Die Einschränkungen durch das Coronavirus im öffentlichen Leben, bis hin zum strikten Verbot von Großveranstaltungen in der ganzen Republik, machen viele Veranstaltungen bis mindestens Ende August 2020 unmöglich. Natürlich wird da für den Motorsport auch keine Extrawurst gebraten.
Mitte April wurde bereits die zweite große Motorsportveranstaltung im Landkreis Rhön-Grabfeld für dieses Jahr abgesagt – das "Hauenstein Bergrennen" in Hausen in der Rhön, welches am 25. und 26. Juli hätte stattfinden sollen. Da ist es nun wahrlich kein Wunder, dass auch die 27. Grabfeldrallye in Sulzdorf an der Lederhecke und Umgebung nicht wie geplant am 3. und 4. Juli stattfinden kann. Sie soll aber am 2. und 3. Juli 2021 nachgeholt werden.
Eine Rallye mit Tradition
Bis zum nächsten Sommer, so hoffen die Verantwortlichen, sollte die "Corona-Krise" und die mit ihr einhergehenden Beschränkungen soweit überwunden sein, dass eine Rückkehr ins gewohnte Leben wieder möglich ist und damit auch eine Grabfeldrallye durchgeführt werden darf. "Nach über einem Vierteljahrhundert muss die Grabfeldrallye in diesem Jahr pausieren. So leid es uns tut", sagt Rallyeleiter Bernd Menzel.
Seit 1994 findet die Rallye jedes Jahr statt. Der Termin, der Samstag, der direkt vor dem ersten Sonntag im Juli liegt, war in Stein gemeißelt. "Unser Streckenkonzept stand. Mit den Gemeinden waren wir uns schon einig. Es wäre von den Prüfungen her die beste Grabfeldrallye geworden, die es bisher gab. Wir haben auch ein größeres Teilnehmerfeld erwartet als im Vorjahr. Das ist natürlich alles sehr bedauerlich. Aber wir verschieben das Konzept jetzt eben um ein Jahr und werden es im Jahr 2021 wieder auspacken", erläutert Pressesprecher Patrick Mohr die aktuelle Situation.
Organisatoren brauchen Planungssicherheit
Die Vorsitzende des Veranstalters der Rallye – der Automobilclub (AMC) Bad Königshofen, Sylvia Wacker, erklärt die Gründe für die Absage: "Das Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 ließ uns keine andere Wahl. Inwieweit durch Lockerungen eine Durchführung der Rallye – unter besonderen Auflagen - möglich wäre, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar. Für die weiteren Vorbereitungen der Veranstaltung hätten wir jedoch Planungssicherheit gebraucht. Auch haben bestimmt einige Helfer, Teilnehmer und Sponsoren im Moment andere Sorgen als unsere Rallye. Letztendlich hat die Gesundheit aller Beteiligten für uns oberste Priorität."
Eine Terminverschiebung in den Herbst 2020, wie es manch anderer Veranstalter plant, ist für Rallyeleiter Bernd Menzel und sein Team keine Alternative. "Im Herbst gibt es viele renommierte Rallyes, deren Termine über viele Jahre gesetzt sind. Auf diese Termine wollen wir unsere Rallye nicht verschieben. Außerdem gibt es schon jetzt Wochenenden im September und Oktober, an denen drei, vier oder noch mehr Rallyes stattfinden sollen. Daneben ist unser Veranstaltungskonzept mit Zeltbetrieb und Camping auf den Wiesen auf sommerliches Wetter ausgelegt. Im Herbst ist unser Konzept so nicht umsetzbar, die Wiesen sind feucht und es kann gut möglich sein, dass diese gar nicht befahren werden können."
Ausblick auf das kommende Jahr
Das Team der Grabfeldrallye bedankt sich bei allen, die es wieder möglich machen wollten, eine Grabfeldrallye dieses Jahr zu verwirklichen. Besonders erwähnte er die Landwirte und Jagdgenossenschaften, Jagdpächter, Anwohner und die beteiligten Gemeinden. "Wir freuen uns schon jetzt sehr darauf, im kommenden Jahr wieder mit allen Verantwortlichen vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können, um gemeinsam eine tolle Veranstaltung in der Region und für unsere Region auf die Beine zu stellen, so wie all die letzten Jahr auch schon!", so Patrick Mohr.