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Bischofsheim
Weg an der Bischofsheimer Stadtmauer: sanieren, verbreitern, aber erhalten
Der Weg entlang der Stadtmauer soll verbreitet werden – aber nur an den Stellen, an denen Grundstückseigentümer Fläche zur Verfügung stellen.
Foto: Marion Eckert | Der Weg entlang der Stadtmauer soll verbreitet werden – aber nur an den Stellen, an denen Grundstückseigentümer Fläche zur Verfügung stellen.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 30.04.2022 02:29 Uhr

Bischofsheims Stadtmauer mit den Gärten und Grünanlagen ist eine Kostbarkeit, die es zu erhalten gilt. Nun soll der Fußweg ab der Fastnachtgasse bis zur Einmündung in die Löwenstraße saniert, verbreitert und neu gestaltet werden. Gleichzeitig werden die Grundstücke in einer Art Mini-Flurbereinigung, wo es notwendig und möglich ist, neu vermessen und zu sinnvoll zu bewirtschafteten Grundstücksgrößen zusammengelegt.

Bereits im Jahr 2001 hat die Stadt damit begonnen, Gartengrundstücke im Bereich Wasserhöhen aufzukaufen, um den Fußweg und Grüngürtel zu erhalten. In den folgenden Jahren konnten weitere Flächen erworben werden. In 2018 wurde ein Planungsbüro beauftragt.

Bürgermeister Georg Seiffert betonte, dass durch die Umgestaltung der Charakter des Weges entlang der Stadtmauer auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Der Weg werde wieder mit einer wassergebundenen Decke ausgestattet. Das ablaufende Regenwasser werde in die Trag- und Drainageschichten unter dem Weg abgeleitet. Zwischen Weg und Gärten soll eine Grünfläche mit einer Breite von 50 Zentimetern bis 1,80 Metern entstehen. Die Einfriedung der Gärten soll erneuert und gestalterisch aufgewertet werden.

Der steile Anstieg soll abgeflacht werden

Außerdem werden Aufenthaltsbereiche für Anlieger und Spaziergänger geschaffen. Die Anbindung vom Altenheim aus soll so verändert werden, dass auch Nutzer von Rollatoren und Rollstuhlfahrer bequem auf den Weg kommen. Der steile Anstieg soll abgeflacht werden. Auch soll in dem Bereich eine Fläche mit Ruhebänken und Schöpftrögen entstehen. Insgesamt sollen an drei Stellen Schöpftröge aufgestellt werden, um die Gärten bewässern zu können. Aber auch der Anschluss an die Wasserversorgung sei vorgesehen. Wer seinen Garten über die städtische Wasserversorgung bewässern möchte, müsse allerdings Wassergebühren zahlen. Die Zugänglichkeit der Gärten soll verbessert werden. Rampen sollen in die Grundstücke führen.

Im Zuge der Maßnahmen soll auch die Stadtmauer saniert werden. In Teilbereichen seien Steine locker und die Fugen müssen neu verfüllt werden. "Die Statik der Mauer ist in Ordnung", betonte die geschäftsführende Beamtin Ulla Sippach.

Begradigung der Grundstücke

Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich 1,17 Millionen Euro. Ursprünglich war die Stadt von 500.000 Euro für das Projekt ausgegangen. Die Kostensteigerung sei unter anderem der notwendigen Begradigung der Grundstücke geschuldet, erläuterte Sippach. Dass dies notwendig sei, stehe außer Frage. "Wir können keine alten Mäuerlich in den Grundstücken stehen lassen. Sie sollen ja zu bewirtschaften sein", so Seiffert.

Aus der Stadtbauförderung rechnet die Stadt Bischofsheim mit 80 Prozent Zuschuss. Ulla Sippach geht davon aus, dass auch die Zusammenlegung und das Einebnen der Grundstücke förderfähig ist, dass nur so die Vorgaben des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes sinnvoll erfüllt werden und eine künftige Bewirtschaftung der Gärten sichergestellt werden könne, ganz im Sinne des Konzepts. Nicht alle Grundstückeigentümer konnten für das Vorhaben gewonnen werden. Sippach und Seiffert stellten im Stadtrat klar, dass, wer beim jetzigen Förderprogramm nicht dabei ist, künftig keine Möglichkeit mehr haben wird, nachträglich in den Genuss einer Sanierung der Gartenmauer, des Zauns und Eingangsbereichs zu kommen. Seitens des Stadtrats wurde bedauert, dass die Sanierung und Neugestaltung nicht durchgängig sein werde, dass Grundstückseigentümer die Vorteile nicht erkannten und eine Zusammenarbeit verweigern. Dies sei den Eigentümern auch schriftlich mitgeteilt worden. Mit den Bauarbeiten soll, sobald die förderrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, begonnen werden.

 
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