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Mellrichstadt
Wallfahren: Den Glauben vom Kopf auf die Füße stellen
Geschafft, aber froh und glücklich, das Ziel erreicht zu haben: die Vierzehnheiligen-Wallfahrer der Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel.
Foto: Thomas Menzel | Geschafft, aber froh und glücklich, das Ziel erreicht zu haben: die Vierzehnheiligen-Wallfahrer der Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel.
Brigitte Gbureck
 |  aktualisiert: 15.06.2019 02:11 Uhr

Beim Anstieg hinauf zur Basilika in Vierzehnheiligen und dem Gesang der Grüssauer Marienrufe hatten die 56 Wallfahrer aus der Pfarreiengemeinschaft Franziska Streitel Mellrichstadt die verheißungsvolle und befriedigende Erkenntnis, wieder einmal den Glauben vom Kopf auf die Füße gestellt zu haben.

Zwei Tage lang war die Pilgergruppe aus der Pfarreiengemeinschaft und benachbarten Orten unterwegs. Am Montagmorgen, nach dem Gottesdienst in Hendungen, marschierten sie betend und singend mit musikalischer Begleitung der Bläsergruppe los, ließen in der Stille dazwischen das Gehörte nachwirken und gingen auf den bekannten Wegen, Richtung Ottelmannshausen, Eyershausen bis nach Alsleben. Nach einer Stärkung im Sportheim beteten sie in der Kirche den „Engel des Herrn“, berichtet Pfarrer Thomas Menzel.

Die Hitze dieses Tages machte allen zu schaffen. Das Wissen um die Gemeinschaft, die Spiritualität des Pilgerweges, der intensive Kontakt mit der Natur und nicht zuletzt die „mitfahrenden“ Getränke sorgten dafür, dass alle in guter Verfassung Seßlach erreichten. Dort wurde übernachtet und mit frischen Kräften ging es tags darauf nach der Feier der heiligen Messe um 6.45 Uhr weiter.

Roland Geis, seit Jahren der Wallfahrtsführer, und sein Team hatten alles bestens vorbereitet und organisiert. Um die Behandlung der Blessuren kümmerte sich, wie in der Vergangenheit, „Schwester Marga“ mit großer Behutsamkeit.

Wenn die Wallfahrer Altenbanz erreichen, freuen sie sich jedes Jahr auf das Frankenlied, das mit Blick auf das Maintal gesungen wird. Nach dieser Verschnaufpause machten sich die Pilger auf zur letzten Etappe, für die noch einmal alle Kräfte mobilisiert wurden.

Sie kamen pünktlich auf dem Platz der Basilika an, wo sie einige Bekannte – sie waren im Auto zum Wallfahrtsort gekommen – begrüßten. Großzügig verteilte Pater Stanislaus (ehemals auf dem Kreuzberg tätig) das Weihwasser, das angesichts der hohen Temperatur alle erfrischte. In der Basilika betete man gemeinsam ein Dankgebet. Die Ruhepause am Nachmittag genossen alle, um am Abend wieder fit für den Kreuzweg und später für die Lichterprozession in der Basilika zu sein.

Am Mittwochfrüh feierte die Gruppe das Wallfahrtsamt in der Basilika. „Bei unserer Wallfahrt haben wir gemerkt, dass Gott beflügelt und ermutigt“, so Pfarrer Menzel in seiner Predigt. „Er gibt uns das Gefühl: Du kannst es. Du schaffst es. Mach’s!“

Wieder zuhause angekommen, wurden die heimkehrenden Wallfahrer von den Hendunger Kindergartenkindern willkommen geheißen. Nach dem kirchlichen Segen und der Verabschiedung waren sich alle sicher, dass sie sich im nächsten Jahre wieder auf den Weg nach Vierzehnheiligen machen wollen. 

 
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