
Georg Koch macht jetzt doch noch einige Wochen auf der Enzianhütte in der Rhön weiter, obwohl er zum 1. März aufhören wollte. Er will sich nach dem Corona-Lockdown ordentlich von seinen Gästen verabschieden. Wenn nach dem Corona-Lockdown wieder geöffnet werden darf, will „Schorsch“ nochmal für zwei bis drei Monate mit seinem Team hinter der Theke der Enzianhütte stehen. Diese Entscheidung haben der Alpenverein, Sektion Fulda, dem die Hütte am Weiherberg bei Hilders-Dietges gehört und Georg Koch, der nach 32 Jahren als Pächter aufhört, einvernehmlich getroffen.
Pächter Georg Koch will nicht im Corona-Lockdown aufhören
„Ich kann doch nicht einfach so aufhören“, sagt Koch. „Ich will mich ordentlich von unseren Gästen verabschieden und ihnen auch die Gelegenheit geben, nochmal zünftig hier oben mit unserem Team anzustoßen. Ich könnte mir vorstellen, noch zwei oder drei Monate dranzuhängen“, erklärt er. Eigentlich ist Koch davon ausgegangen, dass er bis 1. März die Hütte in der Rhön herkömmlich betreiben kann. Doch Corona machte einen Strich durch diese Rechnung. Seit Ende November ist die Hütte dicht.

„Das ist eine gemeinsame Entscheidung zwischen Georg Koch und dem Alpenverein (DAV), um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wenn die Hütte wieder geöffnet werden kann“, erklärt Michael Rutkowski, Vorsitzender der DAV-Sektion Fulda. Aktuell gebe es noch keine Entscheidung über einen Nachfolger, sagt der Vorsitzende. Zur Frage, wer neuer Pächter der Enzianhütte wird, kann er noch nichts sagen. „Wir sind auf der Suche und werden uns bis Sommer entscheiden.“ Er glaubt nicht, dass es schwierig sein wird, einen Pächter zu finden.
Großer Aufschwung in den 32 Jahren als Hüttenwirt
Ende September des vergangenen Jahres hatte Koch erklärt, dass er zum 1. März aufhören will. 32 Jahre lang war er Pächter. Der 63-jährige Koch hatte die Hütte im Jahr 1988 übernommen. Unter seiner Ägide hat die Alpenvereinshütte in 760 Meter Höhe auf dem Weiherberg einen unglaublichen Aufschwung erfahren und wurde zu einem Treffpunkt für jung und alt, Motorradfahrer, Mountainbiker und Wanderer. Selbst Gäste von weit außerhalb seien immer gerne gekommen, um das besondere Enzianhütten-Flair zu genießen.
Georg Koch und seine Ehefrau Birgit hatten sich zur Aufgabe entschlossen, weil die Arbeit auf einer Hütte, macht man sie mit Herzblut, sehr anstrengend ist. Zwölf-Stunden-Tage seien keine Seltenheit gewesen. In Normalzeiten sind zehn Frauen und Männer angestellt, um die Hütte zu betreiben. Dazu gehört nicht nur die Bewirtung, sondern auch die Möglichkeit der Übernachtung.