
Gleichwohl in Sondheim ein paar heikle Themen anstanden, verlief die Bürgerversammlung in einer entspannten Atmosphäre, empfand Bürgermeister Michael Kraus. Wieder einmal ging es um das Trinkwasser, das gewöhnlich unterschiedliche Emotionen freisetzt, in Sondheim die Gemüter aber nicht so bewegt wie in früheren Tagen, "Wasser ist kein Aufregerthema mehr", so das Stadtoberhaupt.
Dabei gibt es doch eine Entwicklung, die nicht unbedingt im Sinne der Anschlussnehmer ist und die das Stadtoberhaupt nach seinem Blick auf die sonstige Geschehnisse in der Stadt mit als erstes ansprach: Die Verdoppelung des Wasserpreises. Allerdings befinden sich die Gebühren nun auf einem Niveau, das die Einwohner von Sondheim schon kennen, erinnerte Kraus. Vor der Vereinheitlichung des Wasserpreises im gesamten Stadtgebiet mussten die Sondheimer mit ihrer eigenen Anlage eine Gebühr entrichten, die der jetzigen in etwa entspricht. Mit die Nivellierung des Wasserpreises hatten die Ortsteilbewohner etwa nur noch die Hälfte zu tragen. Somit kommt Sondheim lediglich wieder auf eine Gebühr früherer Zeiten.
Rohrbruch ausgerechnet zur Kirchweih
Die Gründe für den drastischen Schritt liegen unter anderem an kostspieligen Havarien – von denen eine in ganz besonderer Weise Sondheim betraf. Denn ein größerer Rohrbruch ereignete sich in dem Dorf – ausgerechnet zur Kirchweih, als in der Halle am Berglein eine Veranstaltung stattfinden sollte und die plötzlich ohne Trinkwasserversorgung dastand. Nur durch beherzte Improvisation konnte die Situation gerettet und weiter gefeiert werden, schilderte Kraus.
Das Thema berührt den Ortsteil aber noch auf eine zweite Weise. Die bisherige Eigenversorgung durch einen Brunnen ist an einem kritischen Punkt angelangt, erklärte das Ortsoberhaupt. Wegen der geringen Niederschläge soll der Grundwasserspiegel um fünf Meter gesunken sein. Gibt es wieder ein trockenes Jahr, sei die Versorgung nicht mehr gesichert. Besonders bedenklich sei der Brandschutz. Daher hat sich der Stadtrat entschlossen, eine Versorgungsleitung vom Hochbehälter an der Autobahnraststätte zum Hochbehälter von Sondheim zu verlegen, damit im Bedarfsfall eine Versorgung durch die Mellrichstädter Gruppe erfolgen kann. Die Arbeiten für das etwa 800.000 Euro teure Vorhaben sollen schon in nächster Zeit beginnen.
Beschwerden über Raserei auf Nebenstrecke
Über ein zweites Thema, das auch Sondheim betrifft, berichteten die Geschäftsführer des Überlandwerks. Joachim Schärtl und Roland Göpfert erläuterten dazu den geplanten Aufbau einer etwa 130 Hektar großen Freiflächenphotovoltaikanlage. Das vom Versorgungsunternehmen initiierte Vorhaben ist auf zwei Areale aufgeteilt, nur eins davon entlang der Autobahn betrifft die Gemarkung von Sondheim. Noch sei das Projekt nicht in trockenen Tüchern, da unter anderem die Netzanschlussmöglichkeiten geprüft werden müssen, das Bauleitverfahren ist dagegen schon angelaufen.
Ein drittes Schwerpunktthema des Abends beruht auf Anregungen aus dem Dorf, fuhr Kraus fort. Danach hätten mehrfach Bewohner über starken Verkehr und vor allem zu schnelles Fahren auf einer Nebenstrecke am Rand des Dorfes geklagt. Eine Messung hat zwar tatsächlich eine höhere Fahrzeugfrequenz registriert, nicht aber eine auffällig große Anzahl an Geschwindigkeitsverstößen. Die Polizei sehe daher keinen Handlungsbedarf.
Zu guter Letzt machte der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass der Ausbau des Breitbandnetzes unmittelbar bevorsteht. Bisher sei die Anschlussquote in Sondheim schon sehr hoch, aber wer sich noch nicht angemeldet hat, sollte möglichst bald handeln.