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Oberelsbach
Wenn böhmische Herzen höher schlagen
„Klingend B-lech“ verabschiedet beim Böhmischem Abend in der Elstalhalle seinen Dirigenten Eric Huter. Dabei ging es sehr emotional zu.
Emotionaler Abschied: Michael Omert und Michael Günther verabschiedeten Dirigent Eric Huter bei seinem letzten Konzert mit „Klingend B-lech“. Eric Huter verlässt die Rhön aus beruflichen Gründen. Von links: der scheidende Dirigent Eric Huter und die Vorsitzenden des Vereins Michael Omert und Michael Günther.
Foto: Marc Huter | Emotionaler Abschied: Michael Omert und Michael Günther verabschiedeten Dirigent Eric Huter bei seinem letzten Konzert mit „Klingend B-lech“. Eric Huter verlässt die Rhön aus beruflichen Gründen.
Bearbeitet von Marc Huter
 |  aktualisiert: 21.03.2019 02:10 Uhr

Die böhmischen Herzen schlugen höher und höher, die böhmische Stimmung kannte keine Grenzen und die böhmische Laune – die war hochkarätig: Zum Saisonauftakt lud „Klingend B-lech“, die böhmische Formation aus der Rhön, in die Elstalhalle und sorgte für einen grandiosen Konzertabend. Zum Schluss stand dann noch der emotionale Abschied von Dirigent Eric Huter an, der mit dem „Böhmischen Abend“ in Oberelsbach sein letztes Konzert mit „Klingend b-lech“ gab.

Dreieinhalb Stunden lang zündete die böhmische Formation „Klingend b-lech“ in der Elstalhalle ein böhmisch-mährisches Feuerwerk nach dem anderen. Die Menschen im Saal standen auf, sangen mit und applaudierten. 30 Titel feinster böhmisch-mährischer Blasmusik, gespielt von einer Auswahl der besten Musikerinnen und Musiker des Landkreises, sorgten für tolle Stimmung.

"Start frei"

Mit dem Marsch „Start frei“ von Bohuslav Leopold und der Südböhmischen Polka von Ladislav Kubes ging der musikalische Reigen zünftig los. Anlässlich des 20. Todesjahres von Ernst Mosch, der 1999 starb, setzte „Klingend B-lech“ gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen mit einer Runde von Mosch-Klassikern. Herrlich anzuhören die Kesselflicker-Polka nach einem Arrangement von Gerald Weinkopf oder der Walzer „Ich hab die Sterne gefragt“ sowie die Polka „Wunderbar bist du“, die mit wunderbarem Gesang von Stefanie Schrenk und Sebastian Roth begleitet wurde.

Herzergreifender Gesang: Sebastian Roth und Stefanie Schrenk ergriffen mit ihren wunderschönen Stimme die Herzen des Publikums.
Foto: Marc Huter | Herzergreifender Gesang: Sebastian Roth und Stefanie Schrenk ergriffen mit ihren wunderschönen Stimme die Herzen des Publikums.

Der Altmeister der böhmischen Blasmusik Ernst Mosch war dem Moderator des Abends Georg Ried sehr gut bekannt. Viele Jahre lang trafen und sahen sich die beiden mindestens einmal in der Woche. Mosch war es zu verdanken, so plauderte Ried aus dem Nähkästchen, dass Georg Ried eine eigene Blasmusik-Sendung beim Bayerischen Rundfunk moderieren durfte, da er ihn als Interviewpartner gewinnen konnte. Georg Ried moderiert heute noch an Sonn- und Feiertagen die beliebte Sendung „So schön klingt Blasmusik“ auf BR Heimat. 

Klassiker und Ungewöhnliches

Echte Klassiker, ob Marsch, Polka oder Walzer, wechselten sich an diesem Konzertabend mit eher unkonventionellen, spannenden und durchaus schwer zu spielenden Stücken ab. Auf der einen Seite waren da Stücke wie Berthold Schicks „Isabell-Polka“, die bei keinem Konzert von „Klingend B-lech“ nicht fehlen dürfen, die Gesangspolka „Böhmisch im Blut“ von Michael Klostermann oder der „Rekruten-Marsch“ von Ernst Mosch.

Auf der anderen Seite wagte sich die Kapelle an äußerst anspruchsvolle Stücke wie den „Panorama-Marsch“ von Thomas G. Greiner. Ein „echtes Brett“, wie Dirigent Eric Huter dieses Stück bezeichnete, bei dem man eine sehr flinke Zunge braucht. Nicht weniger spannend die Gesangs-Polka „A miigeler Sound“, die von vielen Tempi-Wechsel gezeichnet war. Einen langsamen Einstieg hatte der wunderschöne Walzer „Für Magdalena“ von Daniel Barth, der schließlich in harmonischer Weise in einen interessanten Schlussakkord endete.

Begeisternde Solos

Tuba-Solo: André Krisam spielte auf der Tuba „Für Theresa“.
Foto: Marc Huter | Tuba-Solo: André Krisam spielte auf der Tuba „Für Theresa“.

Ebenso begeisterten die Musiker mit fulminanten-Soloeinlagen. André Krisam spielte auf seiner Tuba „Für Theresa“ von Herbert Hornig. Max Arnold am Tenorhorn und Fabian Friedel am Flügelhorn sorgten mit dem Solostück „Zwei Lausbuben“ für Begeisterung. Und Bernhard Abert (Es-Klarinette) und Theresa Kiesel (B-Klarinette) bewiesen flinke Finger bei ihrem Klarinetten-Solostück „Zwei wie wir“ von Franz Watz.

Zum Schluss zündete „Klingend B-lech“ mit echten böhmisch-mährischen Klassikern noch einmal richtig auf im Publikum. „Böhmische Liebe“ von Matthias Rauch wurde gespielt, die noch gar nicht so alte „Brauhauspolka“ von Lukas Buckmeyer, die definitiv das Potential dazu hat innerhalb kürzester Zeit solch ein Klassiker, zu werden oder eben nicht zuletzt „Auf der Vogelwiese“ von Thomas Zsivkovitis oder „Bis bald auf Wiederseh’n“ von Wenzel Zittner, bei denen das Publikum strahlend mit lautem Gesang mit einstimmte.

Der Abschied

Hoch emotional dann der Abschied des Dirigenten Eric Huter, der aus beruflichen Gründen die Rhön verlässt und nun in Oberelsbach sein letztes Konzert mit „Klingend b-lech“ gab. Wie Michael Omert und Michael Günther zurückblickten, ist Eric Huter seit der dritten Probe vor über zwölf Jahren mit großer Freude bei „Klingend B-lech“ musikalisch dabei: Zunächst spielte er die Klarinette, vor zweieinhalb Jahren hat er dann erfolgreich die Nachfolge von Dirigent Marco Stieglitz angetreten. „Es hat immer viel Spaß gemacht mit euch zu proben, mit euch zu spielen und all den Blödsinn mit euch zu machen“, so Huter. Die musikalische Leitung von „Klingend B-lech“ wird im Jahr 2019 Tenorhornist und Sänger Sebastian Roth übergangsweise übernehmen.

Zugabe-Rufe und Standing Ovations sorgten schließlich dafür, dass „Klingend B-lech“ nach dem dreieinhalbstündigen Programm mit dem Marsch „Überm Horizont“ von Daniel Käsbauer und der Polka „Guten Abend, gute Nacht“ von Alexaneder Stütz mit einer sehr bekannten Leitmelodie den Schlusspunkt dieses unvergesslichen musikalischen Abends setzte.

 
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