Bei der Sitzung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Bad Königshofen, Gruppe Nord, stand der Haushaltsplan für 2020 im Mittelpunkt. Weitere aktuelle Themen wurden angesprochen und die Frage, ob es im neuen Jahr ausreichend Niederschläge gibt oder ein weiterer "Jahrhundertsommer" folgt, beschäftigte die Verbandsräte.
Vorsitzender Georg Rath erläuterte den Haushaltsplan, in dem Ausgaben für die ARGE Wasser und die geplante Einstellung eines Geschäftsführers berücksichtigt sind. Der Verwaltungshaushalt steigt deshalb gegenüber dem vorläufigen Ergebnis von 2019 um rund 50 000 Euro auf 448 408 Euro. Der Wasserverbrauch liegt – von Verlusten durch Rohrbrüche abgesehen – auf einem stabilen Niveau zwischen 113 000 bis 119 000 Kubikmeter pro Jahr. Die Einnahmen durch die Wasserverbrauchsgebühren werden auf 316 260 Euro geschätzt. Zur Finanzierung des Verwaltungshaushalts ist eine Zuführung vom Vermögenshaushalt in Höhe von 46 577 Euro geplant. Bei den Ausgaben bleiben die Personalkosten mit 119 250 Euro, der Unterhalt der Versorgungseinrichtungen (84 000 Euro), der Stromverbrauch (33 000 Euro) und die VG-Verwaltungsgebühren (31 118 Euro) stabil.
Entnahme aus den Rücklagen
Der Vermögenshaushalt in Höhe von 113 577 Euro finanziert sich ganz durch die Entnahme aus den Rücklagen. Im Jahr 2019 gab es noch eine Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt in Höhe von 42 000 Euro, in diesem Jahr – wie erwähnt – braucht der Verwaltungshaushalt eine Zuführung aus dem Vermögenshaushalt. Bei den Ausgaben sind neben Investitionen für den WZV-Bauhof (10 000 Euro) auch 50 000 Euro für die anteiligen Kosten für das Gutachten innerhalb der ARGE Wasser für das Grabfeld eingestellt.
Im Finanzplan für die kommenden Jahre sind für 2021 bis 2023 jeweils Investitionskosten für einen Leitungsbau zwecks Fernwasserversorgung von 500 000 Euro vorgesehen. "Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet", sagte Georg Rath. Der Haushaltsplan wurde einstimmig verabschiedet und als Satzung erlassen, dem Stellen- und dem Finanzplan wurde ebenfalls zugestimmt. Kreditaufnahme oder Investitionsumlage sind für 2020 nicht vorgesehen, das wird sich erst 2021 ändern.
Durchschnittlicher oder individueller Verbrauch?
Diskutiert wurde darüber, ob bei den Abrechnungen auch der durchschnittliche und der individuelle Pro-Kopf-Verbrauch der Abnehmer ermittelt und deklariert werden soll. Ein Verbandsrat meinte, man könne dadurch Leute, die unangemeldete Brunnen nutzen, ermitteln. Die Berechnungen seien schwierig, weil die Personenzahl in den Haushalten nicht konstant sei, zum Beispiel bei Studenten, meinte Rath.
Wasserwart Hubert Hesselbach kann in drei Jahren in Rente gehen, ein Nachfolger wird benötigt. Beraten wurde darüber, ob eine Ausschreibung sinnvoll ist oder jemand gesucht wird, der einen artverwandten Beruf hat und eine verkürzte Ausbildung zum Wasserwart absolvieren könnte. Eine Ausbildung müsste in Zusammenarbeit mit dem WZV Mitte erfolgen, weil es dort einen Wassermeister gibt. Zum Thema Fernwasserversorgung nehmen die Vorsitzenden der Zweckverbände gemeinsam mit Vertretern des Landratsamts und des Wasserwirtschaftsamts in der nächsten Woche an einem Termin in München teil, um dort die Zuschusslage abzuklären, berichtete Thomas Helbling. Rath fände es ideal, wenn sich der Thüringer Wasserversorger mit dem in Oberfranken verbinden würde, das wäre ideal für die ganze Region.