
"Wahrheit am Krankenbett" – das Thema des Vortrags im Hospizverein versprach Schwieriges, zu Verdrängendes, etwas, für das man gerne eine Anweisung hätte, weil man Hilflosigkeit spürt. Wie geht man damit um, dass laut Gesetz jeder Patient ein Recht darauf hat, die Wahrheit, und sei sie auch noch so schwer erträglich, zu erfahren?
Durch ihre langjährige Praxiserfahrung gelang es Dr. Ute Hiby deutlich zu machen, dass zwar kein Weg an der Wahrheit vorbeiführt, diese Gespräche aber, wenn sie mit entsprechender Sensibilität, mit Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme und Verständnis für den anderen geführt werden, die Situation emotional entlasten können. Interessant war, daran erinnert zu werden, wie wir nicht nur mit Worten sprechen und Wahrheit auf vielfältige Weise vermitteln.
Der Vortrag machte wieder einmal deutlich, wie wichtig entsprechende Rahmenbedingungen und fachliche Kompetenz im Umgang mit existentiellen Lebenssituationen sind.
In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass es Dr. Ute Hiby gelungen war, den Zuhörern Mut zu machen, sich der Wahrheit am Krankenbett zu stellen.
Von: Silvia Rösing (Koordinatorin Hospizverein Rhön-Grabfeld)