Trotz Corana und den damit verbundenen Einschränkungen zur Erhaltung der Gesundheit wurde das Brauchtum zum 1. Mai in Trappstadt nicht ausgesetzt. Ohne großen Aufmarsch, ohne Begleitung der Musikkapelle, ohne den alljährlichen Bratwurststand, ohne das anschließende Kesselfleischessen bei der Feuerwehr und vor allem ohne das schwer vermisste Maifeuer war es möglich, dieses Ereignis im Jahreskreis kreativ zu gestalten.
Ein Maibaum wurde schon von privat am 30. April an historischer Stelle an der ehemaligen Schule in Trappstadt aufgestellt. Kaum zwei Meter groß, aber mit entsprechenden „Flatterlich“ liebevoll ausgestattet. Am 1. Mai wurden die Anwohner im Neubaugebiet ab 6 Uhr früh mit Maienliedern erfreut. Hans Joachim Seufert scharte in privater Initiative weitere vier „Bläser“ der Musikkapelle um sich. Mit Volks- und Kirchenliedern wurde so der Wonnemonat am frühen Morgen begrüßt. Die Musikanten spielten zunächst am „Eßmännlein“ und eine halbe Stunde später waren sie am „grünen Hain“ zu hören. Die Bevölkerung hat diese Darbietungen gerne angenommen. Ein Mitbürger hat sich spontan mit einer Kanne Kaffee bedankt.
Die Spätaufsteher wurden ebenfalls überrascht. An der Dorfstraße war in der Nacht ein Maibaum aufgestellt worden. Die „Flatterlich“ waren zwar schon zum größten Teil auf dem Rasen vor dem Kindergarten gelandet, aber der Maibaum stand sicher in der dafür vorgesehen Halterung. Auch die Anwohner am grünen Hain haben es sich nicht nehmen lassen und am frühen Morgen noch einen Maibaum aufgestellt. Damit kann Trappstadt trotz Corona-Krise drei Maibäume aufweisen.