Bayerns Naturparke machen ein Drittel der Landesfläche aus und über 40 Landkreise sind Teil eines Naturparks. Aber was macht eine Landschaft zum Naturpark? Und was bedeutet es für eine Region, ein Naturpark zu sein? Diesen und vielen weiteren Fragen geht die neue Wanderausstellung des Naturparkverbands Bayern nach. Bis Mitte März sind die Ausstellungstafeln im Biosphärenzentrum "Haus der Langen Rhön" zu sehen.
Die Tafeln stellen dabei nicht die einzelnen Naturparke mit ihren Besonderheiten vor, sondern sie sind thematisch aufgebaut und zeigen Schwerpunktthemen und die Gemeinsamkeiten über die unterschiedlichen Regionen hinweg. Vorgestellt werden charakteristische Pflanzen und Tiere, vielfältige Lebens- und Erholungsräume, geologische Phänomene, aber auch menschliche Einflüsse, die diese einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften prägen. Anhand konkreter Beispiele zeigt die Ausstellung auf, wie die Naturparkverwaltungen ihre Gebiete mit vielfältigen Maßnahmen erhalten, entwickeln und für jeden erlebbar machen.
Seit zwei Jahren bessere Förderung
Die geschwungenen Ausstellungswände laden zum Entdecken ein. Ein leicht bedienbarer Bildschirm hält ergänzende Informationen bereit und eine Karte, um die 19 bayerischen Naturparke zuordnen zu können. Sitzkissen als Baumstämme und Steine gestaltet laden zum Verweilen ein, um die großformatigen Bilder in Ruhe wirken zu lassen.
Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Naturparks und Biosphärenreservats Bayerische Rhön, freute sich, zur Ausstellungseröffnung in Oberelsbach Arjen de Wit, den Geschäftsführer des Naturparkverbands Bayern (Eichstätt), begrüßen zu können. Spitzl verwies auf die lange Tradition des Naturpark Bayerische Rhön, der nunmehr seit 53 Jahren, seit 1967 besteht. Der Freistaat Bayern fördere Naturparke seit Beginn an, aber seit zwei Jahren ganz besonders durch Naturpark-Ranger und eine bessere finanzielle Ausstattung.
"Naturparke haben im Wesentlichen zwei Funktionen, den Schutz der Landschaft und die Erholung in der Landschaft", fasste Spitzl zusammen und bezog sich auf die Anlage von Wanderwegen und Lehrpfaden, Besucherinformation und Besucherlenkung.
Der stellvertretende Landrat Josef Demar zeigte sich von den umfassenden Informationen, die die Wanderausstellung biete, beeindruckt. Es sei, wichtig der Bevölkerung die Aufgaben und die Schützwürdigkeit der Landschaft nahe zu bringen. So hofft Demar, dass auch Schulklassen die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen, annehmen.
Vorläufer des Biosphärenreservats
Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb sprach von Pionierarbeit, die die Naturparke in der hessischen und bayerischen Rhön als Vorläufer zum Biosphärenreservat geleistet haben.
Arjen de Wit stellte die Ausstellung vor und sprach über die Ziele der Naturparke, eine Balance zwischen Mensch und Natur zu finden und als Vorbildregionen Wege für eine zukunftsfähige Entwicklung aufzuzeigen. Dazu engagieren sich die Naturparkverwaltungen und ihre Partner in den Bereichen Naturschutz, Erholung und Tourismus, Bildung sowie nachhaltige Regionalentwicklung.
Die Natur sei der größte Schatz eines Naturparks. Deshalb sei es seine wichtigste Aufgabe, diese Natur mit ihren Lebensräumen aktiv zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln. Das schließt den Menschen jedoch nicht aus, ganz im Gegenteil. Der Mensch ist mit seiner Kultur und seinen Traditionen Teil dieser einzigartigen Landschaften.
Zu besichtigen ist sie im Biosphärenzentrum Haus der Langen Rhön in Oberelsbach täglich von 10 bis 16 Uhr, Dienstag ist Ruhetag.