
Noch einmal, zumindest kurz, die Schulbank drücken, das wär's. Das dachten wohl viele Oberelsbacher Marktgemeinderäte bei der jüngsten Sitzung, die nicht wie gewohnt in der Elstalhalle, sondern in der Valentin-Rathgeber-Grundschule Weisbach stattfand. Der hohe Technisierungsgrad, die zahlreichen digitalen Medien und hochmodernen Arbeitsmittel, die den Schulalltag der Grundschüler wie selbstverständlich begleiten, erstaunten.
"Oberelsbach hat in den letzten Monaten und Jahren so viel in den Schulstandort investiert, da sollte dies jeder Gemeinderat einmal persönlich gesehen haben", erklärte Bürgermeisterin Birgit Erb ihre Motivation für den besonderen Sitzungsort. Als ersten Tagesordnungspunkt führten entsprechend Schulleiterin Doris Weidenhammer und ihre Stellvertreterin Angelika Kram durch das Haus.
Zeigestab und Tafelkreide haben nicht ausgedient
Die Räte erlebten auf den neu beschafften Grundschulplätzen, die beliebig als Einzelplatz hin und her geschoben werden können und damit auch mögliche Corona-Auflagen erfüllen, eine Art moderne Schulstunde mit Weidenhammer. Vor ihnen eine digitale Tafel mit interaktivem Display. Lehrinhalte werden am Touchscreen gezeigt, selbst gemachte Erklär-Videos eingespielt, geschrieben wird unter der neuen Dokumentenkamera und kleine Spiele und Animationen in Apps tragen zur Verfestigung des Lernstoffs bei.
"Es lassen sich viele Sachen ganz schön und toll machen", so das Fazit der beiden Lehrerinnen. "Es erleichtert vieles", was insbesondere auch daran liege, dass sich alle Lehrkräfte der Grundschule aufgeschlossen gegenüber der Technik zeigten. "Trotzdem hat der gute alte Zeigestab und die Tafelkreide nicht ausgedient", betonte Weidenhammer und zeigte schmunzelnd, dass mit diesem Werkzeug der Touch-Bildschirm am besten bedient werden kann. Mit der Tafelkreide könne auch einmal schnell etwas aufgeschrieben werden.
Luftreinigungsgeräte für alle Klassenräume
Weiterhin hat die Weisbacher Grundschule zusammen mit der Interkomm-IT von Anfang an eine Cloud-Lösung aufgebaut, die in Corona-Zeiten ein Segen gewesen sei. Das WLAN-Netz wurde ausgebaut. Zehn iPads als Schülerleihgeräte, mehrere Lehrerdienstgeräte, mobile Co2-Sensoren sowie Luftreinigungsgeräte für alle Klassenräume wurden beschafft.
"Angesichts der aktuellen Diskussionen über den Schulstart im Herbst können wir uns entspannt zurücklehnen", sagte Erb. "Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und rechtzeitig vorgesorgt." Auch die Marktgemeinderäte zeigten sich erstaunt vom modernen und funktionierenden Grundschulbetrieb: "Das war die richtige Entscheidung", hieß es einhellig.
Kinder des Horts nutzen die neue Technik ausgiebig
Ebenso enthusiastisch und zufrieden zeigten sich die Leiterin des Horts des Marktes Oberelsbach, Marisa Herbert, und ihre Kollegin Monika Omert. Seit geraumer Zeit ist der Hort des Kommunalen Kindergartens in den Räumlichkeiten der Weisbacher Grundschule untergebracht. Vier Räume dürfen durch die nachmittägliche Schulkindbetreuung in Anspruch genommen werden. Herbert schwärmte von den kurzen Wegen, dem problemlosen Austausch mit den Lehrkräften sowie der Technik, die bei Hausaufgaben erheblich unterstütze.
In einem Videoprojekt seien tolle Filme über die Nachmittage im Hort entstanden. Die schauspielreifen Grundschülerinnen und Grundschüler brachten die Räte damit mehr als einmal zum Schmunzeln. So handelte einer der Filme unter anderem von den selbst gebastelten Spielen wie das Murmelspiel, das Länderspiel, die klassische Mühle oder – für die Gemeinderäte besonders interessant - das Spiel über den Markt Oberelsbach. Auch Theater spielen die Kinder gerne. Die moderne Videotechnik macht auch ein Anschauen nach dem Dreh möglich. Man sei "mehr als glücklich" in Weisbach diese neuen Räumlichkeiten gefunden zu haben, betonte Herbert mehrfach. Mit der Anschaffung und Montage von Absorptionsplatten an Decken und Wänden für rund 18 000 Euro soll nun die Raumakustik deutlich verbessert werden. Mit einer 70-prozentigen Förderung wird hierbei gerechnet.
Defekte Glockenanlage in Ginolfs soll ertüchtigt werden
Die defekte Glockenanlage der Katholischen Pfarrkirche Ginolfs soll ertüchtigt und mit einer Softsteuerung erweitert werden. Die Kosten von knapp 6400 Euro abzüglich eventueller zusätzlicher Zuschüsse soll zur Hälfte der Markt Oberelsbach tragen, wie der Rat einstimmig beschloss.
Keine Bedenken äußerte das Gremium gegen den eigenen Bauantrag zum Abbruch der Gauben des Vordachs und der Schaffung eines behindertengerechten Notausgangs an der Rhönhalle Unterelsbach. 132 000 Euro soll diese Maßnahme insgesamt kosten.
Es konnte wieder ein Ferienprogramm aufgestellt werden
Das Einvernehmen wurde erteilt für den Bau von Wohnhäusern in Oberelsbach, in Sondernau und in Weisbach sowie für den Neubau eines Carports in Unterelsbach. Zu guter Letzt gab Erb bekannt, dass dank des Engagements vieler Vereine und Initiativen in der Marktgemeinde trotz der kurzen Vorlaufzeit wieder ein tolles Ferienprogramm zustande gekommen ist. Alle Kinder und Jugendlichen seien herzlich eingeladen.