
Schon seit vielen Jahren unterstützt die Familie Link vom gleichnamigen Schuhhaus in Mellrichstadt die hiesige Eine-Welt-Gruppe, indem sie in ihrem Laden in einem Regal fair gehandelte Waren anbietet. Wer es nach dem Sonntagsgottesdienst verpasst, sich mit Kaffee, Kakao, Tee oder anderen nachhaltigen Waren einzudecken, kann dies jederzeit bei Familie Link nachholen.

Und nachdem in diesem Jahr der Weihnachtsmarkt in Mellrichstadt ausfällt, hat Christine Link Waltraud Balling von der Eine-Welt-Gruppe angeboten, in ihrem Laden einen "Mini-Weihnachtsmarkt" zu betreiben. Hans Georg Link hat aus alten Weinkisten, die zuvor als Dekoration in den Schaufenstern dienten, pfiffig einen Stand gebastelt, in dem nun nicht nur Fair Trade-zertifizierte Produkte zu haben sind, sondern auch Selbstgebasteltes, handwerkliche Erzeugnisse, Marmeladen, Gebäck, Gemüsegläser, Rumtopf oder Krautöl. Der Verkauf läuft bereits.
Auch kleine Engel werden angeboten
Angeboten werden auch kleine Engel, die Waltraud Balling von einer ehemaligen Mellrichstädterin bekommen hat und die aus einem Dorf in der Nähe von Mombasa stammen. Aus dem deutschen Verein Asante werden immer wieder Helfer dorthin geschickt, um Frauen anzuleiten, mit Schablonen zu häkeln. Mittlerweile sind dort 70 Näherinnen beschäftigt. Sie werden bezahlt und ihre Kinder werden - während die Mamas arbeiten - im Kindergarten betreut und beschult. Die kleinen gehäkelten Engel werden deutschlandweit vertrieben.
Die Mellrichstädter Eine-Welt-Gruppe unterstützt seit ihrer Gründung vor über 25 Jahren die Schule der Assumption–Sisters (Auferstehungsschwestern) in einem Slum-Gebiet in Nairobi (Kibagare Good News Center). Corona-bedingt ist die Schule seit 18. März geschlossen. Zwei Wochen nach Schulschließung kamen Kinder auf die Schwestern zu mit der Bitte, sie mit Lebensmitteln zu unterstützen, da in ihren Familien, es gibt viele Waisenkinder), die geringen Verdienstmöglichkeiten im Slum auch noch weggebrochen sind.
Not der Kinder hat sich verschlimmert
Seit einer Online-Spendenaktion können von dem Erlös fast alle Haushalte der Schulkinder mit Lebensmittelkörben versorgt werden. 1852 Haushalte mit insgesamt 11 112 Personen bekommen wöchentlich einen Korb mit Reis, Maismehl, Zucker und Kochfett. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Not der Kinder verschärft. Die Mellrichstädter Eine-Welt-Gruppe hat sich seinerzeit dem Spendenaufruf angeschlossen und ihren Jahresgewinn von 950 Euro für die Finanzierung von Lebensmittelkörben im Kibagare Good News Center zur Verfügung gestellt.
Auch der Erlös aus dem Weihnachtsverkauf im Schuhhaus Link, der ausschließlich ehrenamtlich erfolgt, soll wieder dazu beitragen, die Not etwas zu lindern. Seit Ende November wird auch wieder jeweils am letzten Sonntag im Monat nach dem Sonntagsgottesdienst in St. Kilian das bekannte Warensortiment im kleinsten Eine-Welt-Laden der Diözese, einem umfunktionierten Bananenkarton, angeboten.