
Volles Haus hatte die Theatergruppe "Rhöngeist Oberelsbach" bei der Premiere am Samstag. Das diesjährige Theaterstück "Ach äh weles Huäh fend ähmoäl äh Korn" (Auch ein wildes Huhn findet einmal ein Korn), gespielt in Oberelsbach Platt, sorgte beim Publikum für zahlreiche Lacher und Szenenapplaus. Die Regie lag in den bewährten Händen von Bruno Lenhardt. Bei Texthängern war Souffleuse Eva Hergenhan zur Stelle.
Hühnerbäuerin Amalia (Katharina Kaufmann) ist unglücklich. Gerne hätte sie ihre beiden Töchter Paula (Luisa Holzheimer) und Steffi (Jule Weiß) verheiratet gesehen. Diese denken jedoch gar nicht daran. Lieber gehen sie auf die Piste und feiern mit ihrer Freundin Inge (Verena Wolf, erstmals auf der Theaterbühne) bis in den Morgen. Knecht Alfons (Jürgen Söder) kann gar nicht mehr schlafen, wenn die Damen in den frühen Morgenstunden nach Hause kommen.
Spitzname für feierwütiges Trio
Dorftratsche Regina (Eva Reder-Hitzke) hat dem feierwütigen Trio im Dorf deshalb den Namen "Wilde Hühner" verpasst. Reginas ganzer Stolz ist ihr Sohn Klausi (Daniel Scheuring). Der ist recht schüchtern und steht unter dem Pantoffel der Mutter.
Das Damen-Trio möchte der Dorftratsche für den Spitznamen eine Abreibung erteilen und heckt einen Plan aus. Ziel ist es, den Sohn von Regina zu verführen. Sein bester Freund Franzl (Markus Henneberger), der ebenso schüchtern ist, wird auch gleich ins Visier genommen. Da trifft es sich gut, dass Regina auf einen Besuch vorbeikommt. Um diese davon zu überzeugen, dass sie redliche junge Frauen sind, sitzen sie bei der Handarbeit in der guten Stube.
"Wenn überhaupt, dann ist das ein Langzeitprojekt"
Regina fällt fast vom Glauben ab. Sogleich vereinbart sie, dass ihr Sohn und sein Freund, zusammen mit den Damen zum Feuerwehrfest gehen. Die beiden jungen Männer, die ebenfalls gerade vorbeikommen, zieren sich zunächst. Damit die Verabredung auch klappt, verspricht Regina die Burschen höchstpersönlich vor dem Zelt abzuliefern.

Am nächsten Morgen erzählt Alfons der Bäuerin, dass er am vergangenen Abend die jungen Damen sowie die beiden Burschen im Festzelt gesehen habe. Bäuerin Amalia kann es gar nicht glauben, hat sie doch von den Plänen des Trios nichts mitbekommen. Lisbeth (Corina Pokorny), die Freundin der Bäuerin kommt zu einem Plausch. Amalia beklagt sich über das Leid mit ihren Töchtern. Die Freundin kann sich nicht vorstellen, dass es mit den Burschen funktioniert. "Wenn überhaupt, dann ist das ein Langzeitprojekt", so ihre Meinung über die verklemmten jungen Männer.
Eine Entführung , die im Rotlichtmilieu endete
Unterdessen kommt Regina aufgelöst ins Haus. Ihr Klausi sei in der Nacht nicht nach Hause gekommen. Dabei sei er noch nie über Nacht fort gewesen und könne ohne seinen Teddybären gar nicht einschlafen. Sie vermutet Klausi im Haus von Amalia oder gar Schlimmeres wie eine Entführung.
Die Bäuerin und Lisbeth machen sich einen Spaß daraus und erzählen Regina von einer angeblichen Entführung vor vielen Jahren, die im Rotlichtmilieu in Frankfurt endete. Entsetzt verlässt die Dorftratsche das Haus, um ihren Sohn weiter zu suchen.

Inzwischen erscheint Peter (Matthias Katzenberger, ebenfalls zum ersten Mal dabei), der fesche Neffe von Lisbeth. Kurz darauf kommt Knecht Alfons mit Klausi und Franzl im Schlepptau. Er hatte die beiden im Wald gefunden. Die Burschen hatten die Flucht vor den "Wilden Hühnern" ergriffen.
Peter sinniert über einen Denkzettel für die "wilden Hühner". Er möchte den jungen Herren auf die Sprünge helfen, ihre Schüchternheit abzulegen. In einer Übungseinheit sollen sie lernen, echte Draufgänger zu werden.
Am Samstag, 11. Januar, steht noch eine weitere Vorstellung auf dem Programm. Einzelne Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.