Harke ist sich sicher, dass es einer bestbesuchten Volkswandertage in den letzten Jahren gewesen sein dürfte. Im Jahr 1994 hatte die Bundeswehr die Organisation der Wanderungen durch den Truppenübungsplatz übernommen. Zuvor hatten bereits die US-amerikanischen Truppen ein Mal im Jahr einen eigenen Volkswandertag angeboten, der sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreute.
Schon am Samstag war der Ansturm diesmal ungewöhnlich groß, schildert Harke. „Fast alle Wanderer haben sich sehr diszipliniert verhalten“, zollte er den Teilnehmern sein großes Lob. Dies ist auch notwendig, denn die ausgeschilderten Wanderwege dürfen aufgrund der Gefahr durch nicht explodierte Munition nicht verlassen werden.
Mountainbikes verboten
Mountainbiker dürfen grundsätzlich nicht in den Truppenübungsplatz. Froh ist Harke darüber, dass die Wanderer diesmal allesamt passendes Schuhwerk dabei hatten: „Die Zeiten, in denen die Leute in Sandalen kamen, sind mittlerweile vorbei.“ Angesichts der nicht gerade einfach zu laufenden Routen waren feste Schuhe ein Muss.
Strahlender Sonnenschein trug dazu bei, dass die Wanderer von weit her nach Wildflecken kamen. Zwar stiegen die Temperaturen im Tagesverlauf weit über 30 Grad, aber die Zahl derer, die erschöpft aufgeben mussten, hielt sich dennoch in Grenzen. Etwa sieben Wanderer musste die Bundeswehr mit dem Jeep abholen. Einmal mussten die Sanitäter gerufen werden. Der erschöpfte Wanderer wurde dann aber so schnell medizinisch versorgt, dass er ohne Probleme ebenfalls mit dem Bundeswehr-Jeep wieder zurückgefahren werden konnte. „Die Versorgung durch die Sanitäter war hervorragend“, lobt Harke.
Auch in diesem Jahr gab es für die Wanderer wieder die traditionelle und begehrte Medaille, welche stets eine historische Abbildung aus den bei der Anlage des Platzes zerstörten Ortschaften zeigt. Diesmal war die Mühle bei Kippelbach abgebildet. Drei unterschiedliche Routen standen den Wanderern zur Auswahl.
Die lange Strecke mit knapp 25 Kilometern war etwas für die ambitionierten und versierten Wanderer, räumt Harke ein. Das anspruchsvolle Höhenprofil verlangte gerade angesichts der extrem hohen Temperaturen den Wanderer hier einiges ab.
Mittlere Route gut angenommen
„Die mittlere Route ist sehr gut angenommen worden“, so Harke. Sie war rund 17 Kilomter lang und führte in Richtung Eierhauck und zur Dammersfeld Kuppe. Die beiden Aussichtspunkte waren ein wahren Besuchermagnet und machten die mittlere Route zum absoluten „Renner“.
Besonders gut angenommen wurde die kurze Strecke von Senioren. Auf rund elf Kilometern ging es über den Mittelberg zum Eierhauck. Reibungslos klappte Versorgung mit Getränken an den Rastpunkten. Dies war bei den schweißtreibenden Temperaturen ein Segen für die Wanderer.
Ein Novum war diesmal, dass die Wanderung schon im Truppenübungsplatz startete. Bisher lagen die Startpunkte stets außerhalb des Militärareals. So ließ sich heuer der Volkswandertag jedoch besser in den Festbetrieb rund um die Bundeswehr-Turnhalle einbauen. Die Wanderer hatten es nach der anstrengenden Tour also sehr leicht und bequem, den Wilden Sommer zu besuchen. Der Zusammenschluss des Volkswandertages mit dem Fest hat sich längst als richtige Entscheidung entpuppt.
Online-Tipp
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