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BAD NEUSTADT
Was Rhöner Spenden bewirken
Derzeit wird aus Rhöner Spenden das alte Schulgebäude in Gahunga in Ruanda saniert.
Foto: Archiv Andreas Krefft | Derzeit wird aus Rhöner Spenden das alte Schulgebäude in Gahunga in Ruanda saniert.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 27.04.2023 03:02 Uhr

Der regelmäßige persönliche Kontakt nach Ruanda ist für Dekan Andreas Krefft eine wichtige Voraussetzung für die positive Entwicklung des Projektes „Abana Baseka – lachende Kinder“. Im November war er erst wieder für einige Tage in Afrika, um sich mit den Projektpartnern in der Hauptstadt Kigali, im geistlichen Zentrum „Foyer de Charité“ in Remera Ruhondo und im Projektdorf Gahunga zu treffen.

„Der kontinuierliche Austausch und die gemeinsame Planung sind sehr wichtig, um unsere Vorhaben eng abzustimmen“, erklärte Dekan Krefft in einem Pressegespräch nach dieser Reise. „Wir dürfen unsere europäischen Maßstäbe nicht anlegen, wir müssen lernen afrikanische Verhältnisse zu verstehen. Dazu müssen wir mit unseren Partnern eine gute Kommunikation pflegen und gut zuhören.“ Natürlich dienen seine Besuche auch dazu, sich vor Ort von der Umsetzung zu überzeugen und den Sponsoren, Partnern und Freunden in Deutschland Bericht zu erstatten.

Anlässlich der Reise besuchte Krefft auch den Bischof der Diözese Ruhengerie, Vincent Harolimana in dessen Zuständigkeitsbereich Gahunga liegt. Er empfing Krefft, der von den vor Ort tätigen Patres – Pater Bartek, Pater Jean-Marie und Pater Jean-Francois – begleitet wurde. „Wir haben ausführlich über die Situation in Gahunga gesprochen. Gahunga zählt zu den ärmsten Dörfern und hat von unserer Hilfe schon enorm profitiert.“ Großen Dank und die Bitte um weitere Unterstützung konnte Dekan Krefft entgegennehmen und mit nach Deutschland bringen.

Nach dem Schulhausneubau im Jahr 2014 stehe derzeit die Sanierung des altes Schulgebäudes im Mittelpunkt der Aktivitäten. Ein Teilbereich des bestehenden Gebäudekomplexes müsse abgerissen, andere Bereiche umgebaut und von Grund auf saniert werden. Je zwei bisher kleine Klassenräume wurden zu einem großen zusammengefasst. Das Dach sei abgenommen und das Gebäude nach oben erweitert worden, um höhere Räume zu bekommen.

Um mehr Licht und Luft zu erhalten, wurden auch größere Fenster eingebaut. Saniert werden müssen zudem auch der Fußboden in den Klassenräumen und der Schulhof. Anfang November haben die Bauarbeiten begonnen, so dass Dekan Krefft den Baufortschritt schon selbst begutachten konnte.

„Wichtig ist, dass die Menschen vor Ort ihr Schulgebäude selbst sanieren. Frauen und Männer bekommen den gleichen Lohn für ihre Arbeit. Die Menschen haben ein Einkommen und bringen ihr Dorf selbst voran“, beschrieb der Dekan die Hintergründe.

Fünf neue, nach afrikanischen Maßstäben moderne Schulräume werden auf diese Weise entstehen. Die Finanzierung konnte durch Privatspenden, Zuwendungen von Unternehmen, Schulen und Vereinen aus der Rhön realisiert werden. „Es ist fantastisch zu sehen, dass es weiter geht und mit welchem Eifer die Menschen ihre Chance ergreifen. Es ist schön zu sehen, was sich alles entwickelt.“ Mittlerweile seien 210 Kinder mehr in der Schule als noch im vorigen Jahr. Insgesamt werden circa 2200 Schüler in Gahunga unterrichtet.

Neben der Schulhaussanierung ist auch die Erweiterung beziehungsweise Neuanlage des Gartens ein Projektbaustein. Fast zwei Hektar Gartenland konnten, ebenfalls dank Spenden aus dem Projekt „Abana-Baseka“, neu erworben werden, um die Nahrungsmittel für die Schulversorgung anbauen zu können, die in der neu errichteten Schulküche zubereitet werden. Schüler aus den ärmsten Familien bekommen täglich eine Mahlzeit über die Schulverpflegung.

Rund 100 Patenkinder, viele davon im Projektdorf Gahunga, werden über „Abana-Baseka“ betreut. Der Besuch der Patenkinder und ihrer Familien war in diesem Jahr mit einer gemeinsamen Mahlzeit für alle verbunden, berichtete Krefft von der Begeisterung und Freude.

Jungen Erwachsenen den Start ins Berufsleben ermöglichen, ihnen Ausbildung und Studium zu finanzieren, ist ebenfalls ein Baustein des Projekts „Abana-Baseka“. Mit einigen dieser jungen Menschen traf der Dekan zusammen und ließ sich berichten, welche Fortschritte und neue Wege sie beschreiten. „Sie sind oft die einzigen in ihrer Familie mit einer Ausbildung und beruflicher Perspektive. Aber sie können eine ganze Familie voranbringen.“

Auch wenn derzeit noch die Sanierungsarbeiten der fünf Klassenräume und des Schulhofes der Grundschule in Gahunga im Gange sind, hat Krefft schon weitere Pläne. „Weitere acht Schulräume sollen saniert werden. Auch hierfür werden wieder Spenden benötigt.“

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Homepage www.abana-baseka.de zu finden.

Mit den zuständigen Patres und Fachleuten besprach Dekan Krefft (Zweiter von rechts) den Baufortschritt.
Foto: Archiv Andreas Krefft | Mit den zuständigen Patres und Fachleuten besprach Dekan Krefft (Zweiter von rechts) den Baufortschritt.
 
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