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Burglauer
Was Kurt Back nach 30 Jahren politischer Arbeit noch bewegt
B wie Back und wie Burglauer: Kurt Back - hier bei einem Treffen mit Feldgeschworenen - ist nach 18 Jahren als erster Bürgermeister von Burglauer in den politischen Ruhestand getreten. Back hat in seiner Ägide viel bewegt in seiner Heimatgemeinde.
Foto: Arnold Nöth | B wie Back und wie Burglauer: Kurt Back - hier bei einem Treffen mit Feldgeschworenen - ist nach 18 Jahren als erster Bürgermeister von Burglauer in den politischen Ruhestand getreten.
Manfred Mellenthin
 |  aktualisiert: 07.05.2020 02:10 Uhr

In Burglauer kann man viele Grundbedürfnisse stillen, Sport, Kultur und Freizeitmöglichkeiten verfeinern das Leben an der Lauer. Dass das so ist, dafür hat unter anderen auch Kurt Back gesorgt. Er war 18 Jahre Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde. „Bewährtes bewahren und für die Zukunft gerüstet sein“, das war sein Motto. Ein erfolgreiches offensichtlich.

Praktisch „in die Wiege gelegt“ bekam Kurt Back die Bereitschaft, sich für seine Mitmenschen zu engagieren. Vorbild war sein Vaters Hubert. Er hatte zahlreiche Ehrenämter, war lange Jahre 2. Bürgermeister. Bei ihm hatte Kurt Back die Verantwortung für das Gemeinwohl und die Bereitschaft, sich für seine Vereine und sein Dorf einzusetzen, hautnah mitbekommen.

Seit 2008 hauptamtlicher Bürgermeister

In Burglauer wurde er 1954 als ältestes  von drei Kindern der Eheleute Hubert und Erika Back geboren. Nach Volks- und Realschule lernte er Elektro-Installateur. 1974 führte ihn sein Weg zum Bundesgrenzschutz nach Oerlenbach. Als Justizangestellter war Back von 1982 bis 1997 am Amtsgericht in Schweinfurt und von 1997 bis 2008 am Amtsgericht in Bad Kissingen eingesetzt. Seit 2008 führt er als hauptamtlicher Bürgermeister seine Heimatgemeinde. 1975 heiratete er seine Ehefrau Brunhilde, 1975 wurde der älteste Sohn Bernd geboren, 1977 das zweite Kind, Thorsten. Mittlerweile dürfen sich Kurt Back und seine Frau über drei Enkel freuen.

Über einen Mangel an Spielmöglichkeiten können sich die Burgläurer nicht beklagen.
Foto: Manfred Mellenthin | Über einen Mangel an Spielmöglichkeiten können sich die Burgläurer nicht beklagen.

Nach 30 Jahren politischer Verantwortung für seine Heimatgemeinde, neben den 18 Jahren als 1. und sechs Jahre als 2. Bürgermeister sowie zwölf Jahren als Gemeinderat, hat sich Kurt Back in den politischen Ruhestand verabschiedet. Neben der Politik war er über 40 Jahre in den örtlichen Vereinen und auch überörtlich ehrenamtlich aktiv. Nach diversen Verletzungen hängte er seine Fußballschuhe mit 27 Jahren an den „Nagel“ und fand im Sportschießen seine Erfüllung. Als Sportleiter, Jugendleiter und 1. Schützenmeister beim Schützenverein „Lauertal“ war er maßgeblich am erfolgreichen Weg bis in die zweithöchste deutsche Schützenklasse beteiligt. Deutsche und bayerische Meistertitel im Einzel, aber auch erfolgreiche Mannschaften im Rundenbetrieb machen die „Lauertal“-Schützen nicht nur in Bayern bekannt. Im Schützengau „Rhön Saale“ fungierte er als Gaujugendleiter und Gausportleiter. Seit 17 Jahren führt er als Vorsitzender den Feuerwehrverein, ist Mitglied in etlichen örtlichen und regionalen Vereinen wie der Kreisverkehrswacht und dem Hospizverein.

Ein Kindergarten im Grünen

1990 wurde er in den Gemeinderat gewählt, mit 47 Jahren wurde er 2002 Bürgermeister. Seine Bilanz ist beeindruckend. Unter seiner Ära entwickelte sich Burglauer zu einer attraktiven Wohngemeinde, die jungen Familien mit Kindern ebenso wie Senioren ein ausgezeichnetes Wohn- und Lebensumfeld bietet. Gerade junge Familien schätzen das günstige Bauland, den neu erbauten Kindergarten „im Grünen“, die Grundschule mit Mittagsbetreuung und die Anbindung durch eine Autobahnauffahrt in unmittelbarer Ortsnähe. Alle profitieren von einer Arztpraxis, einem gut sortierten Lebensmittelgeschäft und sehr guten Verbindungen durch den öffentlichen Nahverkehr und eine eigene Bahnhaltestation.

An gleicher Wirkungsstätte, aber an einem anderen Ort kann sich Kurt Back, dann als Alt-Bürgermeister, gut vorstellen, auch weiterhin seinem Hobby, dem Mosten und Saften in der gemeindeeigenen Obstpresse nachzugehen. Durch die Arbeiten am Reichenbach muss für das Musikheim samt Bauhof und Obstpresse ein neuer Platz gefunden werden.
Foto: Manfred Mellenthin | An gleicher Wirkungsstätte, aber an einem anderen Ort kann sich Kurt Back, dann als Alt-Bürgermeister, gut vorstellen, auch weiterhin seinem Hobby, dem Mosten und Saften in der gemeindeeigenen Obstpresse nachzugehen.

