Vorwiegend aus Mittel- und Unterfranken kamen am Wochenende 45 Lehrberechtigte im Luftsport zum Flugplatz nach Saal. Dort trafen sie sich zu einem Auffrischungsseminar, das im Turnus von drei Jahren durchgeführt werden muss. Der Umgang mit pyrotechnischen Rettungsgeräten, regionale Lufträume und die neue EU-Verordnung für den nichtgewerblichen Luftverkehrsbetrieb standen als Themen an.
Es ging aber auch um Wetterkunde und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Unfall. Martin Hansen aus Zeil und Günter Goller aus Kitzingen, beides Bezirksflieger, hatten die Leitung. Die Organisation hatte der Flugsportverein Grabfeld übernommen.
Neue, aerodynamisch gesteuerte Ultraleichtflugzeuge sind für extreme Notfälle – Kollision mit einem anderen Flugzeug in der Luft oder technischem Defekt, die einen Weiterflug oder eine Notlandung unmöglich machen – mit einem „pyrotechnischen Rettungsgerät“ ausgestattet. Dieses besteht im Wesentlichen aus einem an der Trägerkonstruktion befestigten Fallschirm und einer Rakete. Durch eine Reißleine wird eine Zündvorrichtung ausgelöst, die durch eine Sollbruchstelle im Dach des Flugzeugs geschossen wird und dabei den Fallschirm aufzieht.
So kann das Fluggerät langsam zu Boden sinken. Der Umgang damit wurde den Seminar-Teilnehmen erklärt.
Auffrischung in Erste-Hilfe bot Rettungsassistentin Andrea Friedrich (BRK Rhön-Grabfeld). Wie wirkt sich Doping auf das menschliche Leistungsvermögen und vor allem die Flugsicherheit aus? Dazu gab es anhand einer Power-Point-Präsentation Informationen von Rainer Hubert. Ein brennendes Thema, das seit Jahren auch im Flugbetrieb eine Rolle spielt. Deshalb werden Piloten immer wieder kontrolliert. Der Referent ist Bezirksvertreter der Segelflugkommission. Das Wetter und Wettervorhersagen spielen beim Luftsport natürlich eine wesentliche Rolle. Dazu hatte Andreas Brunnquell vom Deutschen Wetterdienst Informationen parat.
Beim Auffrischungsseminar ging es auch um den Einsatz moderner Navigationssoftware in der Segelflugausbildung und um die Effektivität von Check- und Schulflügen. Beim Thema „Regionale Lufträume Frankfurt/Nürnberg“ informierte Angela Bourhofer von der Deutschen Flugsicherung die neuesten Regelungen im Luftverkehr für Segelflugzeuge. Letztendlich erfuhren die 45 Teilnehmer noch mehr über die neue EU-Verordnung 800/2013.
Hier bei geht es um einen reibungslosen Übergang und ein einheitliches hohes Niveau der Sicherheit der Zivilluftfahrt in der Europäischen Union. Referent war Peter Wiggen. Da der Flugsportverein Grabfeld in Saal Mitglied des Luftsportverbandes Bayern ist, waren die Flieger diesmal an der Reihe, das Seminar durchzuführen.
Natürlich nutzten die Fliege auch die Gelegenheit, den Luftraum über dem Grabfeld zu erkunden. Dafür wurde sogar dann das Wetter besser.
