Wolkenverhangener Himmel, tristes Einheitsgrau, Dauerregen, unangenehm kühler Wind. Kein Sonnenstrahl weit und breit. Was könnte da gegen den Novemberblues helfen? Vielleicht die Aussicht auf den unvergesslich "schönsten Tag des Lebens", auf eine Traumhochzeit, eine Feier mit Verwandten und Freunden und mit allem Drumherum, was man sich nur vorstellen kann? Beim "Weddingfestival 2023" im Kloster Wechterswinkel jedenfalls war vielen Besuchern die Vorfreude auf ihren großen Tag ins Gesicht geschrieben.
Zum zweiten Mal nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr hatten Kelly Omelly und Lisa Leiber, die in Bad Neustadt eine Maß- und Änderungsschneiderei bzw. das "Herzstück" Brautmodengeschäft betreiben, zu ihrer Veranstaltung rund um Braut und Bräutigam, Hochzeit, Junggesellenabschied usw. eingeladen. Und auch heuer nahmen die Besucher aus der ganzen Umgebung die Gelegenheit gerne wahr, sich umfassend zu informieren, Tipps und Anregungen zu holen oder sich von Fachleuten beraten zu lassen.
35 Aussteller präsentierten an ihren Ständen von der Planung und Organisation über Traureden und – natürlich – die aktuelle Brautmode bis hin zu Kosmetik, Accessoires, Make-up, Schmuck, Kulinarik, Fotos, Hochzeits-Deko, Technik und Equipment zum Event, musikalischer Unterhaltung, eben all das, was heute zu einer Hochzeit gehören kann. Sogar an die finanzielle Zukunft für das Leben zu zweit war ebenso wie an die Unterhaltung der Hochzeitsgäste mithilfe der fast schon obligatorischen Fotobox oder dank der Show von Zauberer Chrizzo gedacht worden.
Einen gänzlich neuen Trend bei Vermählungen haben die beiden Organisatorinnen 2023 nicht ausgemacht. Schlichte Roben sind ebenso weiter angesagt wie auch viel Glitzer. Nachhaltigkeit ist auf dem Vormarsch. Doch weniger vor dem Hintergrund Umweltschutz als vielmehr, um Geld zu sparen. "Erstmals ist daher auch heute ein Second-Hand-Brautmodengeschäft hier vertreten", betonen die beiden, die außerdem festgestellt haben, dass der "modern-princess-Look" ebenso wie der "Boho-Chic" nachgefragt werden. "Absolut in sind der Beinschlitz und tiefe Ausschnitte", so Lisa Leiber, während Kelly Omelly vor allem auf den "Schwarz-Weiß-Look" verweist, der schon in den Städten auf dem Vormarsch ist. Eine Braut im schwarzen Kleid dürfte hier in der Rhön aber noch die absolute Ausnahme sein.
Interessant sind die weiteren Beobachtungen der beiden Expertinnen, die glauben, dass "immer häufiger spontan geheiratet wird". Die Waage dürften sich inzwischen kirchliche und freie Trauungen ebenso wie große Hochzeitsfeiern und kleinere Gartenpartys halten. Die Junggesellenabschiede gehen immer häufiger weg vom "Remmidemmi" und mehr hin zu gemeinsamen Unternehmungen, Wanderungen, Workshops und Ähnliches mit den Freunden.
Sie selbst beschreiten mit ihrem "Weddingsfestival", das zur festen Einrichtung werden soll, ebenfalls neue Wege. Sie sehen sich zusammen mit den Ausstellern – man kennt sich oft persönlich – als "eine große Familie", in der es kein Konkurrenzdenken, sondern gegenseitige Unterstützung gibt.
"Das Miteinander ist uns wichtig, das Gespräch untereinander. Wir wollen kein gegenseitiges Ausstechen. Wer das vorhat, ist als Aussteller bei uns fehl am Platz und soll zu Hause bleiben", sprechen die beiden eine deutliche Sprache. Daher gab es in diesem Jahr zu Beginn der Veranstaltung auch erstmals ein gemeinsames "Ausstellerfrühstück". "Wir sind stolz, dass die Aussteller an uns glauben und uns vertrauen. Es macht Freude, diese Plattform hier zu schaffen."
Wer auf dieser Basis mitmachen will, kann sich gerne unter info@herzstueck-nes.de an Lisa Leiber und an Kelly Omelly wenden.
