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Bad Königshofen
Von Paris nach Bad Königshofen: Heike Hey hat einen Malraum geschaffen
Heike Hey (links) zeigt den Eröffnungsteilnehmern, wie im Malraum gearbeitet wird.
Foto: Regina Vossenkaul | Heike Hey (links) zeigt den Eröffnungsteilnehmern, wie im Malraum gearbeitet wird.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 11.02.2024 15:52 Uhr

Einen Herzenswunsch hat sich Heike Hey, eine ehemalige Grundschullehrerin erfüllt: Sie richtete einen Malraum ein, der am Montag eröffnet wurde. Bei einer Weiterbildung zur Kunsttherapeutin lernte sie das Konzept des Malspiels von Arno Stern kennen und war sofort fasziniert und begeistert. Im "Unruhestand" hat sie nun Zeit und Gelegenheit, das Kulturprojekt umzusetzen.

Arno Stern, Pädagoge mit deutschen Wurzeln und französischer Staatsbürgerschaft, hat ein schlüssiges Konzept aufgestellt, das malinteressierte Menschen jeden Alters eine Möglichkeit bietet, sich auszudrücken. Anders als in der Schule, beim Studium oder in festgelegten Kursen, geht es hier um den Malvorgang an sich, der innere Bilder sichtbar macht, die keinesfalls bewertet werden und auch befreiend wirken können. Der Satz "ich kann nicht malen" hat hier keinen Platz. Heike Hey absolvierte bei dem damals 90-jährigen Gründer des "Malorts", wie es in Paris genannt wird, einen Intensivkurs.

Gute Erfahrungen mit dem Malspiel in der Grundschule

In ihrer damaligen Grundschule bot die Aubstädterin anschließend das Malspiel an, dessen praktische Ergebnisse die Theorie von Arno Stern bestätigten. Losgelöst von einengenden Vorstellungen und Bewertungen, fanden die mehr als 80 Kinder, die in zweieinhalb Jahren an den Gruppen teilnahmen, einen ganz anderen Zugang zur bildlichen Darstellung.

Die Idee, einen Malraum in Bad Königshofen zu schaffen, wurde unterstützt von Anja Weigand-Hartmann, die den Raum in der Wallstraße 34 (erste Etage) kostenfrei zur Verfügung stellt.

Wie der Malraum auszusehen hat, legte Arno Stern genau fest. Die Wände sind bis zur Decke mit Packpapier-Bahnen abgedeckt, darauf wird das großformatige Malpapier jeweils in Augenhöhe der Teilnehmer mit Reißnägeln befestigt. Gemalt wird stehend, ein Durchgang ist auf eineinhalb Stunden begrenzt.

Die Pinsel werden nicht ausgespült, sondern weitergegeben

Auf einem Palettentisch stehen die Farben, Wasserbehälter und jeweils drei Pinsel in verschiedenen Stärken bereit. Nach dem Benutzen eines Pinsels mit einer Farbe wird er nicht ausgespült, sondern für den nächsten Nutzer wieder auf seinen Platz gelegt. Der achtsame und respektvolle Umgang miteinander wird ganz nebenbei eingeübt. Die Leiterin achtet auf die Einhaltung der Disziplin, gibt Hilfestellung, wenn die Farbe läuft und versetzt die Reißnägel, wenn es gewünscht ist.

Die Kinder – es können auch gemischte Gruppen oder Erwachsenengruppen sein – würden spontan, motiviert, konzentriert, selbstbewusst und kreativ arbeiten, berichtete Heike Hey bei der Eröffnung, die von Claudia Dunkelberg auf dem Cello mit musikalischen Schwingungen begleitet wurde. Ursula Seufert sorgte für die Bewirtung, den Palettentisch hat Ernst Hey gebaut. Ihnen allen dankte Hey und startete gleich am nächsten Tag mit der ersten Kindergruppe im Malort.

Weiterführende Informationen gibt es auf der Internetseite hey-malraum.de.

 
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