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Neustädtles
Bürger äußert Vorwürfe gegen Bürgermeister Thomas Fischer: "Neustädtles interessiert Sie überhaupt nicht"
Bei der Bürgerversammlung in Neustädtles macht Thomas Fischer E-Mails eines Mannes öffentlich, in denen er und die Gemeindearbeiter verunglimpft werden.
Ganz so ruhig wie das Wasser im Löschteich ist es derzeit in Neustädtles nicht. Ein Bürger sorgt mit seinen Äußerungen gegenüber Bürgermeister Thomas Fischer für Unmut.
Foto: Tanja Heier | Ganz so ruhig wie das Wasser im Löschteich ist es derzeit in Neustädtles nicht. Ein Bürger sorgt mit seinen Äußerungen gegenüber Bürgermeister Thomas Fischer für Unmut.
Tanja Heier
 |  aktualisiert: 20.03.2024 02:52 Uhr

Im 143-Seelen-Dorf Neustädtles ist die Welt in Ordnung. Eigentlich. Denn ein Mann, der noch nicht lange dort wohnt, stört den Frieden. Seinen Unmut tut er kund, indem er Bürgermeister Thomas Fischer seit Juli 2023 immer wieder per E-Mail verunglimpft, wie der Gemeindechef bei der Bürgerversammlung öffentlich machte. Diese Vorgehensweise verurteilte Fischer dabei auf das Schärfste.

Unter anderem wird Fischer beschuldigt, sich auf dem Titel des Bürgermeisters auszuruhen und die Bedürfnisse seiner Wählerinnen und Wähler zu vernachlässigen. Fischer zitierte dazu aus einem Schreiben den Vorwurf: "Neustädtles interessiert Sie überhaupt nicht."

Vorwürfe an Bürgermeister und Gemeindemitarbeiter

Weiter heißt es, Fischer kümmere sich zu wenig um Missstände und sei im Dorf überhaupt nur selten präsent. Zudem wird das Ortsoberhaupt der Lüge bezichtigt. Was genau damit gemeint ist, bleibt allerdings offen. Man könne lediglich spekulieren, sagte Thomas Fischer dazu. "Dabei sollte eine Demokratie auch offenen Diskurs und unterschiedliche Standpunkte aushalten", so der Bürgermeister.

Ein besonders schwerwiegender Vorwurf ist die Behauptung des Mannes, dass Nordheims Gemeindearbeiter den Großteil ihrer Zeit damit verbringen würden, spazieren zu fahren, anstatt produktiv zu arbeiten. Dies könne und wolle er keinesfalls unkommentiert stehenlassen, stellte sich Fischer schützend vor seine Leute.

Beleidigungen gehen gar nicht.
Bürgermeister Thomas Fischer

Als Kommunalpolitiker könne und müsse er mit Kritik leben, sagte Fischer, doch "Beleidigungen gehen gar nicht." Zudem müsse so etwas nicht eskalieren. "Solch einen Ton verbitte ich mir."

Angebote zu vermittelnden Gesprächen ausgeschlagen

Da jeder Versuch, sich unter Zeugen an einen Tisch zu setzen, um die Vorwürfe auszuräumen, fehlgeschlagen sei, wählte der Bürgermeister nun einen ungewöhnlichen Weg: Er bat alle Anwesenden bei der Bürgerversammlung um Unterstützung. Mehrere Angebote zu einem persönlichen Treffen habe besagter Mann laut Bürgermeister ausgeschlagen. "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich noch machen soll. Vielleicht kennt ihn jemand und kann ein Gespräch zwischen uns vermitteln." Fischers Devise: Reden hilft, und man könne über alles diskutieren.

Die beste Gelegenheit, offen und sachlich seine Beschwerden vor Publikum zu äußern, wäre die Bürgerversammlung in Neustädtles gewesen. Doch an diesem Abend sei genannter Bürger seinen Angaben zufolge verhindert, zitierte Fischer eine Passage aus dessen jüngster E-Mail. Stattdessen wurde gefordert, ihm das Protokoll des Bürgerforums schriftlich zukommen zu lassen.

Bürger erklären sich solidarisch mit dem Bürgermeister

Schnell wurde deutlich, dass die anwesenden Bürgerinnen und Bürger die Vorwürfe ganz anders sahen. Sie erklärten sich mit ihrem Gemeindechef solidarisch und verurteilten eine solche Vorgehensweise scharf.

Es bleibt abzuwarten, ob der Mann nun Fischers Gesprächsangebot annimmt.

Dieser Text wurde aktualisiert.

 
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  • Gerhard Zwierlein
    als Person des öffentlichen Rechts - sollte man EMAIL schon aushalten können- ich habe aus dem Text keine Beleidung des Bürgermeisters oder eines Gemeinderats erkennen können.
    -->"Ein besonders schwerwiegender Vorwurf ist die Behauptung des Mannes, dass Nordheims Gemeindearbeiter den Großteil ihrer Zeit damit verbringen würden, spazieren zu fahren, anstatt produktiv zu arbeiten." Das wird ja nun jedem Beamten und jeden im öffentlichen Dienst
    Beschäftigten vorgeworfen. Ich kenne das aus persönlicher Erfahrung. Damit muss man leben. Sonst braucht man nicht Polizist, Zoll- oder Finanzbeamter zu werden. Extremer noch als Gemeindearbeiter, das sagt der Name schon und belegt, dass ein Gemeindearbeiter in Neustädles mit 143 Einwohner insgesamt gefühlt 143 Chefs hat - damit muss man leben- man steht ständig unter Beobachtung. Meine Meinung, ohne das gut heißen zu wollen: ob man so einen Schmarrn eines einzelnen in einer Bürgerversammlung und in der Zeitung breit treten sollte? Eher nicht!
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