Wer mag da wohl beim Finale des Umzugstriathlons Heustreu- Mellrichstadt-Wargolshausen Regie geführt haben? Exakt zum Start des Rosenmontagszugs riss die Wolkendecke auf und die Sonne lachte vom Himmel herunter. Das hatten die Faschingsfreunde wohl geahnt worden, denn das Wargolshausen platzte fast aus allen Nähten und wurde seinem Ruf als die Faschingshochburg wieder einmal gerecht.
Akteure haben anstrengende Tage hinter sich
Schon etwas abgekämpft sahen die Teilnehmer nach dem dreitägigen Spektakel aus. Doch in Wargolshausen gaben sie noch einmal alles. Die Bandan Sambistas legten als Anführer des Zugs noch einmal richtig los, nachdem sie zuvor bei einer Dorfrunde die Zuschauer in Stimmung gebracht hatten. Längst hatten sich da schon dichte Spaliere an den Dorfstraßen gebildet. Erwartungsvoll warteten alle auf den Zug.
Schneider und Wagenbauer leisteten tolle Arbeit
Mit den ersten Sonnenstrahlen nach einem verregneten Vormittag erschienen dann die bunten Wagen. Wie gewohnt, hatten die Schneider und Wagenbauer der Wa-Ka-Ge tolle Arbeit geleistet und präsentierten die schönsten Gruppen. Der Nachwuchs brachte dazu sogar einen Weinberg zum Rollen, auf dem zahlreiche Winzer zur Lese schritten.
Ebenso sehenswert die mobile italienische Gelateria, an der leckeres Erdbeereis gereicht wurde. Ein Wagen mit einem mexikanischen Dorf folgte und dazwischen Fußgruppen aus bunten Paradiesvögeln und fantasievollen Weihnachtselfen.
Bergleute hatten keine Kohle gebunkert
"Es wird uns niemals besser gehen als jetzt", sangen dazu die "Gööger", zumal auch noch reichlich Kamelle und sogar Lebkuchenherzen von den Wagen flogen. Jede Menge Rauch produzierten einige Wagen, wie der der Hohenröther Piraten, bei denen noch die Kanonen vom letzten Gefecht qualmten. In einer Lore, die eine Schar Bergleute zog, war allerdings keine Kohle gebunkert, sondern eher flüssiges "Gold". Ihnen auf den Fersen ein Bus des ÖPNV aus Irmelshausen.
Das Streutal war gut vertreten
Die befreundeten Faschingsvereine, vor allem aus dem Streutal, waren natürlich mit von der Partie. Erst dann folgten die zahlreichen Jugendklubs, die in erster Linie mit wummernden Bässen Trommelfelle strapazierten und die Straße für junge Zuhörer zum Dance-Floor machten. Die Gestaltung der Fahrzeuge war allerdings aufwendiger als in früheren Zeiten, als ein paar Bretter genügt hatten, um einen Saloon zusammenzunageln.
Bald zwei Stunden benötigte der Narrentross, ehe er das Gästehaus passierte, wo dann anschließend bis in die Nachtstunden die Party fortgesetzt wurde. Und wie es sich für ein klassisches Drehbuch gehört: Nachdem alle Wagen durch waren, erst dann begann der Himmel Tränen zu lachen.