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Mühlbach
Warum Gabi Gröschel sich über mehr als 250 Gratulanten zum 70. freuen darf
Gabi Gröschel aus Mühlbach feiert am Dienstag, 23. Februar, ihren 70. Geburtstag.
Foto: Ansgar Büttner | Gabi Gröschel aus Mühlbach feiert am Dienstag, 23. Februar, ihren 70. Geburtstag.
Ansgar Büttner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:11 Uhr

Gäbe es die coronabedingten Einschränkungen nicht, hätten am Dienstag, 23. Februar, wohl nicht nur die drei Kinder mit Anhang, die Enkelkinder und der ganze Mölter-Clan, sondern auch zahlreiche Wegbegleiter, Freunde und Mitstreiter Gabi Gröschel zum 70. Geburtstag persönlich gratuliert. Schließlich ist die gebürtige Mühlbacherin noch in vielen Ämtern und Gremien aktiv und überall eine beliebte Persönlichkeit. Aber Covid-19 lässt auch für eine verdiente Bürgerin wie Gabi Gröschel keine Ausnahme zu.

Eigentlich hatte sich die langjährige Angestellte des Forstamts Bad Neustadt im Wesentlichen einen Namen durch die Rhöner Volkstanzgruppe, deren Mitbegründerin sie im Jahre 1970 war, gemacht. Doch auch an der Seite ihres Ehemanns Hommi, der nicht nur Kreis- und Stadtrat, sondern auch Vorsitzender der DJK Mühlbach war, stand sie schon in jungen Jahren in der Öffentlichkeit.

Gabi Gröschel führt das Erbe ihre verstorbenen Mannes fort

Und so war es auch nicht ungewöhnlich, dass sie sich nach dem frühen Tod ihres Mannes vor 18 Jahren selbst in der Politik engagierte. Zunächst als Ortssprecherin für Mühlbach im Stadtrat, bei den Kommunalwahlen im Jahre 2008 dann als gewählte Vertreterin des Stadt- und Kreisrats. "Wenn Du mal einen ehrenamtlichen Job angenommen hast", so die Botschafterin der Rhöner Mundart, "kommen immer mehr Aufgaben auf dich zu".

Die aktive Radfahrerin ist heute Stellvertreterin des CSU-Ortsverbandes und der Frauenunion, BLSV-Kreisreferentin (Sport für Ältere), Seniorenbeauftragte der Stadt Bad Neustadt und des Landkreises und Mitglied des Pfarrgemeinderates. Als im Jahre 2005 die Zukunft der DJK Mühlbach auf dem Spiel stand, übernahm sie dazu für sechs Jahre die Leitung dieses Vereins. Zu viel Herzblut hatte einst ihr Hommi in diesen Mühlbacher Traditionsverein gesteckt, sodass sie sein Erbe – zumindest eine gewisse Zeit lang - weiterführen wollte.

Man kennt sie auch in Neuseeland

Europa liegt der sprachgewandten Mühlbacherin am Herzen. So pflegt sie heute nicht nur viele Kontakte nach Falaise, die in der Zeit entstanden sind, als ihr Mann Partnerschaftsreferent der Stadt war. Sie selbst setzt sich auch heute noch aktiv als Bad Neustadts Botschafterin für die Kontakte zur englischen Stadt Pershore ein. Dazu kommen Freundschaften, die nicht nur durch die Städtepartnerschaften mit der Tschechei und Österreich, sondern auch durch ihr offenes Wesen in die "halbe" Welt entstanden sind.

Gerne erinnert sie sich in diesem Zusammenhang an eine Geschichte, als eine junge Tramperin aus Bad Neustadt eine Übernachtungsmöglichkeit in einer abgelegenen Region Neuseelands suchte. Die junge Frau hatte sich verlaufen und geriet an ein einsames Haus. Als sie dort am Abend klingelte und nach dem Weg fragte, stellte sich schnell heraus, dass nicht nur Bad Neustadt, sondern auch Gabi Gröschel ein Begriff in dieser neuseeländischen Provinz waren. Durch die Tanzgruppe war dieser Kontakt vor vielen Jahren entstanden. Eine herzliche Aufnahme folgte und nicht nur die Übernachtung war gesichert, es wurde auch ein richtiges Freundschaftsfest gefeiert.

Die Jubilarin hat ein Gespür für die Menschen

Gabi Gröschel ist nicht die Politikerin, die große Reden schwingt und Parteipolitik betreibt. Vielmehr hat sie ein Gespür für die Sorgen und Nöte der Menschen. Dabei hat sie, losgelöst von Rang und Namen, ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger. Dies spürt man auch bei ihrem Bestreben nach einer generationengerechten Stadt. "Wo Rollstühle auf dem Pflaster klappern", so die frisch gebackene Siebzigjährige, "da ist es auch unangenehm, mit dem Kinderwagen zu fahren". Wie sehr ihre Seniorenkompetenz geschätzt wird, zeigt das erst kürzlich ausgestrahlte Interview mit der bayerischen Sozialministerin Carolina Trautner.

Auftritte als "Putzfraa" sind legendär

Gabi Gröschel hatte nie Hemmungen bei ihren öffentlichen Auftritten. Ihre Moderation bei den früheren Auftritten der Volkstanzgruppe, der von ihr initiierte "Rhöner Advent", diese jährlich stattfindende Einstimmung auf Weihnachten in der Mühlbacher Kirche, aber auch ihre legendären Auftritte als Putzfraa von der Wa-Ka-Ge und als  Babett von der Häfnersgass‘ bei der NES-KA-GE unterstreichen dies noch einmal.

Insofern ist es schade, dass eine herzhafte Gratulation, dass eine freundschaftliche Umarmung an ihrem Geburtstag nicht möglich sein werden. Aber Gabi Gröschel kann sicher sein: Die Menschen werden heute an sie denken und auch ein Stück Dankbarkeit in ihren Herzen tragen. Und da gibt es ja auch noch den von den Kindern organisierten Zusammenschnitt von Videobotschaften. Über zwei Stunden dauern die virtuellen Grüße von den mehr als 250 Gratulanten.

 
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