
Eine stabile Bevölkerungsentwicklung weist die Gemeinde Hollstadt mit ihren derzeit 1599 Einwohnern aus. Es herrsche auch keine Nachfrage nach Bauland, darum halte sich die Gemeinde jetzt erst einmal mit der Ausweisung von Baugebieten zurück, erklärte Bürgermeister Georg Menninger bei der Bürgerversammlung in Wargolshausen.
Nach vertrauter Vorgehensweise beschrieb das Ortsoberhaupt bei der Zusammenkunft der Ortsteile Wargolshausen und Junkershausen die Situation in der Gemeinde. Die finanzielle Lage sei trotz wachsender Verschuldung nicht bedenklich, da die Gemeinde nach wie vor einen Überschuss erwirtschaften kann. Allerdings wird sich das Pro-Kopf-Defizit in den nächsten Jahren auf über 2000 Euro verdreifachen.
Bei der Dorferneuerung Junkershausen steht das Brauhaus im Fokus
Die größten Investitionen fielen im Jahr 2023 mit etwas über einer dreiviertel Million Euro in Junkershausen bei der Dorferneuerung an. Zusammengerechnet bleiben voraussichtlich rund eine Million Euro an der Gemeinde hängen. Für Feuerwehren wurden rund 170.000 Euro ausgegeben und für die Wasserversorgung durch die Havarien in Wargolshausen ein ähnlicher Betrag. Die Investitionen kann Hollstadt nicht aus eigener Kraft stemmen, weshalb ein Kredit aufgenommen wurde.
Für die nächsten Jahre steht der Ausbau des Breitbandnetzes an. Angefangen wird, wenn die Arbeiten in Heustreu abgeschlossen sind. Bis 2026 müssen die Leitungen verlegt sein. In diesem Jahr soll noch ein Fahrgestell für ein Feuerwehrauto in Hollstadt geliefert werden. Eine wichtige Entscheidung wird den Neubau eines Kindergartens in Hollstadt betreffen. Bei der Dorferneuerung Junkershausen wird die Planung für das Brauhaus vorangetrieben.

Werner Karlein monierte den Abbau des Verkehrsspiegel in Junkershausen. Während mehrere Teilnehmer ihm zustimmten und von gefährlichen Situationen berichteten, sollen Mitarbeiter des Bauamts die Notwendigkeit bestritten haben, so Menninger. Inzwischen hat jedoch ein Dorfbewohner eine Unterschriftensammlung initiiert. Ohne Reaktion des Bürgermeisters blieben die Einwände von Gregor Warmuth, der die Kosten von einer halben Million Euro für das Feuerwehrauto und den Zustand am Spielplatz von Junkershausen beanstandete, wo herabfallenden Ziegel an einer Bauruine eine Gefahr für Kinder darstellen.
Kritik an der Qualität der Straßensanierungsarbeiten
Menninger teilte nach einer Anfrage von Charlie Geßner noch mit, dass die sich die Gebühren für Trink- und Abwasser für Wargolshausen und Junkershausen verändern, unter dem Strich aber gleich blieben.
Albrecht Warmuth monierte den Zustand der Flurwege, die für den Bau der Windräder in Anspruch genommen worden sind und sich inzwischen in einem schlechten zustand befinden. Es sei versprochen worden, dass die Wege nach dem Bau der Windräder besser sind als davor, "geschehen ist nichts". Bei der Gelegenheit wurde auch die Ortsverbindungsstraße zwischen Junkershausen und Wargolshausen bemängelt. Der Landkreis hat vor einigen Monaten die Asphaltdecke ausgebessert. "Hätten sie es gelassen wie es ist, wäre es besser gewesen, jetzt ist es eine Zumutung", schimpfte ein Teilnehmer.
In das Abtsgebäude eine Alternative für den Kindergarten?
Ansgar Büttner forderte den Bürgermeister auf, die beabsichtigte Erneuerung der Wasserleitung in der Mittleren Dorfstraße zu forcieren, um einen Synergieeffekt zu erzeugen, wenn die Nahwärmeleitungen verlegt werden. Der Bürgermeister war jedoch skeptisch, weil es nicht unbedingt sinnvoll sei, zwei unterschiedliche Versorgungsleitungen in einen Graben zu verlegen.
Aus der vorhergehenden Bürgerversammlung in Hollstadt berichtete stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Büttner, dass auf die Varianten zur weiteren Vorgehensweise zum Thema Kindergartenneubau eingegangen worden ist. Insbesondere ging es um das Abtsgebäude, das als Alternative gegenüber einem Neubau betrachtet wird. Eine Entscheidung werde voraussichtlich in absehbarer Zeit fallen.