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Bad Königshofen
"Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist"
Erstes Verbund-Treffen der evangelischen Sprach-Kitas Bad Neustadt, Willmars und Stetten. Wie die drei Einrichtungen voneinander lernen und profitieren.
Erstes Verbund-Treffen der Sprach-Kitas: Vertreter der evangelischen Kitas Bad Neustadt und Willmars (Stetten fehlte leider) trafen sich zum fachlichen Austausch im Haus St. Michael in Bad Königshofen.
Foto: Veronika Michel | Erstes Verbund-Treffen der Sprach-Kitas: Vertreter der evangelischen Kitas Bad Neustadt und Willmars (Stetten fehlte leider) trafen sich zum fachlichen Austausch im Haus St. Michael in Bad Königshofen.
Franziska Sauer
 |  aktualisiert: 11.08.2021 03:17 Uhr

Sprache ist der Schlüssel zu gleichen Bildungschancen für alle Kinder von Anfang an. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sprachliche Bildung besonders wirksam ist, wenn sie früh beginnt. Im Kita-Alltag finden sich zahlreiche Anlässe um den Spracherwerb und die Sprachentwicklung von Kindern anzuregen. Im Landkreis Rhön-Grabfeld gibt es einen Verbund von Sprach-Kitas mit unterschiedlichen Konzepten. Auf dem ersten Verbund-Treffen der Fachkräfte und Kita-Leitungen wurden diese Konzepte vorgestellt und neue Ideen gesammelt.

Mit dem Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die alltagsintegrierte sprachliche Bildung in Kitas. Weitere Schwerpunkte des Programmes sind inklusive Pädagogik, Zusammenarbeit mit Familien und Digitale Medien. Mit dabei sind auch die evangelischen Kindertagesstätten "Arche Noah" Bad Neustadt, "Flohkiste" Willmars und "Zwergenland" Stetten. Die drei Einrichtungen haben sich bereits vor fünf Jahren zu einem Verbund zusammengeschlossen.

Dabei werden sie von Marion Hammer, als externe zusätzliche Fachberatung des evangelischen Kita-Verbandes Bayern, betreut. Als zusätzliche Fachkraft mit Expertise im Bereich sprachliche Bildung unterstützt Veronika Michel die drei Kitas. Sie berät und begleitet die Teams bei der Weiterentwicklung im Bereich sprachliche Bildung.

Erstes persönliches Treffen

Nun fand nach langen Corona-Einschränkungen das erste persönliche Treffen zum Thema "3 Kitas, 5 Jahre Sprach-Kita und 100 Ideen" im Haus St. Michael in Bad Königshofen statt. Veronika Michel leitete die Veranstaltung und stellte die Umsetzung des Bundmodells gemeinsam mit den Kolleginnen in den jeweiligen Kitas vor.

Dabei setzt die "Flohkiste" in Willmars auf Inklusion. Durch den Einsatz von gezielten Methoden wie beispielsweise Erzählschiene, Bilderbuchkino und Kamishibai werden die Sprachfachkraftstunden konkret eingesetzt und im Sinne von Nachhaltigkeit an das Team weitergegeben. Die "Arche Noah" in Bad Neustadt hat einen hohen Anteil mehrsprachiger Kinder. Da die Kinder oft in ihren Familien in der Herkunftssprache der Eltern sprechen, nimmt das Deutschlernen einen größeren Stellenwert ein. Im "Zwergenland" in Stetten steht die Elternpartnerschaft im Fokus. Denn pädagogische Qualität für die Allerkleinsten bezieht auch die Familien der Kinder in den Alltag der Kita mit ein.

Für alle drei Einrichtungen ist dabei die Beziehung zu den Kindern immer die entscheidende Basis, da Lernprozesse in einer positiven und vertrauensvollen Atmosphäre viel leichter und nachhaltiger ablaufen.

Teilnehmer profitieren

So findet jede Sprach-Kita ihren eigenen Weg und habe großartige Ideen zur konkreten Umsetzung im Alltag, von denen auch die anderen Teilnehmer im Verbund profitieren können, sagt Sprachfachkraft Veronika Michel. Außerdem bot das Austauschtreffen eine gute Plattform, auch einmal über Dinge zu sprechen, die noch nicht ganz optimal laufen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. In kleineren Gruppen wurden zudem neue Ideen beispielsweise zum Thema "Alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kita" gesammelt.

In einer abschließenden Reflexionsrunde endete das gelungene Treffen mit dem einstimmigen Wunsch nach einer Wiederholung: "Wir wollen uns fachlich immer weiter qualifizieren!"

Verbund Sprach-Kitas

Das Bundesprogramm des BMFSFJ fördert für alle teilnehmenden Kitas eine zusätzliche Fachkraft (50%) und eine zusätzliche Fachberatung (50%) mit Expertise im Bereich "sprachliche Bildung". Diese zusätzlichen Fachkräfte begleiten und unterstützen das Kita-Team bei der Weiterentwicklung alltagsintegrierter sprachlicher Bildung. Hierbei wird insbesondere auf die Zusammenarbeit mit Familien großer Wert gelegt und zeitgemäße, passende Formen der Zusammenarbeit werden erprobt. Eine inklusive Pädagogik unter Anerkennung der Vielfalt in der Gesellschaft und den Kitas ist dabei die Handlungs- und Reflexionsgrundlage. Durch regelmäßige Fortbildungs- und Beratungstermine der zusätzlichen Fachberatung wird den Kitas ein Rahmen geboten, in dem sie Neues ausprobieren und Bewährtes festigen können.
Quelle: fs
 
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