Bislang sind die Kreisbauhöfe in Bad Neustadt, Bad Königshofen und Nordheim/Rhön eine reine Männerdomäne. Das wird sich ab September ändern, wenn dann die erste weibliche Auszubildende ins Team kommt. Das sagte Hauptstraßenmeister Karsten Schilling, zuständig für die drei Kreisbauhöfe, vor dem Kreisausschuss in Bad Neustadt. Kreisrat Thorsten Raschert hatte diesbezüglich nachgefragt und wollte außerdem wissen, wie es um den Nachwuchs steht. Von einer guten Mischung sprach Karsten Schilling, lediglich am Bauhof in Bad Neustadt sei die Altersstruktur bei vier Mitarbeitern noch um die 60. Aber auch hier habe man Nachwuchs in den eigenen Reihen. Bürgermeister Thomas Bruckmüller (Wollbach) bedankte sich, wie auch Thorsten Raschert, für die sehr gute Arbeit. Als Gemeinde nutze man den Service teils mit. Bruckmüller erwähnte die kurzen Wege bei Nachfragen und die Schnelligkeit des Bauhofs, zum Beispiel wenn die Mitarbeiter bei Unfällen oder sonstigen Ereignissen, auch in den Nachtstunden, gebraucht werden.
Die Mitglieder des Kreisausschusses erfuhren, dass der Landkreis 34 Mitarbeiter beschäftigt. Neben den drei Bauhöfen gibt es noch die Salzhalle in Brendlorenzen, sowie ein Salzsilo in Bischofsheim. Die Bauhöfe sind vordringlich für den Straßenunterhalt auf den Kreisstraßen zuständig, es werden aber auch Arbeiten in den von den Sachgebieten Hochbau und Gartenkultur betreuten Liegenschaften des Landkreises durchgeführt. So bei den Parkplätzen oder im Naturpark.
334 Kilometer Kreisstraßen und die 72 Brücken
Überwiegend gelte es jedoch, die 334 Kilometer Kreisstraßen und die 72 Brückenbauwerke zu unterhalten. Die Arbeiten beinhalten dabei die Reparatur von örtlichen Schäden am Straßenkörper, aber auch die Funktionstüchtigkeit der Straßenentwässerung, wie Rinnen, Leitungen und Gräben. Immer stehe aber die Verkehrssicherheit an erster Stelle. Das betrifft die Kontrolle und Erneuerung von Leitpfosten, Verkehrszeichen oder Bankettstreifen. Hinzu komme die Grün- und Gehölzpflege.
Beim Winterdienst sind es 350 Straßenkilometer, die betreut werden, da einige Gemeindestraßen dazu kommen. Dafür stehen 15 Fahrzeuge zur Verfügung. 60 Kilometer werden von Fremdfahrzeugen im Auftrag des Landkreises geräumt und gestreut. Mitarbeiter sind im Winterdienst außerdem in den Nachtstunden unterwegs, um die Straßen auf Glätte oder Schneefall zu kontrollieren. Auch im Sommer ist ein Mitarbeiter rund um die Uhr im Dienst und erreichbar.
Neuanschaffungen sind immer wieder erforderlich
Die Bauhöfe verfügen über einen entsprechenden Maschinenpark. Karsten Schilling sagte, dass für Arbeiten, die nur sehr selten anfallen, Geräte geliehen werden. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um Unimogs mit entsprechenden Wechselanbaugeräten inklusive Räumschilde und Streuautomaten. Hinzu kommen Lkw und Bagger. Die notwendige Pflege und die Reparaturen übernehmen das Werkstattpersonal. Trotzdem seien immer wieder Neuanschaffungen notwendig, wenn die Maschinen und Fahrzeuge veraltet sind. Das erfuhr Kreisrat Yatin Sah auf Nachfrage. Konkret ging es ihm um eine Anschaffung einer Mähraupe im Jahr 2019.
Dazu verwies Karsten Schilling auf die Umstellung der Mahd an den Ausgleichsflächen und Regenrückhaltebecken. Dazu wurde eine Mähraupe angeschafft. Sie diene vor allem auch dem Arten- und Insektenschutz, fügte Landrat Thomas Habermann an. Es handelt sich um eine Balkenmähtechnik. Durch die Kreisbauhöfe werden rund 220 Hektar Ausgleichsflächen betreut. In diesem Jahr soll ein "Mähzug" angeschafft werden. Die Kosten liegen bei rund 200 000 Euro. Er ist mit einem Absauggerät gekoppelt und wird vor allem im Straßenbereich eingesetzt, wo das Gras durch Schadstoffe belastet ist und auch Unrat liegt. Es sei also eine wirtschaftliche Anschaffung.
Brücken werden alle sechs Jahre überprüft
Ulrich Dolze vom Sachgebiet Tiefbau erklärte noch, dass die Brücken alle sechs Jahre überprüft werden und dazu eine Liste über die Maßnahme vorliegt. Landrat Thomas Habermann dankte abschließend den Mitarbeitern in den Kreisbauhöfen, die gute Arbeit leisten, damit die Kreisstraßen für die Verkehrsteilnehmer sicher sind.
Auf der Tagesordnung stand weiter die Gewährung einer Zuwendung an das Theater Schloss Maßbach. Der Landkreischef erklärte den Neumitgliedern des Kreisausschusses, dass es sich hier um eine freiwillige Zuwendung handelt. Der Freistaat Bayern zahle 360 000 Euro. Die Kommunen und der Bezirk übernehmen die gleiche Summe als Zuschuss. Der Bezirk Unterfranken zahlt aus der Kulturstiftung 180 000, der Landkreis Bad Kissingen 86 000, weitere Landkreise, darunter Rhön-Grabfeld je 19 500 und 16 000 kommen vom Markt Maßbach. Thomas Habermann dankte Anne Mahr vom Fränkischen Theater Maßbach für ihren nimmermüden Einsatz um die Kultur und des Theaters. Gerade in Corona-Zeiten habe das Theater eine schwierige Situation. Das Fränkische Theater sei aber auch in Rhön-Grabfeld ein wichtiger Kulturträger und sollte unterstützt werden.
Ausbau der Kreisstraße NES 24
Landrat Thomas Habermann informierte dann über eine Planungs- und Ausbauvereinbarung mit dem Markt Oberelsbach für den Ausbau der Kreisstraße NES 24 in der Ortsdurchfahrt Unterelsbach. Die Maßnahme beginnt an der Ortstafel von Unterelsbach und endet an der Einmündung der NES 24 in die Staatsstraße St 2286. Der straßenbegleitende Gehweg und die angrenzenden Nebenflächen werden ebenfalls ausgebaut. An den Kosten beteiligt sich der Markt Oberelsbach. Die Vereinbarung, die die Tiefbauverwaltung erstellte, sieht vor, dass der Landkreis für die gesamte Maßnahme zuständig ist. Dem hat der Gemeinderat Oberelsbach bereits zugestimmt.
Peter Suckfüll sprach als Behindertenbeauftragter des Landkreises Rhön-Grabfeld das Thema Barrierefreiheit an. Er fragte nach, ob es eine spezielle Wanderkarte mit ausgeschilderten Wegen gibt. Wichtig sei es für die Menschen mit Handicap zu wissen, wo man unterwegs zum Beispiel als Rollstuhlfahrer einkehren kann und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen sind. Außerdem wäre es gut zu erfahren, auf welchen Wegen man problemlos auch mit dem Rollstuhl "wandern" kann. Landrat Thomas Habermann sagte dazu, dass dies eine interessante Nachfrage sei, die man in der nächsten Sitzung beantworten könnte.