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BAD KÖNIGSHOFEN (GRM)
Weiter gegen Fernwasser-Anschluss
Verschiedene Gründe bewogen die Bürgerinitiative "Ja zu unserer Eigenwasserversorgung! Nein zum Fernwasser!" einen Verein zu gründen.
zz
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Ein Grund war die rechtliche Seite: Die Initiative hatte zwar das Ziel erreicht, den Bürger entscheiden zu lassen, woher er in Zukunft sein Wasser beziehen will. "Aber rechtlich waren wir als Initiative gar nichts", so Siegfried Fuchs bei einer Informationsversammlung in Bad Königshofen, "ein Verein ist dagegen eine juristische Person."

Der zweite Grund war die Finanzbasis, denn für die Bürgerentscheide hatte die Initiative bereits etwa 5 000 Mark ausgegeben. Über Mitgliederbeiträge würde sich nunmehr die weitere Arbeit besser kalkulieren lassen, deren Ziel es sei, mitzuhelfen, die eigene Wasserversorgung zu sichern. Dafür entstünden Kosten.

Zur Zusammenarbeit sei der neue Verein grundsätzlich bereit, so Fuchs, allerdings hätten die Wasserzweckverbände die von der Initiative bisher angebotene Zusammenarbeit nicht akzeptiert. Die daraus resultierende Skepsis sei ein weiterer Grund gewesen, sich als Verein zu etablieren.

Der neue Verein nennt sich Bürgerinitiative Eigenwasserversorgung im Grabfeld, hat seinen Sitz in Bad Königshofen, ist parteipolitisch unabhängig und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke mit dem Ziel des flächendeckenden Grundwasser-Schutzes. Aufgabe bliebe die Umsetzung der Bürgerentscheide, Verhinderung des Fernwasseranschlusses und die Sicherung der Eigenversorgung.

"Mit der Gründung des Vereins wollen wir deutlich signalisieren, dass wir nicht hinnehmen, wenn in ein bis zwei Jahren die FWO (Fernwasserversorgung Oberfranken, Anm. der Red.) wieder vor der Tür steht", sorgte sich Fuchs auf Grund der bisherigen Erfahrungen.

Am Abend der Vereinsgründung informierten Sebastian Schönauer von der Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung (IKT) und der Dipl.-Geologe Skepsis sei etwa angebracht, hieß es, wenn die Verbandsräte in Großbardorf von Josef Demar nicht zur Umsetzung des Bürgervotums von beachtlichen 89 Prozent für den Erhalt der eigenen Trinkwasserversorgung angehalten würden.

Dr. Heimbucher hatte die Studie von Baur Consult ausgewertet, den Bedarf bzw. die Fehlmenge an Wasser berechnet und die Versuchsbohrungen in den Haßbergen betrachtet. Er kam zu dem Schluss, dass dort nach geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten Wasser vorhanden sei, aber "bei den Bohrungen neun, zehn und elf durch Firma Nuss Fehler gemacht worden sind".

Statt Regress - danach hatte ein Zuhörer gefragt - halte er jedoch eine Nachbesserung für möglich und vielleicht auch sinnvoller. Hier ergänzte Schönauer: "Die Stadt hat sich bisher geweigert, stärker an die Firma heranzugehen, die Stadträte sind dazu sogar verpflichtet. Das ist für mich unbegreiflich".

Weiterhin schlug Heimbucher vor, ein hydrogeologisches Modell zu erstellen, ob die fünf geplanten neuen Bohrungen erfolgreich seien. Sinnvoll wäre es für ihn, bei den fraglichen Bohrungen Nachuntersuchungen vorzunehmen.

Bisher hatte die Initiative gefordert, ein weiteres Büro mit einer Studie zu beauftragen, was aber von Clemens Behr vom Wasserzweckverband Mitte (WZV) abgelehnt wurde.

Fuchs betonte, die Meinung des Vereins sei, dass nicht nur eine Studie, die der WZV in Auftrag gegeben habe, Grundlage weiterer Entscheidungen sein sollte. Nachdrücklich bekräftigte der Vorsitzende zum Abschluss der Gründungsversammlung: "Wir wollen keinesfalls gegen den WZV arbeiten - wir sind aber weiterhin gegen den Anschluss an die FWO".

 
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