Möchte man die erste Veranstaltung der Stromlos-Reihe des frequency9 e.V. im Jahr 2023 in ein Wort zusammenfassen, so wäre "multikulturell" die geeignete Wahl. Eröffnet wurde der Abend von Ami Lyons, die aus der Nähe von Cambridge in England stammt. Die Singer/Songwriterin lebt seit einigen Jahren in Deutschland und ist aktuell hauptberuflich als Rettungsassistentin in Nürnberg tätig. Dies ist einer der Gründe, warum sie viel zu erzählen hat in ihren Songs, die auch mal von den Emotionen im Umgang mit demenzkranken Personen handeln können.
Dennoch besang die junge Britin nicht nur die traurigen Seiten des Lebens, sondern brachte das Publikum mit Liedern über Freiheit, Liebe und Freude am Leben zum Mitsingen. Der Radiosender Bayern 2 ist bereits auf das Talent der Sängerin aufmerksam geworden und hat ihre Musik mit ins Programm aufgenommen. Vielleicht bringt sie das ihrem Traum einer US-Tournee ein Stück weit näher.
Der weitere Verlauf des Abends stand ganz im Zeichen des Blues und Flamencos. Der französische Gitarrist und Sänger Claude Bourbon, der nach Jahren in England nun mittlerweile in Spanien lebt, begeisterte mit herausragendem Gitarrenspiel, dem er mit markanter Progressivität seine gänzlich eigene Note verlieh. Ganz allein mit dem Einsatz seines Instruments füllte er den Raum mit Klängen, die dem Zusammenspiel einer ganzen Band gleichkamen.
So spielte er neben den Grundmelodien gleich noch die Solos mit und nutze seine Gitarre auch für die Percussion-Parts. Den Gesang setzte er ebenso akzentuiert ein wie Versatzstücke bekannter Werke wie "Für Elise", "Hotel California" und anderer Welterfolge der Klassik und Moderne. Bourbon lieferte ein weltumspannendes Gesamtprogramm, das er nach rund zwei Stunden und einer vom Publikum eingeforderten Zugabe unter tosendem Applaus beendete.
Von: Karina Krampf, frequency9 e.V.