CSU-Ortsverbandsvorsitzender Steffen Malzer blickte bei der Jahresversammlung auf ein gutes Jahr zurück. Schon zur Tradition geworden ist der Neujahresempfang mit Referenten aus dem Landtag. Belebt hat man die Stammtische durch themenbezogene Treffen. Diese stießen auf reges Interesse. So hatte man im Juli die Lichtenburg aufgesucht und über die laufenden Sanierungsarbeiten und die notwendigen baulichen Maßnahmen informiert. Auch das Ferienprogramm war der Renner. Etwa 30 Kinder waren bei der Fahrradtour nach Mellrichstadt mit von der Partie, um dort die Polizeidienststelle in Augenschein zu nehmen.
Der Ortsverband ist auf 40 Mitglieder angewachsen, ab 41 Mitgliedern könne man einen fünften Delegierten im Kreisverband stellen. Malzer berichtete aus dem Stadtrat. „Ungeschönt“ griff er die Baustelle Grundschule auf. Mit acht Millionen Euro werde das Ganze gut zwei Millionen teurer als geplant, und obendrein musste aufgrund von Bauverzögerungen der Einzug der Schüler noch einmal verschoben werden auf das nächste Schuljahr. Malzer betonte, dass der Stadtrat auf diese ärgerliche Entwicklung keinen Einfluss nehmen konnte. Weiter dringlich sei die Bauleitplanung für das Gewerbegebiet Süd gerade im Hinblick auf die mögliche Ausweisung eines Wasserschutzgebietes, das wie ein „Damoklesschwert“ über Ostheim schwebe. Das geplante Wasserschutzgebiet für die Mittelstreuer Quellen des benachbarten WZV Mellrichstädter Gruppe könnte eine massive Beeinträchtigung der Stadtentwicklung bedeuten. Auch ein neues Baugebiet – das war bei der CSU-Versammlung von Besuchern mehrfach als überaus wichtig benannt worden – stuft der Vorsitzende als besonders wünschenswert ein. „Nur leider können wir nicht alles auf einmal machen“, so Malzer mit Blick auf die begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Stadt.
MdL Sandro Kirchner ging beim Thema Windkraft näher auf die 10H-Regelung ein. Dabei gehe es nicht darum, Anlagen zu verhindern. Vielmehr könne der Ausbau der Windenergie durch die Gemeinden bei ihrer Bauleitplanung selbst gestaltet werden. „Das stärkt die Kommunen“, pflichtete Landrat Habermann bei. Über die Investitionskraft des Freistaates kam Kirchner auch auf das für Bischofsheim geplante Biodiversitätszentrum zu sprechen, das „Strahlkraft“ für die Region und ganz Bayern habe. Anerkennung zollte er dafür, wie sich Rhön-Grabfeld entwickelt hat. „Es ist eine Chancenregion, die Zukunft hat“, so der Abgeordnete.
Ein besonderes Thema am Versammlungsabend war Europa, verbunden mit dem Aufruf zur Europawahl. Kirchner und Habermann kamen auf die Zukunft der Völkergemeinschaft und die möglichen Folgen des Brexits zu sprechen und führten an, wie Deutschland und auch Bayern von der EU profitiert. Die nationalistischen Bestrebungen, wie sie in zahlreichen Mitgliedsstaaten zu verspüren sind, stuften die beiden Redner als alarmierend ein. Man brauche ein starkes Europa, um nicht von den USA und Asien abgehängt zu werden. „Sonst ist Europa irgendwann einmal ein unbedeutender Kontinent“, sagte Habermann.
Bezirksrätin Karin Renner freute sich in ihrer Eigenschaft als Behindertenbeauftragte darüber, dass in der Region zunehmend etwas für die Inklusion getan wird. Als Beispiel nannte sie das Freilandmuseum in Fladungen, das man sukzessive so gestaltet, dass es auch für Menschen mit Handicap erlebbarer wird.
Bei den Vorstandswahlen wurden alle Kandidaten einstimmig gewählt. Bestätigt wurden Steffen Malzer als Vorsitzender sowie seine Stellvertreter Eva Böhm und Peter Wienröder. Bettina Graumann ist Kassier und Annekatrin Höppner Schriftführerin sowie Social Media- und Internetbeauftragte. Beisitzer sind Bernd Roßmanith, Joachim Schubert, Udo Trabert, Hubert Dörr und Joachim Leyh. Als Revisoren fungieren Rainer Streit und Hans-Werner Abe. Als Delegierte bestellt wurden Steffen Malzer, Eva Böhm, Peter Wienröder und Hubert Dörr. Ersatzdelegierte sind Bettina Graumann, Annekatrin Höppner, Joachim Leyh und Bernd Roßmanith.
