Die Wargolshäuser lieben ihr Schwimmbad. An warmen Sommertagen ist die Oase am Rande des Dorfers für Ortsbewohner und Besucher gleichermaßen Treffpunkt für erfrischende Freizeitaktivitäten.
Im Jahre 1971 wurde das Freibad von der damals noch selbständigen Gemeinde gebaut. Dass die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen nicht zugelassen hat, bedauern viele Ortsbewohner. Denn ein Freibad für eine 450 Einwohner zählende Gemeinde wie Wargolshausen ist nicht selbstverständlich. Aber die Corona-Beschränkungen hätten auch kein vernünftiges Fest zugelassen.
Badebetrieb war sichergestellt worden
Überhaupt waren die zwei vergangenen Jahre durch das Covid-19-Virus stark geprägt. Strenge Hygieneregeln, die Liegewiese in Quadrate eingeteilt, damit sich die Besucherinnen und Besucher nicht zu nahe kommen konnten, kein Kioskbetrieb waren bezeichnend für diese Zeit. Mit mehr als 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hatte Gemeinderat Marco Wicht zumindest die Einlasskontrolle aufrecht erhalten. So war wenigstens der Badebetrieb sichergestellt worden.
Jetzt hoffen wir nur", so Gemeinderat Wicht, "dass wir heuer auf Normalbetrieb umschalten können". Problem dabei ist allerdings, dass noch kein Betreiber für den Kiosk gefunden werden konnte. Denn Edith und Klaus Scherl, die 16 Jahre lang den Wirtschaftsbetrieb am Rande des Freibades organisiert hatten, waren bereits vor Corona altersbedingt in Ruhestand gegangen. "Es ist halt noch einmal eine deutliche Aufwertung für die Freizeitanlage", ist sich der Gemeinderat sicher, "wenn das Badevergnügen durch Kaffee, Kuchen, Eis und Getränke abgerundet werden kann".
Gemeinde hofft auf einen Nachfolger
Von der Gemeinde wird der Kiosk pachtfrei zur Verfügung gestellt. Und nachdem der oder die Pächter auf eigene Rechnung agieren können und sogar am Eintrittsgeld eine prozentuale Beteiligung erhalten, hoffen die Verantwortlichen auf eine passende Nachfolgeregelung. Schließlich handelt es sich um eine Tätigkeit, die auf die Zeit von Ende Mai bis Ende August begrenzt ist.
Das Wargolshäuser Freibad bietet nicht nur das große Becken mit Liegewiese, Sanitär- und Umkleidekabinen und Kiosk, sondern seit Herbst vergangenen Jahres eine weitere Attraktion. Aus dem Etat der NES-Allianz-Kleinprojektförderung wurde eine Wasserspielanlage für Kinder mitfinanziert, die vor allem den Kleinsten zur Verfügung stehen soll. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer hatten den Bau realisiert.
Helferteam richtet das Freibad her
Es ist nicht das erste Mal, dass Hand am Schwimmbad angelegt wird. Bereits vor zehn Jahren waren junge Männer durch das Dorf gegangen und hatten Spenden gesammelt. Mit rund 14.000 Euro Eigenkapital wurde der Bau einer Solaranlage auf dem Technikgebäude des gemeindeeigenen Schwimmbads finanziert. Dadurch kann die Wassertemperatur schneller erwärmt werden. "Vor allem in Phasen, in denen sonnige Tage schnell wieder durch eine Kaltfront abgelöst werde", so Jochen Gans, einer der Initiatoren von damals, "ist diese Vorrichtung für das schnelle Aufheizen der Wassertemperatur hilfreich".
Damit ungetrübte Badetage möglich sind, hat sich in diesen Tagen bereits ein Helferteam der Außenanlage angenommen. Auch das Streichen des Beckens steht an. Dass dies erneut in einer freiwilligen Streichaktion realisierbar sein wird, ist zu erwarten. Bereits vor drei Jahren hatte eine solche Aktion die Erneuerung des Beckens ermöglicht.