofen übernommen.
Foto: Hanns Friedrich | Im Park hinter dem Schloß Glücksburg der Stadt Römhild trafen sich Bürger aus der Partnerstadt Bad Königshofen und Römhild. Gemeinsam erinnerte man mit Kerzen in den Händen an 30 Jahre Wiedervereinigung.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 12.02.2024 21:43 Uhr

Wenn auch die Veranstaltungen zu „Deutschland singt“ im Landkreis Rhön-Grabfeld wegen Corona abgesagt werden mussten, fanden diese in Römhild in Thüringen großen Zuspruch. In der Partnerstadt von Bad Königshofen war es die Prominentenband mit Clemens Behr, die die bayerischen Nachbarn musikalisch vertrat, aber auch Ernst Oestreicher, Leiter der Berufsfachschule für Musik war zu Gast, ebenso weitere Besucher aus Bad Königshofen, dem Grabfeld und der Rhön. Der Abend stand unter dem Thema „30 Jahre Freiheit und Einheit – Die deutschlandweite Danke-Demo“. Die Moderation des Abends lag in den Händen von Pfarrer Thomas Perlick aus Römhild.

Titel wie „Die Gedanken sind frei", "Hevenu shalom alechem" oder "Der Mond ist aufgegangen“ waren die vorgegebenen Lieder, die deutschlandweit gesungen und gespielt wurden. Hinzu kam das Heimatlied der Stadt Römhild, „Römhild, mein Städtchen“, und zum Schluss „Muss i denn zum Städtele hinaus“.  Ein Hauch von Erinnerung lag über dem Platz hinter Schloss Glücksburg, wo die Veranstaltung stattfand. Die Teilnehmer hatten Kerzen in der Hand und erinnerten damit auch an die Friedensgebete und daran, dass die Menschen in der DDR vor drei Jahrzehnten eben mit Kerzen auf die Straße gingen und friedlich demonstrierten.

Dankbar für die Wende

Grußworte gab es von Römhilds Bürgermeister Heiko Bartholomäus und Bad Königshofens Stadtoberhaupt Thomas Helbling. Dieser entschuldige sich, dass er wegen der hohen Zahlen an Covid-19-Infektionen in Rhön-Grabfeld nicht nach Römhild kommen konnte. In den vergangenen drei Jahrzehnten sei man ein Land mit wertvollen regionalen Besonderheiten geworden. Dies werde gerade im Bereich der Landesgrenzen Thüringen und Franken deutlich, wo man von der Wiedervereinigung profitierte. So sei auch die Städtepartnerschaft zwischen Römhild und Bad Königshofen zu sehen. Er selbst sei persönlich dankbar für die Wende in der deutschen Geschichte.

Helbling stellte die Bürger in der damaligen DDR heraus, die durch ihren Mut, ihre Entschlossenheit und Ausdauer mit den friedlichen Demonstrationen die Öffnung der Grenzen und letztendlich auch die Wiedervereinigung Deutschlands erreicht hatten. „Das war  und ist ein großer Moment in der deutschen Geschichte, der uns damals wie heute tief in unseren Herzen berührt.“ Der Bürgermeister überbrachte in seinem schriftlichen Grußwort die Grüße des Stadtrats, verbunden mit den eigenen, sowie aller Bürgerinnen und Bürger der Partnerstadt Bad Königshofen.

Ein Geschenk der Geschichte

Heiko Bartholomäus sagte, dass die Wiedervereinigung ein Geschenk der Geschichte sei. Dafür hätten die Menschen in der damaligen DDR gekämpft. Immer sei es für sie ein Risiko gewesen, denn niemand wusste, was bei den friedlichen Demonstrationen passiert und ob jeder wieder unbeschadet nach Hause kommt. Im Jahr nach der Grenzöffnung sei der Weg für die deutsche Einheit bereitet worden. Das alles sei dem Mut und der Entschlossenheit der Menschen von 1989 und 1990 zu verdanken.

In den vergangenen drei Jahrzehnten sei es nicht immer einfach gewesen, dieses Geschenk der Geschichte zu gestalten und zu formen, sagte der Bürgermeister von Römhild. Jeder Einzelne habe Erfahrungen gesammelt, die sowohl Glück als auch Enttäuschungen mit sich brachten. Wichtig sei es aber, gemeinsam die deutsche Einheit als das zu bewahren, was sie immer sein wird: „Ein Geschenk der Geschichte an das deutsche Volk“.

 
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