Die 3D-Technik ist im Kommen. Daran besteht in Kreisen der Wirtschaft wie der Forschung gar kein Zweifel. Doch können Unternehmen den dreidimensionalen Scan oder das Ausdrucken heute schon selbst übernehmen? Ein Infoabend der Bank Schilling und der Dentamedic Zahnarzt-Gemeinschaftspraxis im Point Center zeigte Lösungen und Einsatzmöglichkeiten für den 3D-Drucker auf, die heute schon praktikabel sind.
Darf es eine kleine Zahnprothese oder ein ganzes Haus sein? Ein Kunststoffteil für die Automobiltechnik? Kein Problem, beinahe alles, vom Zahn bis zum Jumbo Jet lässt sich heute mittels 3D-Messtechnik erfassen, im Computer verarbeiten und bisweilen auch schon ausdrucken. Der 3D-Drucker bedeutet die nächste große Revolution in der Technik.
Eine Revolution, die unsere Welt genauso oder vielleicht noch mehr verändern wird wie das Internet. Immerhin haben sich Experten bereits schon so weit aus dem Fenster gelehnt und behauptet, dass selbst Autoteile bald schon in großer Zahl aus dem Drucker kommen werden.
Grund der abendlichen Veranstaltung im Point Center, die von Filialdirektor Harald Maisch von der Bank Schilling eröffnet wurde: Bloß nicht den Anschluss verpassen an diese neue Zukunftstechnologie!
Zahnarzt Harald Streit zeigte, wie die 3D-Technik heute schon die Arbeit in seiner Praxis erleichtert. Mit Hilfe von 3D-Scannern werden Zähne wie Kieferknochen erfasst, Schablonen für das Bohren von Implantaten vorbereitet und schon in absehbarer Zukunft wird wohl die komplette Keramikkrone aus dem Drucker kommen. Das alles funktioniert aber nur, weil die 3D-Technik supergenau ist. Abweichungen von wenigen hundertstel Millimetern sind heute schon Standard. Und das, obwohl die 3D-Technik eigentlich erst in den Kinderschuhen steckt.
Andreas Bradt hat einen handlichen 3D-Scanner mitgebracht. Die Laserstrahlen werfen ein Gitternetz auf das reichlich komplizierte Kunststoffteil, das Bradt vor den Scanner hält. Schon wenige Sekunden später zeichnet der Computer das Bild des Bauteils absolut identisch auf. Der Account Manager der kanadischen Firma Creaform ist ein Spezialist für den 3D-Scan. Je genauer dieser vorgenommen werden kann, desto genauer wird auch der Druck des Bauteils. Wobei der Scan heute technisch schon viel weiter ist als der Druck, was allerdings mit den eingesetzten Materialien für den Ausdruck zusammenhängt.
„Man muss bereit sein, sich auf neue Dinge einzulassen“, sagt Harald Streit in seinem Vortrag. In der Zahntechnik wird sich der 3D-Druck schon bald etablieren. Die Zahnärzte Matthias Klum und David Streit blicken gar über den Tellerrand hinaus und behaupten rundheraus: „Was denkbar ist, ist auch druckbar!“
Das sieht auch Martin Ziegler so. Der Vertriebsleiter der Xeio Printgroup GmbH in Salz arbeitet in einem Unternehmen, das als erstes den 3D-Druck im Onlineverfahren anbietet, für industrielle Anwendungen. Das geht noch lange nicht für alles, aber es geht für immer mehr. Jetzt mit dabei sein, wenn sich die neue Technik immer weiter in unsere Welt voran arbeitet, das ist das Ziel vieler innovativ denkender Unternehmen. Wer jetzt in Sachen 3D-Technik schläft, der dürfte schon bald den Anschluss verpasst haben, so der Fachmann.