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Bad Neustadt
Warum das Autohaus Eglmeier den Betrieb einstellt
Der Peugeot-Vertragspartner Eglmeier hört Ende Oktober auf. Das Familienunternehmen hat die Kunden über diesen Schritt schon informiert. Was sind die Hintergründe?
Ein erfolgreiches Familienunternehmen macht Schluss:  Zum 31. Oktober stellt das Autohaus Eglmeier in Bad Neustadt seinen Betrieb ein.
Foto: Eckhard Heise | Ein erfolgreiches Familienunternehmen macht Schluss: Zum 31. Oktober stellt das Autohaus Eglmeier in Bad Neustadt seinen Betrieb ein.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:53 Uhr

Die Kunden wissen es schon: In einem Rundscheiben informierte das Autohaus Eglmeier, dass es Ende Oktober dieses Jahres seinen Betrieb einstellt. Diese Nachricht hat viele überrascht.

Auch deshalb, weil es noch gar nicht so lange her ist, dass der Kraftfahrzeugmeister Helmut Eglmeier 1995 den Betrieb als Peugeot-Vertragshändler in exponierter Lage am Stadteingang neu aufgebaut hat. Durch den guten Standort begünstigt, entwickelte sich der Familienbetrieb weiter, in dem außer Ehefrau Karola auch die beiden Kinder tätig sind. Mehrfach hat die Familie in Erweiterungen investiert.

Peugeot-Anforderungen nicht zu erfüllen

Allerdings beruhten die Umbauten auch schon zum Teil auf Anforderungen des sie beliefernden Autoherstellers. Im Laufe der Jahre habe der Autokonzern den Eigentümer mehrfach mit neuen Auflagen konfrontiert. Als jetzt wieder Bedingungen gestellt wurden, "war das Maß voll", erklärt Helmut Eglmeier in einem Gespräch. Die verlangten Investitionen seien nicht mehr zu erfüllen, so dass er den Vertrag mit dem französischen Unternehmen aufgekündigt habe.

Hinzu seien aber noch andere Gründe gekommen, wie fehlendes Fachpersonal, ergänzt Tochter Ann-Katrin. Darüber hinaus seien die Zukunftsaussichten für mittelgroße Kfz-Betriebe unsicher. Aber vor allem sah die Familie zunehmend das Verhältnis zum großen Fahrzeugkonzern als problematisch an, so dass sie nicht mehr von einer "fairen Partnerschaft" sprechen.

Jobs für 22 Mitarbeiter gesucht

"Wir sind wirtschaftlich ein gesundes Familienunternehmen", fährt der Vater fort. Die Geschäfte liefen hervorragend und es herrsche eine große Zufriedenheit der Kunden, doch der Druck des Konzerns, in neue Standards zu investieren und dabei erhebliche Summen aufzubringen, sei inzwischen so groß geowrden, dass die Familie jetzt die Konsequenzen gezogen hat.

Die 22 Mitarbeiter hätten großes Verständnis für die Entscheidungen gezeigt, beteuert der Firmenchef. Da in der Branche Fachkräfte händeringend gesucht werden, seien die Aussichten für eine Übernahme in einem anderen Betrieb gut. Die Familie kümmere sich außerdem selbst um die Anstellungen andernorts. Er habe schon eine Zusage einer anderen Werkstatt, die die drei Lehrlinge übernehmen. Zum 31. Oktober sei definitiv Schluss, der Betrieb werde bis dahin aber ganz normal aufrecht gehalten.

Garantie läuft normal weiter

Sorgen um die Immobilie müsse er sich nicht machen, "der Betrieb hat eine Toplage". Was jedoch mit den Gebäuden und der Einrichtung letztendlich passiert, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Seinen Kunden versichert Eglmeier, dass Verträge und auch Garantieverpflichtungen ganz normal weiterlaufen. So wird auch der Service aufrecht erhalten. Eglmeier rät allerdings zu einer frühzeitigen Anmeldung, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Ab 1. November können die Kunden jedoch alle anderen Peugeot Vertragspartner ansprechen.

Das gleichnamige Autohaus in Oberelsbach ist von der Schließung nicht betroffen.

               

 
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  • C. H.
    Und wieder ein Vertragshändler weniger, weil der Konzern es übertreibt. Kundennähe sieht anders aus. Schade für die Eglmeiers.
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