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Bad Königshofen
Warum Bad Königshofen künftig im Weltall zu finden ist
Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:23 Uhr

Seit April diesen Jahres gibt es ein zweites „Bad Königshofen". Es befindet sich allerdings im Augenblick in etwa 580 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, was dem vierfachen Erde-Sonne-Abstand entspricht. Es ist selbst mit einem Teleskop nicht ganz leicht zu finden. Das neue Bad Königshofen ist ein Kleinplanet oder auch Asteroid. Der zieht seine Bahn zwischen den Planeten Mars und Jupiter, der im Augenblick hell am Abendhimmel Richtung Süden zu sehen ist. Entdeckt wurde dieser Kleinplanet von Felix Hormuth bereits im Jahr 2009 mit einem Teleskop am Calar Alto Observatorium in Spanien, wie es in einer Mitteilung des Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching heißt.

Zahlreiche Neuentdeckungen

Hormuth, ein gebürtiger Mannheimer, war viele Jahre als Amateurastronom an der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim aktiv und hat dabei seine Begeisterung für die Erforschung unseres Sonnensystems entdeckt. Er ist ein erfahrener und begeisterter Beobachter des Nachthimmels und benutzte regelmäßig Großteleskope in Spanien und Chile. Bei einem längeren Arbeitsaufenthalt am Calar Alto Observatorium in Spanien konnte er zahlreiche Neuentdeckungen im Sonnensystem machen.  Eine dieser Entdeckungen ist der Kleinplanet (oder Asteroid) „Bad Königshofen", der bislang nur durch die Nummer 435950 gekennzeichnet war.

In Bad Königshofen Abitur gemacht

Der Namensvorschlag „Bad Königshofen“ stammt von Dr. Thomas Müller, ehemaliger Schüler am Gymnasium Bad Königshofen. In der Begründung für die Taufe des Kleinplaneten wird die frühe Geschichte der Stadt erwähnt und Bezug auf die ehemals sternenförmige Festungsmauer genommen. Müller ist Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching und war zuvor bei der Europäischen Weltraumbehörde ESA tätig.

Hatte die Idee für die Namensgebung: der Wissenschaftler Thomas Müller, der 1985 in Bad Königshofen Abitur machte. Müller stammt aus Birnfeld und ist am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching tätig.
Foto: Thomas Müller | Hatte die Idee für die Namensgebung: der Wissenschaftler Thomas Müller, der 1985 in Bad Königshofen Abitur machte.

Schon seit seiner Promotion über das Thema „Kleine Körper“ am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg 1997 liegt der Schwerpunkt seiner Forschung auf Studien des Sonnensystems und hier vor allem auf der Erforschung der Kleinplaneten. Er leitet ein Europäisches Forschungsprojekt zu diesem Thema und ist gleichzeitig an mehreren astronomischen Weltraumprojekten beteiligt. Der Kleinplanet Thomasmueller trägt seit 1999 seinen Namen. Müller stammt aus Birnfeld und machte 1985 am Gymnasium in Bad Königshofen Abitur.

Am 5. Juli offizielle Vorstellung

Entdecker und Taufpate werden den Kleinplaneten „Bad Königshofen" am Freitag, 5. Juli, um 19.30 Uhr im kleinen Saal des Kurzentrums vorstellen und die Hintergründe zur Entdeckung und zur Namensgebung näher beleuchten. Da ein direkter Zusammenhang zwischen Namensgebung und der ehemals sternenförmigen Bad Königshöfer Festungsmauer besteht, wird am Samstag, 6. Juli, Wolfram Weigand in einem geführten Spaziergang nähere Erläuterungen dazu geben. Treffpunkt ist um 10.30 Uhr im Kurpark an der Klosterkirche. Beide Veranstaltungen sind kostenfrei.

800 000 Kleinplaneten bekannt
Bislang haben Astronomen im Weltall rund 800 000 Kleinplanten lokalisiert. Etwa 20 000 haben einen Namen bekommen, wobei nicht selten Ortschaften als Namensgeber dienen. Bad Königshofen ist die elfte bayerische Stadt, die als Namensgeber für einen Asteoriden dient.
 
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