Markante, die Gemeinde prägende Punkte seiner Arbeit waren weiter die sanierte Wasserversorgung, eine Eisenbahnüberführung mit dem Bau eines Fahrradwegs und der Einbau von Grabkammern auf dem Friedhof sowie neue Baugebiete und Industrieflächen. Ein Meilenstein seiner Arbeit war auch der zuvor kritisierte Bau eines Regenrückhaltebeckens. Mittlerweile hat sich das Becken harmonisch in das Gelände eingefügt. Angelaufen sind auch weitere Projekte, die die Infrastruktur weiter verbessern werden. An erster Stelle ist die Sanierung des Reichenbaches mit begleitenden Maßnahmen wie der Verlegung des Bauhofs mit Obstpresse und der Räumlichkeiten für die Feuerwehr sowie die beginnenden Sanierungsmaßnahmen in der Grundschule zu nennen.

45 Millionen Euro investiert in die Infrastruktur des Dorfes

Treu blieb er seiner politischen Maxime, nicht auf jeden angebotenen Förderzug aufzuspringen, sondern auf eine stabile Finanzierung zu setzen. Als Leitlinie seiner politischen Arbeit nennt er „nötige Maßnahmen möglichst unmittelbar in Angriff zu nehmen, aber auch die Finanzierbarkeit zu gewährleisten“.  In seiner Amtszeit wurden in die Infrastruktur 45 Millionen Euro investiert. Und Back packte als versierter Handwerker selbst mit an. Reparaturarbeiten in der Rudi-Erhard-Halle,  der Grundschule und in den gemeindlichen Anlagen übernahm er als gelernter Elektriker gerne selbst. Sein besonderes Hobby war aber ohne Zweifel die gemeindeeigene Obstpresse. In den Erntemonaten war er von früh bis in die späten Abendstunden dort zu finden.

„Eine moderate Entwicklung der Neubaugebiete, die Vitalisierung des Altorts und die begonnenen Maßnahmen abzuschließen, sind notwendig, um die Attraktivität unserer Gemeinde weiter zu steigern“, sagt Back mit optimistischem Blick in die Zukunft. Er ist stolz auf die guten,  geordneten finanziellen Verhältnisse der Gemeinde. „Besonders wichtig war mir das intakte Vereinsleben, das den Bürgern zahlreiche Freizeitmöglichkeiten bietet. Hier konnte ich mich all die Jahre auf die Vereine mit ihrer Führung wirklich verlassen“, lobt Back. Zum dankbaren „Blick zurück“ gehört auch die in Burglauer überwiegend gute und harmonische Zusammenarbeit im Gemeinderat, natürlich auch die Unterstützung durch seine Ehefrau Brunhilde.

Seine freie Zeit will er künftig für seine Familie und ausgedehnte gemeinsame Fahrradtouren nutzen. Mit seinen Enkeln Antonia und Fabian wird er des öfteren zu bayerischen und deutschen Meisterschaften auf die Olympia-Schießanlage nach München – Hochbrück fahren.

Zehn Fragen an Kurt Back
1. Ich kam zur Politik durch ... meinen Vater
2. An der Gemeinde Burglauer gefällt mir besonders ... das rege Vereinsleben
3. Meine prägendste Begegnung in der Politik war für mich ... beim „Derbleggn“ mit Barbara Stamm. Als 16-Jähriger war ich 1970 bei einem Jugendlager in Italien, wo Barbara Stamm als Betreuerin aktiv war. Sie konnte sich sofort an das Jugendlager und einige Ereignisse erinnern!
4. Gab es einen oder mehrere Momente, bei denen Sie an Rücktritt dachten … einmal: Die Angriffe vor dem Bau des Regenrückhaltebecken waren teils persönlich und deutlich unter der Gürtellinie.
5. Sie sind ja nicht nur in Burglauer als „Meister der Obstpresse“ bekannt. Planen Sie, sich auch weiterhin hier zu engagieren … das Obstpressen hat mir wirklich Freude gemacht. Wenn es gewünscht wird, werde ich es gerne weitermachen.
6. Ich mache am liebsten Urlaub in … meiner zweiten Heimat in Mellau in Vorarlberg, wo ich seit über 40 Jahren beim Skifahren und Wandern meinen Urlaub verbringe. Ich habe dort viele Freundschaften geknüpft, auch mit den dortigen Bürgermeistern.
7. Wie bewerten Sie die Entscheidung des Bayerischen Fußballverbandes, die Saison am 1. September bis in den Herbst fortzusetzen und zu beenden? ... Eine für mich unverantwortliche Entscheidung. Ich wäre für eine Nullrunde und, sofern möglich, einen Neustart im September.
8. Was halten Sie davon, demnächst die Bundesligaspiele als Geisterspiele weiter zu spielen? ... Es geht in erster Linie um Geld. Es wird ja auch argumentiert, dass man den Fußballern die Ausübung ihres Berufes verwehrt. Ich bin dagegen, dass gespielt wird.
9. Kandidiert Markus Söder als Bundeskanzler? ... Nein, er bleibt Ministerpräsident in Bayern.
10. Wie stehen Sie zu den unterschiedlichen Auslegungen betreffend der Coronakrise in den einzelnen Bundesländern? ... Eine einheitliche Regelung in allen Bundesländern ist für den Bürger wichtig, um die Beschränkungen verstehen zu können. In einem Bundesland sind Möbelhäuser geöffnet, im anderen nicht, das versteht niemand. Ich finde auch, dass man schon früher so wie in Jena die Mundschutzpflicht hätte einführen sollen.
 
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