Was macht die "Romantische Klosterweihnacht" eigentlich Jahr für Jahr zu einem Höhepunkt in der Adventszeit, zu dem an zwei Tagen Tausende von Besuchern pilgern. Ist es dieses phantastische Flair, dieses anheimelnde Ambiente in den früheren Klostermauern? Ist es dieser stimmungsvolle, so wunderbar schön geschmückte und gestaltete Innenhof mit seinen kleinen Buden und dem reichen Angebot an zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten für Gaumen und Magen? Oder ist es dieses breite Angebot an Kunsthandwerk, die leckeren Erzeugnisse regionaler Anbieter und der fehlende, nur auf Kommerz ausgerichtete Schnickschnack? Wahrscheinlich ist es von allem etwas, das den romantischen Klosterweihnachtsmarkt Jahr für Jahr beliebter macht und ihm einen so hohen Stellenwert verleiht, dass selbst Besucher weit her den Weg ins kleine Klosterdorf finden.
Auch wenn der Flockenwirbel diesmal ausblieb, so stimmten doch die musikalischen Beiträge wie auch das Angebot der Kunsthandwerker auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Vorweihnachtliche Stimmung verbreiteten die Christbaumschmuckanbieter oder die Basteleien der Schüler des Rhön-Gymnasiums, Holzschnitzereien oder Kürschnerarbeiten. Allerlei aus Filz oder Selbstgenähtes als Schutz vor der winterlichen Kälte fand sich beim Schlendern an den vielen Ständen im Erd- und Obergeschoss des Kreiskulturzentrums ebenso wie so manche Idee für den Geschenkeplatz unterm Weihnachtsbaum.
Besonders interessiert wurde Glasbläserin Nicole, aber auch die fleißigen Klöpplerinnen, Spinnerinnen und Strickerinnen bei ihrer Arbeit beobachtet. Sogar ein kleiner Webstuhl war aufgebaut, wo dann mitverfolgt werden konnte, wie mühsam die Herstellung eines Webstückes ist. Gut, dass man sich auf dem Rundgang über den Weihnachtsmarkt an so manchen Ständen auch mit Leckereien aus der Region und so mit neuer Energie versorgen konnte.
Besinnliche und fetzige Klänge
Wer sich nach dem Rundgang über den Markt ein wenig entspannen wollte, konnte die Augen schließen und den vorweihnachtlichen und weihnachtlichen Weisen eines Nachwuchs-Streicherensembles unter Leitung von Magdalene Schmidt-Schindler mit Schülern des Martin-Pollich-Gymnasiums, des Rhön-Gymnasiums und der Volksschule Nordheim lauschen oder sich von einer kleinen Blockflötengruppe verzaubern lassen. Die "Alphornbläser Schwarze Berge" mit ihren ellenlangen Instrumenten erlebt man auch nicht alle Tage.
Wer es etwas fetziger mochte, kam am Abend mit der Band "SwingPack" auf seine Kosten. Fröhliche, gut gelaunte, ja ausgelassene Menschen feierten im Innenhof bei diesen flotten Rhythmen und einem Glühwein "beswingte Weihnachten". Natürlich durfte für die Kleinen auch ein Besuch von Sankt Nikolaus nicht fehlen, der mit seinem jungen Engelchen erschienen war, um kleine und große Kinder zu beschenken. Viel Spaß und Freude hatte der Nachwuchs auch am gemeinsamen Laternenbasteln oder auch an den winterlichen Geschichten, die Pauline Feichtinger von der Kreiskulturagentur im Ausstellungssaal vorlas.
Neues über Glaskunst
Zwischen den einzelnen Darbietungen informierten die Rhön-Imkerei Jordan über die "Faszination Biene", stellte Rainer Bühner seine "Rhön-Kaffee-Rösterei" und die Ziegenzucht Baumbach aus Schönau "Alles rund um die Ziege" vor, während die Peru´ Puro GmbH zeigte, wie man "mit Edelschokolade Regenwald retten" kann.
Unter der Regie von Thomas Eckert verbreitete ein Bläserensemble der Kreismusikschule vorweihnachtliche Stimmung, was wenig später Dagmar Richter mit einem Weihnachtsliedersingen in der Wechterswinkler Klosterkirche gelang. Wer wollte, konnte an diesem Wochenende auch eine fachkundige Führung durch die Sonderausstellung zum "Rhöner Krippenweg" "Du leuchtend Kleinod, edler Stern" miterleben und dabei viel Neues über die Glaskunst erfahren.